Trotz diverser nationaler und internationaler Richtlinien und gesetzlicher Verankerungen, die jungen Menschen bestimmte Beteiligungsrechte explizit auch in der OKJA zusprechen, führen unterschiedliche Interpretationen und Auslegungen zu teilweise starken inhaltlichen und qualitativen Unterschieden in der Umsetzung. Die Folge sind offensichtliche Defizite in der Partizipationspraxis, die teilweise „eine enorme Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ erkennen lassen.
Im Rahmen der vorliegenden theoretischen Abhandlung werde ich deshalb folgender Fragestellungen nachgehen: Worauf genau begründet sich der Anspruch, Kinder und Jugendliche im Praxisfeld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit aktiv zu beteiligen? Inwieweit werden die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit den Anforderungen bzw. gesetzlichen Grundlagen und Zielsetzungen von Partizipation gerecht und an welche Grenzen und Herausforderungen stoßen sie in der Praxis? Welche Faktoren und Voraussetzungen müssen gewährleistet sein, um Partizipation erfolgreich durchzuführen und zu verankern?
Eine allgemeine Begriffsklärung, bildet den Einstieg zur Beantwortung der aufgeführten Fragestellungen. Anschließend möchte ich zunächst die verschiedenen Forderungen und Anspruchsgrundlagen aufzeigen, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der OKJA begründen.
Nach einer allgemeinen Darstellung der Rahmenbedingungen, Charakteristik sowie der konzeptionellen Grundmuster und Leitlinien der Offenen Arbeit, werde ich im weiteren Verlauf der Arbeit (aufgrund meines eigenen beruflichen Hintergrunds) speziell auf Kindereinrichtungen eingehen, die mit Schulkindern bis zu 13 Jahren arbeiten.
Die darauffolgenden Ausführungen, bezüglich der bestehenden Bandbreite der aktuellen Partizipationslandschaft, in Verbindung mit den gegenwärtigen Blockaden und Herausforderungen, soll die Partizipationswirklichkeit in der Offenen Arbeit mit Kindern veranschaulichen. Anhand der bis dahin aufgezeigten theoretischen und praktischen Erkenntnisse, geht es abschließend darum herauszustellen, welche Faktoren und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Partizipation im pädagogischen Alltag der Offenen Kindereinrichtungen von Bedeutung sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsklärung
- 2.1 Partizipation
- 2.2 Offene Kinder- und Jugendarbeit
- 2.3 Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen und das Projekt ASP-Juniors
- 3. Begründungszusammenhänge für die Partizipation von Heranwachsenden in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- 3.1 Partizipationsrechte von Kindern und Jugendlichen
- 3.1.1 Nationale Partizipationsrechte
- 3.1.2 Transnationale und internationale Partizipationsrechte
- 3.2 Gesellschaftspolitische Partizipationsforderung
- 3.3 Pädagogische und entwicklungspsychologische Partizipationsforderung
- 4. 'Portrait' der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- 4.1 Grundsätzliche Rahmenbedingungen
- 4.2 Charakteristik der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- 4.3 Handlungsmethoden, konzeptionelle Grundmuster und Leitlinien
- 5. Partizipationswirklichkeit in der Offenen Arbeit mit Kindern
- 5.1 Partizipation als Alltagspraxis der Freizeitstätten
- 5.2 Verschiedene Stufen/Grade der Beteiligung
- 5.3 Partizipation am Praxisbeispiel der ASP-Juniors
- 5.4 Blockaden, Grenzen und Herausforderungen
- 5.4.1 Blockaden seitens der pädagogischen Fachkräfte
- 5.4.2 Herausforderungen aufgrund der heterogenen Zielgruppe
- 5.4.3 Grenzen und Herausforderungen im Bezug auf institutionelle Rahmenbedingungen und unzureichende Ressourcen
- 6. Erfolgsfaktoren und Voraussetzungen für die Partizipation von Kindern im Rahmen der Offenen Arbeit
- 6.1 Das richtige Ziel – Partizipation als Selbstzweck
- 6.2 Positive Grundhaltung und Qualifikation der Fachkräfte
- 6.3 Institutionelle Sicherung von Partizipationsstrukturen und -prozessen
- 6.4 Beachtung individueller Voraussetzungen der Zielgruppe Kinder
- 6.4.1 Beachtung und Einbeziehung von Interessen/Motivation
- 6.4.2 Beachtung und Einbeziehung individueller Entwicklungsstände, Ressourcen und Potentiale
- 6.5 Installation vielfältiger Partizipationsformen und -methoden
- 7. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Partizipation von Kindern und Jugendlichen im Kontext der offenen Kinder- und Jugendarbeit, insbesondere am Beispiel des ASP-Juniors auf dem Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen. Ziel ist es, die Praxis der Partizipation zu analysieren und Erfolgsfaktoren sowie Herausforderungen zu identifizieren.
- Partizipationsrechte von Kindern und Jugendlichen
- Partizipation als Alltagspraxis in der offenen Kinder- und Jugendarbeit
- Herausforderungen bei der Umsetzung von Partizipation
- Erfolgsfaktoren für gelungene Partizipation
- Verschiedene Partizipationsformen und -methoden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Partizipation von Kindern und Jugendlichen ein und beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext der Sozialen Arbeit. Kapitel 2 klärt zentrale Begriffe. Kapitel 3 beleuchtet die rechtlichen, gesellschaftlichen und pädagogischen Begründungen für Partizipation. Kapitel 4 beschreibt die offene Kinder- und Jugendarbeit und deren Rahmenbedingungen. Kapitel 5 analysiert die Partizipationswirklichkeit am Beispiel der ASP-Juniors, inklusive Herausforderungen. Kapitel 6 fokussiert auf Erfolgsfaktoren und Voraussetzungen für gelungene Partizipation.
Schlüsselwörter
Partizipation, Kinder, Jugendliche, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Abenteuer-Spiel-Platz, ASP-Juniors, Partizipationsrechte, Handlungsmethoden, Herausforderungen, Erfolgsfaktoren.
- Quote paper
- Alexandra Kozak (Author), 2011, Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/181618