....Nachdem Grenouille nach mehrmaligem Ammenwechsel wieder in die Obhut des Klosters gelangt ist, befindet er sich bei Pater Terrier, dem der unersättliche „Bastardd“ (S.11) ausgeliefert wird, mit der Begründung, er sei vom Teufel besessen, da er nicht rieche. Zunächst erlaubt Pater Terrier sein kritisches Denken nicht, die Teufelsvisionen zu glauben, aber dennoch kann der Pater sein misstrauen nicht gaz verdrängen, und schließlich stellt er zwar die Geruchslosigkeit Grenouilles ebenfalls fest, doch rationalisiert er diesen Umstand durch die Überzeugung, dass Menschenduft sündiger Duft sei und dass daher der „arme“ und „unschuldige“ (S.20) Säugling gar nicht riechen dürfte. Die ....
...Doch sein Triumph ist direkt gefolgt von dem zusammenbruch, denn auf dem Punkt seines höchsten Erfolgs macht er zugleich die zerstörerische Erfahrung, dass er zwar die Menschen zu höchster erotischer Ekstase treiben, selbst aber nur Abscheu und „Ekel“ (S.305) empfinden und sich nicht über seine eigene Geruchslosigkeit hinwegtäuschen kann. Sein innigster Wunsch bleibt damit unerfüllt, denn in seiner wirklichen Existenz, seiner Geruchlosigkeit, ist er nicht wahrgenommen worden. Sein Parfum würde ihm die Möglichkeit geben, „die ganze Welt zu bezaubern“ (S.316), doch ihm nützte das nicht. Er ist der Einzige, „für den es sinnlos ist“ (S.317). ...
Inhaltsverzeichnis
- Charakterisierung Grenouille
- Grenouille bei Madame Gaillard
- Der erste Mord
- Grenouille als Genie
- Grenouille in der Höhle
- Grenouilles Allmachtsfantasien
- Der Duft der 25 Mädchen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Charakterisierung des Protagonisten Jean-Baptiste Grenouille im Roman „Das Parfum“ von Patrick Süskind. Ziel ist es, Grenouilles Entwicklung und Motivationen zu beleuchten und zentrale Aspekte seiner Persönlichkeit herauszuarbeiten.
- Grenouilles außergewöhnlicher Geruchssinn
- Grenouilles soziale Isolation und fehlende emotionale Bindungen
- Grenouilles Entwicklung zum Mörder und seine Motivationen
- Grenouilles Streben nach Macht und Anerkennung
- Grenouilles letztendliche Isolation und Scheitern
Zusammenfassung der Kapitel
Charakterisierung Grenouille: Der Roman beginnt mit der Darstellung Grenouilles als Säugling, der aufgrund seiner Geruchslosigkeit als vom Teufel besessen gilt. Pater Terrier, der für ihn sorgt, erkennt zwar seine Besonderheit, rationalisiert sie jedoch. Grenouilles außergewöhnlicher Geruchssinn wird früh als zentrale Charaktereigenschaft etabliert, die ihn von anderen Menschen unterscheidet und seine spätere Entwicklung maßgeblich prägt. Seine abnorme Nase wird von Pater Terrier zunächst als "aufgehende Blüte" beschrieben, entwickelt sich aber schnell zu einer Metapher für seine "fleischfressende" Gier nach Düften.
Grenouille bei Madame Gaillard: In der Pflege bei Madame Gaillard erlebt Grenouille soziale Isolation, doch diese beeinträchtigt ihn nicht, da er keine emotionalen Bedürfnisse verspürt. Der Erzähler benutzt das Bild des Zecks als Leitmotiv, um Grenouilles Zähigkeit, Genügsamkeit und fehlendes Moralempfinden zu verdeutlichen. Grenouille, wie der Zeck, ist "in sich versammelt", verfolgt nur sein Überlebensprogramm und zeigt keinerlei seelische Regungen oder Gewissensbisse, was seine spätere Entwicklung zum Mörder vorwegnimmt.
