In den beiden deutschsprachigen Staaten Österreich und Deutschland leben insgesamt fünf autochthone slawische Minderheiten – Burgenlandkroaten, Kärntner Slowenen, Tschechen und Slowaken in erstgenanntem, die westslawischen Sorben in den deutschen Bundesländern Sachsen und Brandenburg. Die genannten Volksgruppen unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Geschichte teils erheblich, so sind die einen bereits vor der deutschsprachigen Bevölkerung dort ansässig gewesen, wo sie bis heute leben, andere kamen in den Wirren der Türkenkriege in ihre jetzigen Siedlungsgebiete, wieder andere erst im 18. und 19. Jahrhundert. Was sie verbindet, ist ihr gegenwärtiger Status als ethnische Minderheit in einem zentraleuropäischen Nationalstaat.
Im Folgenden sollen einige Aspekte der aktuellen Situation von Burgenlandkroaten und Sorben und auf diese Weise auch die Minderheitenpolitik ihrer Heimatländer dargestellt und – so möglich – verglichen werden. Die beiden Gruppen sind sowohl ihrer Anzahl als auch des Charakters ihrer Siedlungsgebiete nach vergleichbar; bei beiden sorgen diverse interne Trennlinien für Schwierigkeiten bei der Gruppenidentifikation als „Volk“. Beide wurden in der Geschichte in verschiedenen Epochen marginalisiert und benachteiligt, teilweise wurde ihre bloße Existenz verleugnet. Sowohl die burgenländischen Kroaten als auch die Sorben verfügen erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über verbriefte Gruppenrechte, bei deren Umsetzung es teils erhebliche und vor allem sehr ähnliche Probleme gibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Wen und warum vergleichen?
- 2. Ausgangslage - Ein Überblick
- 2.1 Gradišćanski Hrvati - Die Burgenlandkroaten
- 2.2 Serbja/Serby - Die Sorben
- 3. Siedlungsgebiete
- 4. Identität und Trennlinien
- 5. Staatliche Rechte und deren Umsetzung
- 5.1 Gesetzeslage
- 5.2 Finanzielle Förderung
- 5.3 Bildung in der Muttersprache
- 5.4 Zweisprachige Beschilderung
- 6. Eigene Institutionen
- 6.1 Vertreter und zentrale Einrichtungen
- 6.2 Medienlandschaft
- 7. Wirtschaft - Leben an der Peripherie
- 8. Kulturelle Aktivität und Wahrnehmung
- 8.1 Folklore und Folklorisierung
- 8.2 Neue Wege
- 9. Politische Repräsentation
- 10. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht die Situation der Burgenlandkroaten in Österreich und der Sorben in Deutschland. Ziel ist es, Aspekte der Minderheitenpolitik beider Länder darzustellen und anhand dieser beiden vergleichbaren Gruppen – ähnlich in ihrer Größe und Siedlungsstruktur – ähnliche Tendenzen und Herausforderungen aufzuzeigen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der jeweiligen Geschichte, der Herausforderungen der Gruppenidentität, der Umsetzung staatlicher Rechte und der kulturellen Aktivität.
- Vergleich der Minderheitenpolitik in Österreich und Deutschland
- Herausforderungen der Gruppenidentität bei Burgenlandkroaten und Sorben
- Umsetzung staatlicher Rechte für Minderheiten
- Kulturelle Aktivitäten und ihre Wahrnehmung
- Wirtschaftliche Situation der Minderheiten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Wen und warum vergleichen?: Die Einleitung begründet den Vergleich zwischen Burgenlandkroaten und Sorben aufgrund ihrer ähnlichen Situation als slawische Minderheiten in deutschsprachigen Staaten. Es werden Gemeinsamkeiten wie die Geschichte der Marginalisierung und die erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bestehenden Gruppenrechte hervorgehoben. Der Vergleich soll ähnliche Tendenzen in der Minderheitenpolitik und der Eigendynamik der Volksgruppen aufzeigen und den Austausch von Erfahrungen ermöglichen. Die Frage nach einer möglichen unterschiedlichen Behandlung im Vergleich zu nichtslawischen Minderheiten wird als Forschungsfrage angedeutet, die in dieser Arbeit jedoch nicht umfassend beantwortet wird.
2. Ausgangslage - Ein Überblick: Dieses Kapitel bietet einen einführenden Überblick über die Geschichte und die aktuelle Lage der Burgenlandkroaten und Sorben. Für die Burgenlandkroaten wird die Einwanderung aus kroatischen Gebieten im 16. Jahrhundert beschrieben, ihre sprachliche und kulturelle Assimilation bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und die Herausforderungen bei der Standardisierung der burgenländisch-kroatischen Schriftsprache. Für die Sorben wird ihre lange Geschichte in der Lausitz und ihre Rolle als letzte Vertreter der „Germania Slavica“ hervorgehoben, sowie die Existenz zweier deutlich unterschiedlicher Schriftsprachen (Obersorbisch und Niedersorbisch). Die Unterschiede in der Entwicklung der beiden Minderheiten werden angedeutet.
