2. Einleitung:
Die vorliegende Hausarbeit soll sich mit dem frühen sexualwissenschaftlichen Diskurs über Sadismus und Masochismus auseinandersetzen. Hierzu werden exemplarisch einige Werke aus dem Diskurs der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts herausgegriffen. Wie definierte man die Begriffe Sadismus und Masochismus? Wie wurde argumentiert und welche Belege (Beobachtungen etc.) wurden angeführt. Welche Schlüsse zog man hierbei in Bezug auf die Verhaltensweisen von Mann und Frau? Welche Erklärungen fand man für Sadismus und Masochismus? Wie gingen die einzelnen Forscher methodisch vor, welche Perspektiven hatten sie? Diesen Fragen soll im Abschnitt „Sadismus und Masochismus im wissenschaftlichen Diskurs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ nachgegangen werden. Im vierten Abschnitt der Arbeit „Tendenzen in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, in der Sexualwissenschaft und Sexualhistoriographie“ soll versucht werden den frühen Sexualwissenschaftlichen Diskurs in einen historischen Kontext einzubetten: Welche gesellschaftlichen und politischen Tendenzen herrschten zur Zeit dieses Diskurses vor und was war die Aufgabe der Sexualwissenschaft dieser Zeit? Warum wurden sexuelle Kategorien geschaffen, warum Geschlechtscharaktere von Mann und Frau? Weiterhin sollen diese Aspekte in Zusammenhang mit dem Sexualhistoriographischen Diskurs gebracht werden und auch hier einige Grundzüge und Positionen dargestellt werden. Welche Aufgaben stellte und stellt sich die Sexualgeschichte? Welche Position nimmt die Sexualhistoriographie in Bezug auf frühe sexualwissenschaftliche Diskurse ein, wie werden sie gesehen und beurteilt? Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit mit Ausblick auf weitere Fragen die im Zusammenhang mit Sadismus und Masochismus interessant scheinen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sadismus und Masochismus im wissenschaftlichen Diskurs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
- Tendenzen in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, in der Sexualwissenschaft und Sexualhistoriographie
- Fazit und Ausblick
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem frühen Diskurs über Sadismus und Masochismus in der Sexualwissenschaft. Die Arbeit analysiert ausgewählte Werke aus der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, um die Definitionen, Argumentationslinien und Belege zu untersuchen, die zu dieser Zeit verwendet wurden. Die Arbeit fragt nach den Schlussfolgerungen, die in Bezug auf das Verhalten von Mann und Frau gezogen wurden, und untersucht die verwendeten Erklärungen und methodischen Vorgehensweisen der Forschenden.
- Definition und Entwicklung der Begriffe Sadismus und Masochismus
- Die Rolle von Beobachtungen, Fallbeispielen und Literatur in der wissenschaftlichen Argumentation
- Geschlechterrollen und -charaktere im Zusammenhang mit Sadismus und Masochismus
- Einbettung des Diskurses in den gesellschaftlichen und politischen Kontext des 19. Jahrhunderts
- Die Rolle der Sexualhistoriographie in Bezug auf den frühen sexualwissenschaftlichen Diskurs
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage der Hausarbeit vor und skizziert den Fokus auf den frühen sexualwissenschaftlichen Diskurs über Sadismus und Masochismus. Es werden die zentralen Fragen der Arbeit formuliert und die Struktur der Arbeit erläutert.
Sadismus und Masochismus im wissenschaftlichen Diskurs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Dieses Kapitel beleuchtet den wissenschaftlichen Diskurs über Sadismus und Masochismus im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Es analysiert die Versuche der Sexualwissenschaft, Medizin und Psychiatrie, sexuelle Verhaltensweisen zu katalogisieren, zu beschreiben und zu erklären. Die Arbeit geht auf die Entstehung von Kategorien wie "Perversionen" ein und analysiert den Diskurs um die Begriffe Sadismus und Masochismus, die von Richard von Krafft-Ebing eingeführt wurden. Anhand der "psychopathia sexualis" wird die Entwicklung der Begriffe und die Erweiterung des Beobachtungsmaterials im Laufe der Auflagen des Werkes untersucht.
Tendenzen in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, in der Sexualwissenschaft und Sexualhistoriographie
Dieses Kapitel analysiert den frühen sexualwissenschaftlichen Diskurs im Kontext der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Es geht auf die gesellschaftlichen und politischen Tendenzen ein, die die Entstehung der Sexualwissenschaft prägten. Die Arbeit beleuchtet die Schaffung sexueller Kategorien und Geschlechtercharaktere und stellt den Zusammenhang mit dem Diskurs der Sexualhistoriographie her.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Sadismus und Masochismus im Kontext der frühen Sexualwissenschaft, insbesondere mit den Werken von Richard von Krafft-Ebing. Die Arbeit analysiert die Entwicklung dieser Begriffe, die Rolle von Fallbeispielen und Literatur in der wissenschaftlichen Argumentation, den Einfluss gesellschaftlicher und politischer Tendenzen sowie die Positionierung der Sexualhistoriographie in Bezug auf den frühen sexualwissenschaftlichen Diskurs.
- Quote paper
- Anne Halfpap (Author), 2011, Sadismus und Masochismus in der frühen Sexualwissenschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/190556