In dieser Arbeit soll Ulrich Becks Risiko-Theorie „Weltrisikogesellschaft“ auf die Atomkatastrophe von Fukushima angewendet werden. In dem Zusammenhang wird geklärt, was Beck unter dem Begriff „Risiko“ versteht, was Unvorhersehbarkeit neuer Gefahren und die Aktualisierung des Wissens betrifft und ob die japanische Regierung nach Becks Auffassung seiner Pflicht nachkommt, die Bevölkerung vor drohenden Gefahren zu schützen.
Im März 2011 ereignete sich das schwerste Erdbeben in der Geschichte Japans. Mit der Stärke neun auf der Richterskala direkt vor der Küste der Stadt Sendai und dem darauf folgenden mehrere Meter hohen Tsunami wurden ganze Küstenstriche verwüstet, tausende Menschen verloren ihren Besitz und die Toten und Vermissten gehen in den fünfstelligen Bereich. Auch die Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi wurden dabei schwer beschädigt.
Die Auswirkungen spürte man nicht nur im ganzen Land, die aufkommende Atomdebatte verbreitete sich über die ganze Welt. Jedes Land diskutierte über Laufzeitverlängerungen, Einfrierung seiner aktuellen Pläne, Reaktorüberprüfungen und letztendlich die Frage: Gibt es noch eine alternative Lösung für Atomkraft?
Die Bevölkerung wollte entweder einen schnellen Ausstieg oder ließ sich, wie man am Beispiel Frankreich sehen kann, kaum beunruhigen. Die Medien sind dabei voll von Berichten über Fukushima, fast jeden Tag kann man auch noch ein halbes Jahr nach der Katastrophe einen Bericht über verstrahltes Fleisch, Milch oder über das Schicksal der Menschen in den Regionen lesen. Vor allem die Aufklärungsrate der japanischen Regierung wird kritisiert.
Theorien zum Thema Atomkraft und Risiko gibt es schon einige Zeit. Vor allem nach Tschernobyl machte sich die Weltbevölkerung Gedanken über den Nutzen und die Gefahr von Atomkraft. Verschiedene Theorien wurden entworfen: Risikotheorien, Risikokommunikation, Risiko war überall. Jetzt haben diese Theorien in Bezug auf Kernkraft wieder eine neue Bedeutung gewonnen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinition
- 2.1 Die Ines-Skala
- 2.2 Physik: Borsäure und Neutronen, Meerwasser und Frischwasser
- 3. Ereignishergang
- 4. Becks Theorie „Weltrisikogesellschaft“ am Beispiel Fukushima
- 4.1 Was ist Risiko?
- 4.2 Die Unvorhersehbarkeit der neuen Gefahren
- 4.3 Kommt Japan seiner Aufsichtspflicht nach?
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Reaktorunfall in Fukushima im Kontext von Ulrich Becks Theorie der „Weltrisikogesellschaft“. Ziel ist es, Becks Risikokonzept auf den Fall Fukushima anzuwenden und zu analysieren, inwiefern die Unvorhersehbarkeit des Ereignisses und das Handeln der japanischen Regierung im Umgang mit der Krise mit Becks Theorie übereinstimmen.
- Analyse des Reaktorunfalls in Fukushima
- Anwendung von Becks Theorie der „Weltrisikogesellschaft“
- Bewertung des Risikomanagements der japanischen Regierung
- Die Rolle der Unvorhersehbarkeit im Kontext des Ereignisses
- Diskussion der Folgen des Unfalls
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Reaktorunfall von Fukushima als Folge des schweren Erdbebens und Tsunamis im März 2011. Sie betont die weltweiten Auswirkungen des Ereignisses und die daraus resultierende Debatte über die Zukunft der Atomkraft. Es wird die Anwendung von Ulrich Becks Theorie der „Weltrisikogesellschaft“ auf den Fall Fukushima angekündigt.
2. Begriffsdefinition: Dieses Kapitel definiert relevante Begriffe. Die Ines-Skala zur Klassifizierung von Atomunfällen wird erläutert, wobei die Bedeutung der verschiedenen Stufen hervorgehoben wird. Der physikalische Hintergrund des Unfalls wird durch die Erläuterung der Rolle von Borsäure und Meerwasser bei der Kühlung der Reaktoren beleuchtet, und die Schwierigkeiten, die daraus resultierten, werden verdeutlicht.
