1 Einleitung
Im Sommer 1900 kam es in Chinas gebrochenem Verhältnis zum Westen zu einer entscheidenden Episode, dem Boxer-Aufstand, bzw. dem Boxer-Krieg. Es war ein Ereignis, das Zehntausende von Opfern forderte und sich auf das Leben von weiteren Millionen auswirkte, das Ende der herrschenden Mandschu-Dynastie (1911) beschleunigte und Chinas Beziehungen zur übrigen Welt belastete (Preston 2001: 7). Was aber war dieser Boxer-Aufstand wirklich, warum entstand er und warum er sich so explosionsartig in Nordchina ausbreitete, sind die Hauptfragen dieser Arbeit. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Kolonialpolitik des Deutschen Kaiserreiches in China, auf dem Boxer-Aufstand mit seinen Ursachen, Verlauf und seiner Folge in China. Besondere Berücksichtigung liegt auf dem Vorgehen des Kaiserreiches während des Aufstandes. Der Journalist George Lynch schrieb über den Boxer-Aufstand folgendes: „Über keinen Krieg ist je wirklich die Wahrheit geschrieben worden, und dieser hier bildet keine Ausnahme“ (Lynch in: Preston 2001: 7). Als Ziel nimmt diese Arbeit die Beantwortung dieser Fragen mit verschiedenen Sichtweisen, bzw. Interpretationen der Hauptwerke über dieses Thema, um die „Wahrheit“ darzustellen. Die Transkription chinesischer Ortsbezeichnungen und Namen entspricht der alten deutschen Umschrift, wie z.B. Kiautschou und nicht Jiaozhou.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau der Arbeit
- Stand der Forschung
- Das Deutsche Kaiserreich in China
- Der Boxer-Aufstand
- Wer waren die Boxer?
- Ursachen des Boxeraufstandes
- Hunnenrede
- Strafaktionen und Hunnenbriefe
- Warum haben die Boxer den Krieg verloren?
- Boxerprotokoll
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Boxer-Aufstand, der im Sommer 1900 in China stattfand. Ziel ist es, die Ursachen, den Verlauf und die Folgen dieses Ereignisses zu analysieren, insbesondere im Kontext der deutschen Kolonialpolitik in China.
- Die Rolle des Deutschen Kaiserreiches bei der Kolonialisierung Chinas
- Die Ursachen und Hintergründe des Boxer-Aufstandes
- Die Bedeutung der „Hunnenrede“ und ihre Auswirkungen
- Der Verlauf und das Ende des Boxer-Krieges
- Die Folgen des Boxer-Aufstandes für China
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Es wird auch ein Überblick über den Stand der Forschung zum Boxer-Aufstand gegeben. Das zweite Kapitel beleuchtet die Kolonialpolitik des Deutschen Kaiserreiches in China, insbesondere die Rolle der Besetzung Tsingtaus und der Verpachtung der Bucht Kiautschou. Es werden die Ursachen des Boxer-Aufstandes analysiert, die Rolle der „Boxer“ erläutert und die berüchtigte „Hunnenrede“ sowie ihre Auswirkungen diskutiert. Das dritte Kapitel enthält eine Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Boxer-Aufstand, Boxer-Krieg, Kolonialpolitik, Deutsches Kaiserreich, China, Tsingtau, Kiautschou, Hunnenrede, Hunnenbriefe, Kolonialisierung, Zivilisationsmission, Imperialismus.
- Quote paper
- Fatma Varli (Author), 2011, Der Boxeraufstand in China - Hintergründe, Ursachen und Verlauf, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/180617