Die Tendenz bei vielen Unternehmen ging in den vergangenen Jahren hin zu
flacheren und flexibleren Organisationsstrukturen, um den veränderten
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Die
Vereinfachung von administrativen und operativen Prozessen hat zu einer
größeren Beweglichkeit am Markt sowie zu einem Abbau der
Gemeinkostenblöcke geführt1. Die Verflachung von
Organisationsstrukturen hat allerdings auch personalpolitische
Konsequenzen. Carsten Schlichting, Leiter Führungskräfte- und
Organisationsentwicklung bei der Robert Bosch GmbH, hat diese wie folgt
formuliert: „Seit die Diskussion um schlanke Strukturen in den
Unternehmen konsequent geführt und umgesetzt wird, ist die Vorstellung,
mit jedem Aufgabenwechsel eine Stufe der Karriereleiter zu erklimmen,
zunehmend unrealistischer“2. Fallen durch Umstrukturierungen ganze Hierarchieebenen weg, so sind
vertikale Entwicklungsmöglichkeiten der Mitarbeiter nur noch in
eingeschränktem Maße möglich. Darüber hinaus verringern sich auch die
horizontalen Entwicklungsmöglichkeiten aufgrund von
Dezentralisierungsprozessen3. Doch gerade die Aussicht auf eine mögliche
Karriere ist für viele Mitarbeiter ein Ansporn zur Leistungserbringung4. Die
drohende Motivationslücke durch fehlende Perspektiven muss durch veränderte Karrierekonzepte überwunden werden, um somit leistungsfähige
Mitarbeiter weiterhin an die Unternehmung zu binden. In der vorliegenden Arbeit sollen in einem ersten Schritt begriffliche
Grundlagen erarbeitet werden, dazu gehören unter anderem eine begriffliche
Abgrenzung des Wortes „Karriere“. Anschließend werden mögliche
Karrierekonzepte in flachen Hierarchien vorgestellt und mittels der ERGTheorie
von Alderfer auf ihre Eignung untersucht, Mitarbeiter zu
motivieren.
1 Vgl. Fuchs 1998a, S. 83.
2 Schlichting 1994, S. 386.
3 Vgl. Brasse 1998, S. 42.
4 Vgl. Thom 2002, S. 1.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktuelle Ausgangslage
- Problemstellung
- Vorgehensweise
- Begriffsbestimmung
- Begriffsbestimmung Karriere
- Begriffsbestimmung hierarchische Organisationsstruktur
- Begriffsbestimmung flache Hierarchie
- Flache Hierarchie durch flache Ebenen
- Flache Hierarchie durch Wegfall von Ebenen
- Der Wegfall des oberen Managements
- Der Wegfall des mittleren Managements
- Der Wegfall der unteren Ebene
- Der Wegfall des gesamten Managements
- Vorstellung von Konzepten
- Bezeichnung und Kategorisierung von Karrierekonzepten
- Das Führungskarrierekonzept
- Das Fachkarrierekonzept
- Das Projektkarrierekonzept
- Das Gremienkarrierekonzept
- Das Kompetenzkarrierekonzept
- Bewertung der Konzepte
- Darstellung der ERG-Theorie
- Wahl der ERG-Theorie
- Bewertung des Führungskarrierekonzepts
- Bewertung des Fachkarrierekonzepts
- Bewertung des Projektkarrierekonzepts
- Bewertung des Kompetenzkarrierekonzepts
- Zusammenfassung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Karrierekonzepte im Kontext flacher Hierarchien. Ziel ist es, verschiedene Karrierekonzepte zu präsentieren und im Hinblick auf ihre Eignung für Organisationen mit flachen Hierarchien zu bewerten. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen flacher Hierarchien auf Karrierewege und beleuchtet die Notwendigkeit angepasster Konzepte.
- Begriffsbestimmung flacher Hierarchien und deren Auswirkungen auf Personalstrukturen
- Präsentation verschiedener Karrierekonzepte (Führungs-, Fach-, Projekt-, Gremien- und Kompetenzkarrierekonzept)
- Bewertung der vorgestellten Konzepte anhand der ERG-Theorie
- Analyse der Eignung der Konzepte für Organisationen mit flachen Hierarchien
- Ableitung von Schlussfolgerungen und Empfehlungen für das Personalmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Karrierekonzepte in flachen Hierarchien ein. Sie beschreibt die aktuelle Ausgangslage, die Problemstellung, die sich aus dem Wandel der Organisationsstrukturen ergibt, und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit, traditionelle Karrierekonzepte an die veränderten Bedingungen anzupassen.
Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel liefert eine präzise Definition zentraler Begriffe wie Karriere, hierarchische Organisationsstruktur und flache Hierarchie. Es differenziert verschiedene Ausprägungen flacher Hierarchien, die durch die Reduktion oder den Wegfall von Managementebenen entstehen, und legt damit die Grundlage für die spätere Analyse der Karrierekonzepte.
Vorstellung von Konzepten: In diesem Kapitel werden verschiedene Karrierekonzepte detailliert vorgestellt: Führungs-, Fach-, Projekt-, Gremien- und Kompetenzkarrierekonzept. Jedes Konzept wird hinsichtlich seiner Struktur, seiner typischen Merkmale und seiner potenziellen Vorteile und Nachteile beschrieben. Diese Beschreibung dient als Grundlage für die Bewertung der Konzepte im folgenden Kapitel.
Bewertung der Konzepte: Dieses Kapitel bewertet die in Kapitel 3 vorgestellten Karrierekonzepte. Es nutzt die ERG-Theorie als Rahmenmodell, um die Konzepte hinsichtlich ihrer Fähigkeit, die Existenz-, Beziehungs- und Wachstumsbedürfnisse der Mitarbeiter zu erfüllen, zu analysieren. Die Bewertung berücksichtigt die spezifischen Herausforderungen und Chancen, die sich aus flachen Hierarchien ergeben.
Schlüsselwörter
Flache Hierarchien, Karrierekonzepte, Personalmanagement, ERG-Theorie, Führungskarriere, Fachkarriere, Projektkarriere, Gremienkarriere, Kompetenzkarriere, Organisationsstrukturen, Personalentwicklung.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Karrierekonzepte in flachen Hierarchien
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht verschiedene Karrierekonzepte im Kontext flacher Hierarchien. Das Hauptziel ist die Präsentation und Bewertung verschiedener Karrierekonzepte hinsichtlich ihrer Eignung für Organisationen mit flachen Hierarchien. Die Arbeit analysiert, wie flache Hierarchien Karrierewege beeinflussen und welche angepassten Konzepte notwendig sind.
Welche Karrierekonzepte werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt fünf Karrierekonzepte detailliert vor: das Führungs-, das Fach-, das Projekt-, das Gremien- und das Kompetenzkarrierekonzept. Jedes Konzept wird hinsichtlich seiner Struktur, Merkmale, Vorteile und Nachteile beschrieben.
Wie werden die Karrierekonzepte bewertet?
Die Bewertung der Karrierekonzepte erfolgt anhand der ERG-Theorie. Diese dient als Rahmenmodell, um zu analysieren, inwieweit die Konzepte die Existenz-, Beziehungs- und Wachstumsbedürfnisse der Mitarbeiter erfüllen. Die Bewertung berücksichtigt die spezifischen Herausforderungen und Chancen flacher Hierarchien.
Welche Struktur hat die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Begriffsbestimmung, ein Kapitel zur Vorstellung der Karrierekonzepte, ein Kapitel zur Bewertung dieser Konzepte und einen Schluss. Die Einleitung beschreibt die Ausgangslage, die Problemstellung und die Vorgehensweise. Die Begriffsbestimmung klärt zentrale Begriffe wie flache Hierarchie und die verschiedenen Karrierekonzepte. Die Bewertung der Konzepte erfolgt mit Hilfe der ERG-Theorie. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Welche Rolle spielt die ERG-Theorie?
Die ERG-Theorie dient als theoretischer Rahmen zur Bewertung der vorgestellten Karrierekonzepte. Sie erlaubt die Analyse, inwieweit die verschiedenen Konzepte die Bedürfnisse der Mitarbeiter nach Existenzsicherung, Beziehungen und Wachstum erfüllen können.
Was sind flache Hierarchien und welche Auswirkungen haben sie?
Flache Hierarchien zeichnen sich durch eine reduzierte Anzahl von Managementebenen aus, bis hin zum vollständigen Wegfall von Managementebenen. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen dieser Organisationsstruktur auf Personalstrukturen und Karrierewege.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Flache Hierarchien, Karrierekonzepte, Personalmanagement, ERG-Theorie, Führungskarriere, Fachkarriere, Projektkarriere, Gremienkarriere, Kompetenzkarriere, Organisationsstrukturen, Personalentwicklung.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die konkreten Schlussfolgerungen und Empfehlungen für das Personalmanagement werden im Schlusskapitel der Arbeit präsentiert. Sie basieren auf der Bewertung der verschiedenen Karrierekonzepte im Kontext flacher Hierarchien und unter Berücksichtigung der ERG-Theorie.
- Quote paper
- Marko Willnecker (Author), 2003, Karrierekonzepte bei flachen Hierarchien, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/18006