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In Politik und Medien ist Kriminalität junger Menschen nach wie vor ein hochaktuelles Thema. Gerade nach einem spektakulären Fall wie z.B. dem Amoklauf in Winnenden kommt es zu einer Zuspitzung der Diskussion über die Kriminalitätsentwicklung bei jungen Menschen und einem lauter werdenden Ruf nach Härte. Reißerische Überschriften wie „Die Brutalität der Kids nimmt zu“ oder „Immer mehr, immer jünger und immer brutaler“ stellen auch jüngere Kinder in den Mittelpunkt. Vor diesem Hintergrund wird verschiedentlich gefordert, dass die Grenze der relativen Strafunmündigkeit von derzeit 14 auf 12 Jahre abgesenkt werden soll. Dieser Forderung schließen sich nicht nur Stimmen aus der Rechtswissenschaft an, sondern auch Politiker wie Altkanzler Gerhard Schröder, der zum Zeitpunkt der Äußerung noch niedersächsischer Ministerpräsident war, und Hessens Ministerpräsident Roland Koch. Koch hatte nach dem Vorfall in einem U-Bahnhof in München, bei dem ein Rentner von zwei Jugendlichen brutal zusammengeschlagen wurde, eine Anwendung von Jugendstrafrecht bei unter 14-Jährigen gefordert.
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Inhaltsverzeichnis
- Jugendstrafrecht in Europa
- Schweiz 2002
- Spanien 2002
- England/Wales 2002
- Österreich 1997
- Gewalt unter Kindern im Kontext der Grundschule
- Umfang, Struktur und Entwicklung der Kinderdelinquenz
- Rechtliche Reaktionsmöglichkeiten auf Kinderdelinquenz im europäischen Vergleich
- Entwicklungstendenzen und Reformstrategien im Jugendstrafrecht im europäischen Vergleich
- Jugendstrafrecht im internationalen Vergleich
- The Development of Offending from Age 8 to Age 50
- Strafmündigkeit ab vollendetem 12. Lebensjahr?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der Kriminalität, Frühauffälligkeit und Strafmündigkeit im Jugendstrafrecht. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die relevanten Aspekte und Entwicklungen in diesem Bereich zu geben.
- Entwicklungen der Kriminalität bei Jugendlichen
- Frühe Auffälligkeiten als Prädiktor für Kriminalität
- Das Konzept der Strafmündigkeit und seine Anwendung
- Jugendstrafrecht im internationalen Vergleich
- Reformstrategien im Jugendstrafrecht
Zusammenfassung der Kapitel
- Jugendstrafrecht in Europa: Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über die verschiedenen Jugendstrafrechtsysteme in Europa, einschließlich der Schweiz, Spaniens, Englands/Wales und Österreich.
- Gewalt unter Kindern im Kontext der Grundschule: Hier werden die Ursachen und Folgen von Gewalt unter Kindern im schulischen Kontext analysiert.
- Umfang, Struktur und Entwicklung der Kinderdelinquenz: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Entwicklung der Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland und analysiert die Daten der polizeilichen Kriminalstatistik.
- Rechtliche Reaktionsmöglichkeiten auf Kinderdelinquenz im europäischen Vergleich: Dieser Abschnitt untersucht verschiedene rechtliche Reaktionsmöglichkeiten auf Kinderdelinquenz in verschiedenen europäischen Ländern.
- Entwicklungstendenzen und Reformstrategien im Jugendstrafrecht im europäischen Vergleich: Dieser Abschnitt beleuchtet aktuelle Entwicklungen und Reformstrategien im Jugendstrafrecht in Europa.
- The Development of Offending from Age 8 to Age 50: Dieser Abschnitt präsentiert die Ergebnisse der Cambridge Study in Delinquent Development, die die Entwicklung der Kriminalität von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter untersucht.
- Strafmündigkeit ab vollendetem 12. Lebensjahr?: Dieser Abschnitt diskutiert die rechtlichen und gesellschaftlichen Implikationen einer möglichen Senkung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre.
Schlüsselwörter
Jugendstrafrecht, Kriminalität, Frühauffälligkeit, Strafmündigkeit, Gewalt, Kinder, Delinquenz, Entwicklungstendenzen, Reformstrategien, internationales Vergleich, Rechtspsychologie, Polizeilichen Kriminalstatistik.
- Quote paper
- Johanna Gerber (Author), 2009, Kriminalität, Frühauffälligkeit und Strafmündigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/181509