3. Siedlungsgebiete: [Kapiteltext fehlt, da der Text hier nicht fortgeführt wurde. Hier müsste eine Zusammenfassung des Kapitels 3 eingefügt werden.]
4. Identität und Trennlinien: [Kapiteltext fehlt, da der Text hier nicht fortgeführt wurde. Hier müsste eine Zusammenfassung des Kapitels 4 eingefügt werden.]
5. Staatliche Rechte und deren Umsetzung: [Kapiteltext fehlt, da der Text hier nicht fortgeführt wurde. Hier müsste eine Zusammenfassung des Kapitels 5 eingefügt werden.]
6. Eigene Institutionen: [Kapiteltext fehlt, da der Text hier nicht fortgeführt wurde. Hier müsste eine Zusammenfassung des Kapitels 6 eingefügt werden.]
7. Wirtschaft - Leben an der Peripherie: [Kapiteltext fehlt, da der Text hier nicht fortgeführt wurde. Hier müsste eine Zusammenfassung des Kapitels 7 eingefügt werden.]
8. Kulturelle Aktivität und Wahrnehmung: [Kapiteltext fehlt, da der Text hier nicht fortgeführt wurde. Hier müsste eine Zusammenfassung des Kapitels 8 eingefügt werden.]
9. Politische Repräsentation: [Kapiteltext fehlt, da der Text hier nicht fortgeführt wurde. Hier müsste eine Zusammenfassung des Kapitels 9 eingefügt werden.]
Schlüsselwörter
Burgenlandkroaten, Sorben, slawische Minderheiten, Minderheitenpolitik, Österreich, Deutschland, Gruppenidentität, Sprachpolitik, kulturelle Rechte, wirtschaftliche Situation, politische Repräsentation, Assimilation, Sprachinseln, Germania Slavica.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleich der Situation der Burgenlandkroaten und Sorben
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Situation der Burgenlandkroaten in Österreich und der Sorben in Deutschland. Der Fokus liegt auf der Darstellung der jeweiligen Geschichte, der Herausforderungen der Gruppenidentität, der Umsetzung staatlicher Rechte und der kulturellen Aktivität dieser beiden slawischen Minderheiten, die in ihrer Größe und Siedlungsstruktur vergleichbar sind.
Welche Ziele werden verfolgt?
Ziel ist es, Aspekte der Minderheitenpolitik beider Länder darzustellen und anhand der beiden Gruppen ähnliche Tendenzen und Herausforderungen aufzuzeigen. Der Vergleich soll den Austausch von Erfahrungen ermöglichen und mögliche Unterschiede in der Behandlung im Vergleich zu nichtslawischen Minderheiten andeuten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Vergleich der Minderheitenpolitik in Österreich und Deutschland, die Herausforderungen der Gruppenidentität bei Burgenlandkroaten und Sorben, die Umsetzung staatlicher Rechte für Minderheiten, kulturelle Aktivitäten und deren Wahrnehmung sowie die wirtschaftliche Situation der Minderheiten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu: 1. Begründung des Vergleichs, 2. Ein Überblick über Burgenlandkroaten und Sorben, 3. Siedlungsgebiete, 4. Identität und Trennlinien, 5. Staatliche Rechte und deren Umsetzung, 6. Eigene Institutionen, 7. Wirtschaftliche Situation, 8. Kulturelle Aktivität und Wahrnehmung, 9. Politische Repräsentation und 10. Fazit. Leider fehlen die Zusammenfassungen für die Kapitel 3-9 im bereitgestellten Text.
Wie wird der Vergleich der Burgenlandkroaten und Sorben begründet?
Der Vergleich wird durch die ähnliche Situation beider Gruppen als slawische Minderheiten in deutschsprachigen Staaten begründet. Gemeinsamkeiten wie die Geschichte der Marginalisierung und die erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bestehenden Gruppenrechte werden hervorgehoben.
Was wird im Kapitel "Ausgangslage - Ein Überblick" behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen einführenden Überblick über die Geschichte und die aktuelle Lage der Burgenlandkroaten und Sorben. Es beschreibt die Einwanderung der Burgenlandkroaten, ihre Assimilation und Herausforderungen bei der Sprachstandardisierung. Für die Sorben wird deren lange Geschichte in der Lausitz und die Existenz zweier deutlich unterschiedlicher Schriftsprachen (Obersorbisch und Niedersorbisch) hervorgehoben. Die Unterschiede in der Entwicklung beider Minderheiten werden angedeutet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Burgenlandkroaten, Sorben, slawische Minderheiten, Minderheitenpolitik, Österreich, Deutschland, Gruppenidentität, Sprachpolitik, kulturelle Rechte, wirtschaftliche Situation, politische Repräsentation, Assimilation, Sprachinseln, Germania Slavica.
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- Julian Nitzsche (Author), 2010, Slawische Volksgruppen in deutschen Staaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/184181