Unvergängliche Seele oder gemeinsamer Tod von Leib und Seele? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden werden zunächst die unterschiedlichen Vorstellungen vom christlichen Leben nach dem Tod aufgezeigt. Zu unterscheiden sind die Vorstellungen der römisch katholischen und die der protestantischen Kirche. Die römisch katholische Kirche vertritt den Glauben an eine unsterbliche Seele, die im Tod vom Leib geschieden wird und vor das Gericht Gottes kommt, bis sie bei der Auferstehung einen neuen, verwandelten Leib zugesprochen bekommt. Protestantische Theologen gehen von der so genannten „Ganztodthese“ aus, welche besagt, dass der Mensch als Einheit von Leib und Seele stirbt und bis zur Auferstehung in den Erinnerung Gottes ‚aufbewahrt‘ wird.
Um die Ganztodthese zu verstehen wird zunächst aufgezeigt wie es zu der Vorstellung einer unsterblichen Seele gekommen ist, um im Anschluss zu erläutern, warum es (aus protestantischer Sicht) sinnvoll ist, sich von dieser Vorstellung zu verabschieden. Dazu wird nach der Vorstellung vom Menschen in der hebräischen Bibel gefragt und die vier Aspekte des Menschen ‚nefes‘, ‚ruach‘, ‚basar‘ und ‚leb‘ aufgezeigt. Am Ende richtet sich der Blick auf die Frage, was der Tod für protestantische Theologen bedeutet, um auf die Lehrer von der Einheit von Leib und Seele zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GANG DER ARBEIT
- UNSTERBLICHE SEELE ODER EINHEIT VON LEIB UND SEELE?
- Welche christlichen Vorstellungen über das Leben nach dem Tod gibt es?
- Woher kommt der Glaube an eine unsterbliche Seele?
- Warum braucht die protestantische Kirche ein neues Verständnis von einer unsterblichen Seele?
- Welches Menschenbild findet sich in der hebräischen Bibel?
- Was ist der Tod?
- Die Ganztodthese
- SCHLUSSBEMERKUNG
- LITERATURANGABEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die protestantische Perspektive auf die Einheit von Leib und Seele im Angesicht des Todes. Sie hinterfragt die traditionelle Vorstellung einer unsterblichen Seele und untersucht alternative Konzepte, die sich aus der hebräischen Bibel und der protestantischen Theologie ergeben.
- Das Verhältnis von Leib und Seele in der protestantischen Theologie
- Die Rolle des Todes in der christlichen Lehre
- Das Konzept der Ganztodthese
- Das Menschenbild in der hebräischen Bibel
- Die Bedeutung von Tradition und Neuinterpretation in der protestantischen Theologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Frage nach der Unvergänglichkeit der Seele und ihrer Bedeutung für die protestantische Theologie. Sie beleuchtet die aktuelle Diskussion über den Umgang mit dem Tod in der modernen Gesellschaft und stellt die Frage nach der Bedeutung des Lebens nach dem Tod. Das zweite Kapitel erläutert den Gang der Arbeit und skizziert die wichtigsten Themen, die im weiteren Verlauf behandelt werden. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Frage nach der Einheit von Leib und Seele und stellt die verschiedenen christlichen Vorstellungen über das Leben nach dem Tod vor. Es untersucht die historischen Wurzeln des Glaubens an eine unsterbliche Seele und die Gründe, warum die protestantische Kirche ein neues Verständnis von der Unvergänglichkeit der Seele benötigt. Das Kapitel analysiert das Menschenbild in der hebräischen Bibel und diskutiert die Frage nach dem Tod. Abschließend werden die Argumente für die Ganztodthese vorgestellt.
Schlüsselwörter
Leib-Seele-Einheit, protestantische Theologie, Tod, Unsterblichkeit, Ganztodthese, hebräische Bibel, Menschenbild, Leben nach dem Tod, Traditionsdeutung, Neuinterpretation.
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- Christian Kißling (Author), 2011, Unvergänglichkeit der Seele?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/178689