Wie bereits im Mittelalter, so war auch die Gesellschaft der Frühen Neuzeit ständisch gegliedert. Man unterscheidet gemeinhin zwischen Klerus, Adel und bäuerlichem Stand. Der Begriff „Stand“ selbst bezeichnet eine „in rechtlicher und sozialer Hinsicht abgeschlossene Schicht identischer Herkunft und Abkunft“.1 Das bedeutet, dass eine Schicht nicht nur durch spezifische soziale Strukturen (wie zum Beispiel bestimmte Verhaltensnormen) gekennzeichnet ist, sondern sich unter anderem auch durch rechtliche Privilegierung von anderen Schichten unterscheiden kann.
Begründet wird diese gesellschaftliche Einteilung noch im 18. Jahrhundert durch die Annahme, dass Menschen von Natur aus ungleich seien und jedem ein fester Platz im Leben zugeteilt ist.2
[...]1 Horst Möller: Fürstenstaat oder Bürgernation. Deutschland 1763-1815, Berlin 1994, S. 94-95.
2 Michael Sikora: Der Adel in der Frühen Neuzeit, Darmstadt 2009, S. 1-2.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Adel als Herrschaftsstand
- Privilegien und Selbstverständnis des Adels
- Grund- und Gutsherrschaft: Formen adeliger Herrschaftsausübung
- Adelskritik im 18. Jahrhundert
- Die Aufklärung als Grundlage gesellschaftlicher Kritik
- Zeitgenössische Adelskritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Adel im 18. Jahrhundert als herrschende Schicht in der frühneuzeitlichen Gesellschaft. Die Zielsetzung besteht darin, die Privilegien und das Selbstverständnis des Adels zu charakterisieren und die Formen seiner Herrschaftsausübung zu analysieren. Weiterhin wird die Kritik am Adel im Kontext der Aufklärung beleuchtet.
- Der Adel als privilegierter Stand und seine Selbstwahrnehmung
- Formen adeliger Herrschaftsausübung (Grund- und Gutsherrschaft)
- Die Aufklärung und ihre gesellschaftliche Kritik
- Zeitgenössische Kritik am Adel und seinen Privilegien
- Die Auswirkungen der Kritik auf die adeligen Rechte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die ständische Gesellschaft der Frühen Neuzeit mit Klerus, Adel und Bauernstand. Sie hebt die rechtlichen und sozialen Privilegien des Adels hervor und betont dessen herausgehobene Stellung trotz seines geringen Bevölkerungsanteils. Die Arbeit skizziert ihre Zielsetzung: die Charakterisierung des Adels als herrschende Schicht und die Analyse der Adelskritik im 18. Jahrhundert.
2. Der Adel als Herrschaftsstand: Dieses Kapitel analysiert den Adel als herrschende Schicht, indem es seine Privilegien und sein Selbstverständnis beleuchtet. Der Adel definierte sich durch Ehre und Tugend, Eigenschaften, die durch adelige Geburt begründet und durch entsprechendes Handeln ständig bestätigt werden mussten. Zahlreiche Vorrechte, wie hohe Positionen im Hof, in der Verwaltung und im Militär, juristische Privilegien und ökonomische Vorteile (Steuerbefreiung), unterstrichen den privilegierten Status des Adels. Diese Privilegien sind eng mit der ursprünglichen Pflicht zum Kriegsdienst verknüpft.
3. Adelskritik im 18. Jahrhundert: Dieses Kapitel untersucht die Kritik am Adel im 18. Jahrhundert, die im Kontext der Aufklärung zu sehen ist. Es analysiert die philosophischen Grundlagen der gesellschaftlichen Kritik der Aufklärung und zeigt auf, welche adeligen Rechte besonders in der Kritik standen. Die Steuerbefreiung, als ein Symbol adeliger Privilegien, wird als Beispiel genannt und bildet einen Schwerpunkt der Kritik.
Schlüsselwörter
Adel, Frühe Neuzeit, Herrschaftsstand, Privilegien, Selbstverständnis, Aufklärung, Adelskritik, Grundherrschaft, Gutsherrschaft, Steuerbefreiung, gesellschaftliche Kritik.
Häufig gestellte Fragen zum Text über den Adel im 18. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text analysiert den Adel im 18. Jahrhundert als herrschende Schicht der frühneuzeitlichen Gesellschaft. Er untersucht dessen Privilegien, Selbstverständnis, Herrschaftsausübung und die zeitgenössische Kritik im Kontext der Aufklärung.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die Privilegien und das Selbstverständnis des Adels, die Formen seiner Herrschaftsausübung (Grund- und Gutsherrschaft), die Aufklärung und ihre gesellschaftliche Kritik, die zeitgenössische Kritik am Adel und seinen Privilegien (insbesondere die Steuerbefreiung), und die Auswirkungen dieser Kritik auf die adeligen Rechte.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über den Adel als Herrschaftsstand (inkl. Privilegien und Herrschaftsformen), ein Kapitel über die Adelskritik im 18. Jahrhundert (im Kontext der Aufklärung), und ein Fazit.
Wie wird der Adel im Text charakterisiert?
Der Adel wird als privilegierter Stand mit einem spezifischen Selbstverständnis dargestellt, das auf Ehre und Tugend basiert und durch Geburt und Handeln bestätigt werden musste. Seine Herrschaft basierte auf Grund- und Gutsherrschaft und wurde durch zahlreiche Vorrechte wie hohe Positionen, juristische Privilegien und ökonomische Vorteile (z.B. Steuerbefreiung) abgesichert. Diese Privilegien waren ursprünglich mit der Pflicht zum Kriegsdienst verbunden.
Welche Rolle spielt die Aufklärung im Text?
Die Aufklärung bildet den zentralen Kontext für die im Text dargestellte Kritik am Adel. Die philosophischen Grundlagen der aufklärerischen Gesellschaftskritik werden analysiert, und es wird gezeigt, welche adeligen Rechte (vor allem die Steuerbefreiung) besonders kritisiert wurden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Adel, Frühe Neuzeit, Herrschaftsstand, Privilegien, Selbstverständnis, Aufklärung, Adelskritik, Grundherrschaft, Gutsherrschaft, Steuerbefreiung, gesellschaftliche Kritik.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text zielt darauf ab, den Adel im 18. Jahrhundert als herrschende Schicht zu charakterisieren, seine Herrschaftsausübung zu analysieren und die Kritik an ihm im Kontext der Aufklärung zu beleuchten.
Wie werden die Kapitel zusammengefasst?
Die Einleitung beschreibt die ständische Gesellschaft und hebt die Privilegien des Adels hervor. Kapitel zwei analysiert die Privilegien und das Selbstverständnis des Adels. Kapitel drei untersucht die Kritik am Adel im Kontext der Aufklärung, wobei die Steuerbefreiung als zentrales Beispiel genannt wird.
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- Oliver B. (Author), 2011, Adelige Herrschaftsausübung im 18. Jahrhundert und Adelskritik im Zuge der Aufklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/182839