3. Ereignishergang: Der Ereignishergang des Reaktorunfalls wird detailliert beschrieben, angefangen vom Erdbeben und Tsunami bis hin zum Ausfall der Kühlung und der Evakuierung der Bevölkerung. Die schwerwiegenden Folgen des Versagens der Sicherheitsvorkehrungen werden hervorgehoben, sowie die Herausforderungen beim Umgang mit der radioaktiven Kontamination.
4. Becks Theorie „Weltrisikogesellschaft“ am Beispiel Fukushima: Dieses Kapitel wendet Becks Theorie auf den Fall Fukushima an. Es untersucht, wie Becks Definition von Risiko auf die Ereignisse in Fukushima zutrifft, insbesondere im Hinblick auf die Unvorhersehbarkeit der Katastrophe und die Frage, inwieweit die japanische Regierung ihrer Verantwortung zum Schutz der Bevölkerung nachgekommen ist. Die Analyse befasst sich mit den Aspekten der Risikowahrnehmung und -kommunikation im Kontext der Katastrophe.
Schlüsselwörter
Fukushima, Reaktorunfall, Tsunami, Erdbeben, Atomkraft, Risikogesellschaft, Ulrich Beck, Ines-Skala, Risikomanagement, Unvorhersehbarkeit, Katastrophenprävention, radioaktive Kontamination, japanische Regierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Reaktorunfalls in Fukushima im Kontext von Ulrich Becks „Weltrisikogesellschaft“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Reaktorunfall in Fukushima im März 2011 im Kontext von Ulrich Becks Theorie der „Weltrisikogesellschaft“. Sie untersucht, inwieweit Becks Risikokonzept auf den Fall Fukushima anwendbar ist und wie die Unvorhersehbarkeit des Ereignisses und das Handeln der japanischen Regierung mit Becks Theorie übereinstimmen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Ablauf des Reaktorunfalls, die Anwendung von Becks Theorie der „Weltrisikogesellschaft“, eine Bewertung des Risikomanagements der japanischen Regierung, die Rolle der Unvorhersehbarkeit, die Folgen des Unfalls und eine Begriffsdefinition relevanter Begriffe (inkl. der INES-Skala und physikalischer Aspekte des Unfalls).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Begriffsdefinition (inkl. INES-Skala und physikalischer Erläuterungen), Ereignishergang, Anwendung von Becks Theorie auf den Fall Fukushima und Fazit. Jedes Kapitel wird in der vorliegenden Übersicht zusammengefasst.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Analyse des Reaktorunfalls in Fukushima anhand von Becks Theorie der „Weltrisikogesellschaft“. Es soll untersucht werden, ob und wie die Unvorhersehbarkeit des Ereignisses und das Handeln der japanischen Regierung mit Becks Theorie übereinstimmen.
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Fukushima, Reaktorunfall, Tsunami, Erdbeben, Atomkraft, Risikogesellschaft, Ulrich Beck, INES-Skala, Risikomanagement, Unvorhersehbarkeit, Katastrophenprävention, radioaktive Kontamination, japanische Regierung.
Wie wird Becks Theorie der „Weltrisikogesellschaft“ angewendet?
Becks Theorie wird angewendet, um das Risiko des Unfalls, die Unvorhersehbarkeit der Katastrophe und die Reaktion der japanischen Regierung zu analysieren. Es wird untersucht, inwieweit die japanische Regierung ihrer Verantwortung zum Schutz der Bevölkerung nachgekommen ist und wie die Risikowahrnehmung und -kommunikation im Kontext der Katastrophe aussahen.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse der Begriffsdefinition?
Die Begriffsdefinition erläutert die INES-Skala zur Klassifizierung von Atomunfällen und beleuchtet den physikalischen Hintergrund des Unfalls, insbesondere die Rolle von Borsäure und Meerwasser bei der Kühlung der Reaktoren und die damit verbundenen Schwierigkeiten.
Wie wird der Ereignishergang beschrieben?
Der Ereignishergang wird detailliert vom Erdbeben und Tsunami über den Ausfall der Kühlung bis hin zur Evakuierung und den Herausforderungen beim Umgang mit der radioaktiven Kontamination beschrieben. Das Versagen der Sicherheitsvorkehrungen wird hervorgehoben.
Was ist das Fazit der Arbeit (ohne Details)?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und zieht Schlussfolgerungen zur Anwendbarkeit von Becks Theorie auf den Fall Fukushima und zu den Lehren, die aus dem Unfall gezogen werden können (Details sind nicht in dieser Übersicht enthalten).
- Quote paper
- Kristin Grube (Author), 2011, Der Reaktorunfall in Fukushima. Ein Risiko für alle?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/181070