Bei dem Wort „Rolle“ liegt es nahe, dass die Rede von Theater und Schauspiel ist.
Doch auch im wahren Leben sind die Mitglieder einer Gesellschaft, eines sozialen Systems, Teil eines Theaterstücks, das jedoch weder Anfang noch Ende kennt, und dessen sie sich nur schwer entziehen können. Da diese Rolle die Interaktion mit anderen „Schauspielern“ dieses „Theaters“ beinhaltet, handelt es sich nicht um irgendeine, sondern um die soziale Rolle.
Berger/ Luckmann sehen Rollen als ein „Ensemble aus ‚programmierten’ Handlungen“ (vgl. Berger/ Luckmann 2007, S. 87). Dahrendorf ist der Meinung, dass soziale Rollen Bündel von Erwartungen sind, die sich in einer gegebenen Gesellschaft an das Verhalten der Träger der Position knüpfen (vgl. Dahrendorf 1977, S. 33). Wiswede interpretiert Rollen als „relativ konsistente, mitunter interpretationsbedürftige Bündel von Erwartungen, die an eine soziale Position gerichtet sind und als zusammengehörig perzipiert werden“ (Wiswede 1977, S. 18).
Doch wie entstehen diese Rollen? Wer formuliert sie? Für wen gelten sie? Das sind Fragen, die im ersten Teil dieser Arbeit beantwortet werden sollen. Dazu wird auch die Rollentheorie angesprochen. Die soziale Rolle wird in der Sozialpsychologie und Soziologie in mannigfaltiger Weise definiert (vgl. Sader 1969, S. 204). Ausgehend von dem Gedankenspiel, dass die Gesellschaft ein Theater ist und die Menschen in dieser Gesellschaft Schauspieler sind, die verschiedene Rollen spielen, ergeben sich neue Fragen: Was, wenn z.B. einem „Schauspieler“ seine Rolle nicht gefällt oder wenn er nicht weiß, was seine Rolle eigentlich ausmacht? Folglich veranschaulicht der Autor, was passiert, wenn man seine Rolle nicht „richtig“ spielt, welche Konsequenzen sich daraus ergeben, welche Konflikte aber auch entstehen können, wenn z.B. mehrere Rollen aufeinander treffen. Ausgehend von diesen Überlegungen werden die Entstehung von Rollenkonflikten sowie die verschiedenen Arten untersucht. Im Anschluss wird ein Überblick über die Regelung von Konflikten dargelegt.
Zusammenfassend ist das Ziel dieser Arbeit also eine Antwort auf die Frage:
Wie entstehen Rollen und wie können Rollenkonflikte geregelt werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Rolle in sozialen Systemen
- Die soziale Position
- Die soziale Rolle
- Sanktionen
- Konflikte
- Begriffsbestimmung Konflikt
- Konfliktarten
- Ansätze zur Regelung
- Rollen und Rollenkonflikte in Bezug zum Planspiel Asperitas
- Das Planspiel Asperitas
- Reflexion zur Rolle des Leiters
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entstehung von sozialen Rollen und die Regelung von Rollenkonflikten. Sie analysiert, wie Rollen in sozialen Systemen entstehen und welche Erwartungen an die Rolleninhaber gestellt werden. Der Fokus liegt auf der Entstehung und Auflösung von Konflikten, die durch die Erfüllung verschiedener Rollen entstehen können.
- Die Entstehung sozialer Rollen
- Die Rolle als Bündel von Erwartungen
- Die Auswirkungen von Rollenkonflikten
- Ansätze zur Konfliktlösung
- Die Anwendung der Konzepte im Planspiel Asperitas
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in das Thema der sozialen Rollen ein und erläutert die Bedeutung des Konzepts im Kontext des täglichen Lebens. Sie stellt die Fragestellung der Arbeit dar und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Die Rolle in sozialen Systemen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung und den Funktionen sozialer Rollen in sozialen Systemen. Es definiert den Begriff der sozialen Position und die soziale Rolle und untersucht die Sanktionen, die bei Nichterfüllung von Rollenerwartungen auftreten können.
- Konflikte: Das Kapitel bietet eine Definition des Begriffs Konflikt und erläutert verschiedene Konfliktarten. Es werden zudem verschiedene Ansätze zur Regelung von Konflikten vorgestellt.
- Rollen und Rollenkonflikte in Bezug zum Planspiel Asperitas: In diesem Kapitel wird die Rolle des Leiters im Planspiel Asperitas analysiert und reflektiert. Die Anwendung der zuvor besprochenen Konzepte im Kontext des Planspiels wird untersucht, um die Entstehung und Regelung von Rollenkonflikten in einer praxisnahen Situation zu betrachten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der sozialen Rollen, Rollenkonflikten, Erwartungen, Sanktionen und Konfliktlösungsstrategien. Die Analyse bezieht sich auf die Rolle des Leiters in sozialen Systemen und nutzt das Planspiel Asperitas als Beispiel für die praktische Anwendung der Konzepte.
- Quote paper
- Safa Proy (Author), 2009, Rollenkonflikte - Wie entstehen Rollen und wie können Rollenkonflikte geregelt werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/191728