„Wir wissen nicht: Sind wir im Himmel gewesen oder auf der Erde; denn auf Erden gibt es einen solchen Anblick nicht oder eine solche Schönheit; und wir vermögen es nicht zu beschreiben. Nur das wissen wir, daß dort Gott bei den Menschen weilt.
Und ihr Gottesdienst ist besser als [der] aller anderen [fremden] Länder. Wir aber können jene Schönheit nicht vergessen; denn jeder Mensch wenn er von Süßem gekostet hat, nimmt danach Bitteres nicht mehr an.“
So beschrieben die Abgesandten des Großfürsten Vladimir von der Kiever Rus' im Jahre 988 den Gottesdienst in der großen Kathedrale der Hagia Sophia in Konstantinopel. Die Wirkung des Gottesdienstes war so stark, dass durch ihn der Großführst Vladimir zur Annahm des orthodoxen Glaubens veranlasst war.
Doch besonders in der heutigen globalisierten Welt fragen sich spätestens seit dem Griechenland- oder Russlandurlaub viele Menschen aus dem westlichen Raum was das besondere am orthodoxen Glauben ist oder was der orthodoxe Glaube überhaupt bedeutet?
Die Verfasserin versucht daher in dieser Arbeit auf folgende Fragen einzugehen: Was bedeutet orthodoxes Christentum und was ist das Besondere, das den orthodoxen Glauben und den orthodoxen Gottesdienst ausmacht? In wieweit lassen sich die Ursprünge des orthodoxen Glaubens historisch zurückverfolgen?
Die Gewichtung dieser Arbeit liegt jedoch auf dem orthodoxen Gottesdienst, da dieser als wichtige Grundlage des orthodoxen Glaubens verstanden wird.
Eine Ausarbeitung weiterer Inhalte zu diesem Thema ist jedoch in dieser Arbeit nicht möglich, da der Rahmen der Arbeit dies nicht zulässt [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Kurzer historischer Abriss
- Das orthodoxe Gotteshaus – Eine Verbindung zwischen Himmel und Erde
- Der orthodoxe Gottesdienst
- Der Gottesdienst als ein Gesamtkunstwerk
- Wesentliche Anmerkungen zum Ablauf des orthodoxen Gottesdienstes
- Die Proskomidie
- Die Liturgie der Katechumenen
- Die Liturgie der Gläubigen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem orthodoxen Christentum und insbesondere mit dem orthodoxen Gottesdienst. Sie untersucht die Bedeutung des Gottesdienstes als zentrale Grundlage des orthodoxen Glaubens und versucht, die Besonderheiten des orthodoxen Glaubens und seiner Rituale herauszuarbeiten. Die Arbeit beleuchtet außerdem die historischen Ursprünge des orthodoxen Glaubens.
- Die Bedeutung des orthodoxen Gottesdienstes als Ausdruck des Glaubens
- Die historische Entwicklung und die besonderen Merkmale des orthodoxen Glaubens
- Die Architektur und Symbolik des orthodoxen Gotteshauses
- Der Ablauf des orthodoxen Gottesdienstes und seine einzelnen Bestandteile
- Die Rolle des orthodoxen Gottesdienstes in der Verbindung zwischen Himmel und Erde
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung des orthodoxen Christentums und des orthodoxen Gottesdienstes sowie die Zielsetzung der Arbeit dar. Kapitel 2 klärt den Begriff „orthodox“ und beschreibt die zentralen theologischen Grundprinzipien des orthodoxen Glaubens. Kapitel 3 bietet einen kurzen historischen Abriss der Entwicklung des orthodoxen Christentums, beginnend mit dem Schisma im Jahr 1054. Kapitel 4 beschreibt die Architektur und Symbolik des orthodoxen Gotteshauses und beleuchtet dessen Rolle als Verbindung zwischen Himmel und Erde. Kapitel 5 widmet sich dem orthodoxen Gottesdienst als Gesamtkunstwerk und analysiert den Ablauf des Gottesdienstes in seinen einzelnen Bestandteilen: Die Proskomidie, die Liturgie der Katechumenen und die Liturgie der Gläubigen.
Schlüsselwörter
Orthodoxes Christentum, orthodoxer Gottesdienst, Gottesdienst als Gesamtkunstwerk, historischer Abriss, Schisma, Heilige Dreifaltigkeit, Gotteshaus, Liturgie, Proskomidie, Katechumenen, Gläubige, Tradition, Symbolik, Himmel und Erde.
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- M. Ed. Julia Steblau (Author), 2011, Orthodoxie das unbekannte Christentum - Der orthodoxe Gottesdienst als Gesamtkunstwerk, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/181141