Die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten durch die Unternehmen gewann in den vergangenen zehn Jahren immer mehr an Bedeutung. Eine Vielzahl von großen Unternehmen erstellt genau diese Berichte, um sich transparent gegenüber anderen Marktteilnehmern, seinen Kunden, den Lieferanten und der Öffentlichkeit zu geben. Des Weiteren soll mittels dieser Berichte darauf hingewiesen werden, wie nachhaltig und ökologisch das jeweilige Unternehmen am Markt agiert. Die Zustimmung beziehungsweise die Akzeptanz der Bevölkerung nimmt immer weiter zu. Die dargestellte Grafik, welche die Verkaufserlöse im Öko-Landbau 2009 mit denen des Vorjahres in Vergleich setzen, verdeutlicht, dass das Thema der Ökologie in der Bevölkerung immer mehr Zustimmung findet.
Die Frage, die mit der Erstellung und Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts einhergeht, ist stets die der dahinter stehenden Motivation: Einerseits besteht der Eindruck, dass ein Unternehmen damit zeigen wolle, wie wichtig ihm nachhaltiges Handeln am Markt ist und wie sehr es sich darum bemüht. Andererseits kann der Anschein trügen, indem das Unternehmen mit dem Bericht tatsächlich nur eine „Schönfärberei“ des Unternehmensimages bezwecken möchte.
Gibt sich ein Unternehmen „grün“, so erfährt dies von vielen Teilen der Bevölkerung großen Zuspruch. Frank Wiebe, Autor des Artikels „Heilsames Greenwashing“ im Handelsblatt, ist der Meinung, dass beide Aussagen ihre Zustimmung finden, das heißt, dass die Unternehmen das nachhaltige Handeln nicht nur aus reiner „Nächstenliebe“ tun, sondern auch, um das eigene Image zu verbessern. Noch vor einigen Jahren wurde die Verantwortung in Bezug auf umweltbelastende Verarbeitungen oder durch nicht ökologische Zulieferer abgestritten beziehungsweise abgegeben. Heute geben viele Konzerne zu, dass die Kinderarbeit, welche in den herstellenden Ländern betrieben wird, schwer zu verhindern sei. Viele Unternehmen setzen sich in genau diesen Ländern jedoch stark für die Einhaltung der dort geltenden Gesetze gegen Kinderarbeit ein.
Abschließend kann festgehalten werden, dass viele Unternehmen sich nachhaltig engagieren und orientieren, was, bezogen auf den Klimawandel, ein positiver Beitrag ist. Das Engagement der Unternehmen erfolgt nicht immer aus rein ökologischen Absichten, sondern tatsächlich auch, um ihr Image zu verbessern. Dennoch ist, auch wenn es dem Image dient, dieser nachhaltige Beitrag sehr positiv.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Definitionen und Einordnungen der Begrifflichkeiten
- Definition und Einordnung von Greenwashing
- Definition und Einordnung von Bluewashing
- Zusammenfassung von Green- sowie Bluewashing
- Der Moralkonsum und seine Auswirkungen
- LOHAS – Lifestyle of Health and Sustainability
- EMAS Eco Management and Audit Scheme
- Definition und Einordnung des Ökologischen Marketing
- Der ökologisch ausgerichtete Marketing-Mix
- Wirkungen und Konzepte des Öko-Marketing
- Die Entwicklung des Pro-Kopf-Umsatzes
- Nachhaltiger Konsum
- Zusammenfassung Öko-Marketing
- Entstehung der Begrifflichkeit Nachhaltigkeit
- Agenda 21
- Glaubwürdigkeit der Unternehmen
- Nachhaltigkeitsmanagement
- Nachhaltige Wertschöpfungskette
- Nachhaltigkeitsmarketing
- Integrationsherausforderung an das Nachhaltigkeitsmanagement
- Ökologische Nachhaltigkeitsaspekte auf Grund der Globalisierung
- Strategien des Nachhaltigkeitsmarketing
- Das neue St. Galler Management-Modell
- Ein-Säulen-Konzept
- Entstehung des Drei-Säulen-Modells
- Drei-Säulen-Modell
- Pro und Contra des Drei-Säulen-Modells
- Definitionen und Einordnungen der Begrifflichkeiten
- Empirischer Teil
- Auswertung der Umfrage
- Der Handelskonzern Lidl
- Klima- und Umweltschutz durch das Handelsunternehmen
- „Negativschlagzeilen“ des Discounters
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das ökologische Marketing in Unternehmen und beleuchtet kritisch die Gefahr des Greenwashings. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen des ökologischen Marketings zu erläutern und anhand einer empirischen Untersuchung am Beispiel Lidl zu überprüfen, inwieweit ökologisches Engagement tatsächlich gelebt wird oder nur als Marketingstrategie dient.
- Definition und Abgrenzung von Green- und Bluewashing
- Konzepte und Strategien des ökologischen Marketings
- Der Einfluss von Nachhaltigkeit auf das Marketing
- Analyse des ökologischen Engagements von Unternehmen
- Kritische Betrachtung des Spannungsfelds zwischen ökologischem Anspruch und wirtschaftlichem Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des ökologischen Marketings und des Greenwashings ein. Sie beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext wachsender Umweltbewusstseins und konsumentenseitiger Nachfrage nach nachhaltigen Produkten. Die Arbeit skizziert die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise.
Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel liefert die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es definiert und ordnet Greenwashing und Bluewashing ein und analysiert den Moralkonsum sowie seine Auswirkungen auf das Konsumverhalten. Des Weiteren wird das ökologische Marketing umfassend definiert, der Marketing-Mix im ökologischen Kontext betrachtet, und die Entwicklung des Pro-Kopf-Umsatzes im Bereich ökologischer Produkte untersucht. Die Entstehung der Begrifflichkeit „Nachhaltigkeit“ wird beleuchtet, verschiedene Nachhaltigkeitsmodelle (u.a. das Drei-Säulen-Modell) vorgestellt und deren Vor- und Nachteile diskutiert.
Empirischer Teil: Der empirische Teil präsentiert die Auswertung einer durchgeführten Umfrage und analysiert das ökologische Engagement des Handelskonzerns Lidl. Es werden sowohl positive Aspekte des Klima- und Umweltschutzes bei Lidl als auch kritische Punkte und negative Schlagzeilen beleuchtet, um die Diskrepanz zwischen Marketingbotschaft und tatsächlichem Handeln zu untersuchen.
Schlüsselwörter
Ökologisches Marketing, Greenwashing, Bluewashing, Nachhaltigkeit, Moralkonsum, Nachhaltigkeitsmanagement, Marketing-Mix, Lidl, Umweltbewusstsein, Konsumverhalten, Drei-Säulen-Modell.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Ökologisches Marketing und Greenwashing am Beispiel Lidl
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht das ökologische Marketing in Unternehmen und analysiert kritisch die Gefahr des Greenwashings. Sie konzentriert sich auf die theoretischen Grundlagen des ökologischen Marketings und überprüft anhand einer empirischen Untersuchung am Beispiel Lidl, ob ökologisches Engagement tatsächlich gelebt wird oder nur als Marketingstrategie dient.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Abgrenzung von Green- und Bluewashing, Konzepte und Strategien des ökologischen Marketings, den Einfluss von Nachhaltigkeit auf das Marketing, die Analyse des ökologischen Engagements von Unternehmen und eine kritische Betrachtung des Spannungsfelds zwischen ökologischem Anspruch und wirtschaftlichem Handeln. Zusätzlich werden Konzepte wie LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) und EMAS (Eco Management and Audit Scheme) sowie das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit beleuchtet.
Welche theoretischen Grundlagen werden untersucht?
Die theoretischen Grundlagen umfassen Definitionen und Einordnungen von Greenwashing und Bluewashing, eine Analyse des Moralkonsums und dessen Auswirkungen, eine umfassende Definition des ökologischen Marketings inklusive des ökologisch ausgerichteten Marketing-Mix, die Entwicklung des Pro-Kopf-Umsatzes ökologischer Produkte, die Entstehung der Begrifflichkeit „Nachhaltigkeit“, verschiedene Nachhaltigkeitsmodelle (inkl. des Drei-Säulen-Modells) und deren Vor- und Nachteile, sowie Aspekte des Nachhaltigkeitsmarketings und die Integrationsherausforderung an das Nachhaltigkeitsmanagement im Kontext der Globalisierung.
Wie sieht der empirische Teil der Arbeit aus?
Der empirische Teil beinhaltet die Auswertung einer durchgeführten Umfrage und eine Analyse des ökologischen Engagements des Handelskonzerns Lidl. Es werden sowohl positive Aspekte des Klima- und Umweltschutzes bei Lidl als auch kritische Punkte und negative Schlagzeilen untersucht, um die Diskrepanz zwischen Marketingbotschaft und tatsächlichem Handeln aufzuzeigen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen und einen empirischen Teil. Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Forschungsfrage und Methodik. Der theoretische Teil liefert die Grundlagen zum ökologischen Marketing, Greenwashing, Bluewashing und Nachhaltigkeit. Der empirische Teil analysiert das ökologische Engagement von Lidl anhand einer Umfrage und einer Fallstudie.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ökologisches Marketing, Greenwashing, Bluewashing, Nachhaltigkeit, Moralkonsum, Nachhaltigkeitsmanagement, Marketing-Mix, Lidl, Umweltbewusstsein, Konsumverhalten, Drei-Säulen-Modell.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit bearbeitet?
Die Arbeit untersucht, inwieweit das ökologische Engagement von Unternehmen wie Lidl tatsächlich gelebt wird oder nur als Marketingstrategie (Greenwashing) dient. Es wird der Widerspruch zwischen ökologischem Anspruch und wirtschaftlichem Handeln analysiert.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine Kombination aus Literaturrecherche zur Entwicklung der theoretischen Grundlagen und einer empirischen Untersuchung, die eine Umfrage und eine Fallstudie zu Lidl umfasst.
- Arbeit zitieren
- Judith Kleine (Autor:in), 2012, Nachhaltigkeit oder Greenwashing? Ökologisches Marketing in Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/191421