Die Aufarbeitung und Vermittlung vergangener Ereignisse war zu keiner Zeit allein der professionellen akademischen Geschichtswissenschaft überlassen. Ein Monopol hierauf, wie nicht selten bis heute unhinterfragt angenommen, besaß sie demnach nie. Denn zeitgleich zur Etablierung der Geschichtsforschung als neuer akademischer Wissenschaftsdisziplin entstand bereits im 19. Jahrhundert auch eine populäre Geschichtskultur; und diese setzt sich bis heute fort. Besonders seit Ende der 1970er Jahre lässt sich wieder ein zunehmend größer werdendes öffentliches Interesse an der Vergangenheit und ihrer Aufarbeitung feststellen.1
Dementsprechend zahlreich sind auch die außerakademischen Instanzen und Institutionen, die sich der Vermittlung von Geschichte mittlerweile annehmen. In beinahe jeder Gemeinde werden in regelmäßigen Abständen historische Feste oder Märkte abgehalten oder wird die Lokalgeschichte in Heimatmuseen dargeboten. In größerem Maßstab arbeiten Zeit-schriften und Magazine Geschichte auf. So titelt zum Beispiel das Nachrichtenmagazin »DER SPIEGEL« in unregelmäßigen Abständen – besonders jedoch im Rahmen von Jahrestagen oder Jubiläen – mit historischen Themen und widmet mit »SPIEGEL GESCHICHTE« der historischen Sparte seit 2009 alle zwei Monate sogar ein eigenes Heft. Ebenso publizieren auch die Wochenzeitung »DIE ZEIT« sowie das Wissenschaftsmagazin »GEO«, um nur zwei weitere Beispiele von zahlreichen möglichen zu nennen, regelmäßig eigene Geschichtsmagazine: »ZEIT GESCHICHTE« und »GEO EPOCHE«. Darüber hinaus erfreuen sich Historienromane, die in Buchhandlungen mittlerweile ganze Regalwände zu füllen im Stande sind, immer größerer Beliebtheit und nicht zuletzt das Internet bietet zahlreiche Plattformen zur historisch-politischen Bildung.2
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Geschichtsvermittlung via Fernsehdokumentation: Chancen, Grenzen, Risiken
- 2. Die ZDF-Dokureihe »Die Deutschen«
- 3. Die Darstellung der Geschichte am Beispiel von Episode 9: Bismarck und das Deutsche Reich
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung und Vermittlung von Geschichte in Fernsehdokumentationen am Beispiel der ZDF-Reihe »Die Deutschen«. Sie analysiert die Möglichkeiten und Grenzen dieses Mediums, Geschichte zu vermitteln und zu interpretieren, sowie den Einfluss der Sendereihe auf das Geschichtsbild der Bevölkerung.
- Die Chancen und Grenzen der Geschichtsvermittlung via Fernsehdokumentation
- Die Methoden der Geschichtsvermittlung in der ZDF-Dokureihe »Die Deutschen«
- Die Darstellung der Geschichte am Beispiel von Episode 9: Bismarck und das Deutsche Reich
- Die Darstellung Otto von Bismarcks in der Episode 9
- Die Rezeption der Sendereihe durch die Zuschauer und die Fachwelt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz der Vermittlung von Geschichte im Fernsehen dar und erläutert den Kontext der Arbeit. Sie stellt fest, dass das Fernsehen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Geschichtsbildes der Bevölkerung spielt und dass die ZDF-Reihe »Die Deutschen« ein besonders einflussreiches Beispiel dafür ist.
1. Geschichtsvermittlung via Fernsehdokumentation: Chancen, Grenzen, Risiken
Dieses Kapitel beleuchtet die Chancen, Grenzen und Risiken der Geschichtsvermittlung im Genre der Fernsehdokumentation. Es diskutiert die Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich aus der Verwendung dieses Mediums ergeben und die Rolle der professionellen akademischen Historiker in diesem Zusammenhang.
2. Die ZDF-Dokureihe »Die Deutschen«
2.1. Hintergründe zur Sendereihe
Dieser Abschnitt beleuchtet die Hintergründe der ZDF-Dokureihe »Die Deutschen«. Es werden die Entstehungsbedingungen, die Zielsetzung der Sendereihe und die beteiligten Personen vorgestellt.
2.2. Methoden der Geschichtsvermittlung in der ZDF-Dokureihe »Die Deutschen«
Dieses Kapitel untersucht die Methoden der Geschichtsvermittlung, die in der ZDF-Dokureihe »Die Deutschen« angewandt werden. Es analysiert die Auswahl der Inhalte, die narrative Struktur der Sendereihe, die Verwendung von Bildern und Musik sowie den Einsatz von Experten und Kommentatoren.
3. Die Darstellung der Geschichte am Beispiel von Episode 9: Bismarck und das Deutsche Reich
3.1. Inhalt und Aufbau
Dieser Abschnitt analysiert den Inhalt und Aufbau der Episode 9 der ZDF-Dokureihe »Die Deutschen«, die sich mit Otto von Bismarck und dem Deutschen Reich beschäftigt. Es werden die zentralen Themen der Episode, die behandelten Ereignisse und die narrative Struktur beleuchtet.
3.2. Gestaltung
Dieser Abschnitt analysiert die Gestaltung der Episode 9, einschließlich der Auswahl von Bildern, Musik und Kommentaren. Er untersucht, wie diese Elemente zur Vermittlung der Geschichte beitragen und welche Wirkungen sie auf den Zuschauer haben.
3.3. Die Darstellung Otto von Bismarcks
Dieser Abschnitt analysiert die Darstellung Otto von Bismarcks in Episode 9 der ZDF-Dokureihe »Die Deutschen«. Es werden die verwendete Perspektive, die Interpretation seiner Rolle in der Geschichte und die Wahl von Bildern und Kommentaren untersucht.
Schlüsselwörter
Fernsehdokumentation, Geschichtsvermittlung, ZDF-Reihe »Die Deutschen«, Otto von Bismarck, Deutsches Reich, Geschichtsbild, populäre Geschichtskultur, wissenschaftliche Geschichtswissenschaft, Medienkritik, Bildsprache, Erzählstruktur.
- Quote paper
- Dominik Wiedemann (Author), 2012, Bismarck zur Primetime , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/189615