Der erste Mord: Dieses Kapitel beschreibt Grenouilles ersten Mord. Getrieben von der Gier, den Duft des ersten Mädchens zu besitzen, erwürgt er sie, um ihn in sich zu verschließen. Der Mord wird beiläufig im Nebensatz erwähnt, was die Kälte und Zielstrebigkeit Grenouilles unterstreicht. Die Beschreibung des Mädchens als Blume, die nach dem Pflücken schnell welkt, verdeutlicht Grenouilles instrumentalisierende Sichtweise auf Menschen und sein ausschließliches Interesse am Duft.
Grenouille als Genie: Grenouille sieht sich als Genie und strebt danach, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. Seine Ausbildung bei Baldini vermittelt ihm handwerkliche Grundlagen, doch sein wahres Ziel ist die Erforschung und Beherrschung von Düften. Dieser Abschnitt legt den Grundstein für sein späteres Streben nach absoluter Macht über die Welt der Düfte und seine Überzeugung von seiner eigenen Genialität.
Grenouille in der Höhle: In der Einsamkeit der Höhle erlebt Grenouille eine Phase der meditativen Selbstgenügsamkeit, in der er sein Leben reflektiert und seine Geruchlosigkeit als Mangel an Identität erkennt. Die intertextuelle Bezugnahme auf die Schöpfungsgeschichte unterstreicht Grenouilles Allmachtsfantasien und seine Selbstüberschätzung. Er glaubt, ein "einzigartiges Grenouillereich" geschaffen zu haben.
Grenouilles Allmachtsfantasien: Mit Hilfe des Marquis erlangt Grenouille einen eigenen Körpergeruch und ein Bewusstsein für die Macht der Düfte. Seine Allmachtsfantasien intensivieren sich, und er strebt danach, "der omnipotente Gott des Duftes" zu werden. Süskind illustriert dies durch eine Klimax, die Grenouilles Wunsch nach absoluter Anbetung und Unterwerfung durch seine Düfte beschreibt.
Der Duft der 25 Mädchen: Grenouille perfektioniert seine Fähigkeiten und erschafft ein Parfum aus dem Duft von 25 Mädchen. Die Morde, die notwendig waren, um dieses Parfum herzustellen, führen zu seiner Verurteilung. Das Kapitel endet mit dem Hinweis auf den scheinbaren Triumph Grenouilles auf dem Schafott, der aber gleichzeitig seinen tiefgreifenden Misserfolg offenbart.
Schlüsselwörter
Jean-Baptiste Grenouille, Geruchssinn, Parfum, Mord, soziale Isolation, Allmachtsfantasien, Identität, Düfte, Macht, Genialität, Geruchlosigkeit, Isolation.
Häufig gestellte Fragen zu Patrick Süskinds "Das Parfum"
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Die Analyse konzentriert sich auf zentrale Aspekte von Grenouilles Persönlichkeit, darunter sein außergewöhnlicher Geruchssinn, seine soziale Isolation und fehlenden emotionalen Bindungen, seine Entwicklung zum Mörder und seine Motivationen, sein Streben nach Macht und Anerkennung sowie sein letztendliches Scheitern und seine Isolation. Die Analyse beleuchtet auch Grenouilles Allmachtsfantasien und seine instrumentalisierende Sichtweise auf Menschen.
Wie ist die Charakterisierung Grenouilles im Roman?
Grenouille wird als Figur mit einem außergewöhnlichen Geruchssinn dargestellt, der ihn von anderen Menschen unterscheidet und seine Entwicklung maßgeblich prägt. Er ist sozial isoliert, zeigt keine emotionalen Bindungen und entwickelt sich zum Mörder, getrieben von seiner Gier nach Düften. Seine Geruchslosigkeit als Säugling wird als Ausgangspunkt seiner Besonderheit und seiner späteren Entwicklung dargestellt. Die Analyse beschreibt ihn als eine Figur, die "in sich versammelt" ist und nur ihr Überlebensprogramm verfolgt, ohne moralische Skrupel.
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Welche Schlüsselwörter beschreiben den Roman "Das Parfum"?
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Die Analyse zielt darauf ab, Grenouilles Entwicklung und Motivationen zu beleuchten und zentrale Aspekte seiner Persönlichkeit herauszuarbeiten. Es geht darum, sein Handeln und seine Beweggründe zu verstehen und im Kontext des Romans zu interpretieren.
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- Lisa Maria Hirschfelder (Author), 2011, Patrick Süskind, Das Parfum: Charakterisierung Grenouille - ausgewählte Textstellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/179260