Im Folgenden soll versucht werden das Modell der „Multiple Modernities“ von Shmuel Eisenstadt näher zu erläutern und in Zusammenhang mit den bisher im Seminar erarbeiteten Erkenntnisse, im Kontext des Jahres „1989“, zu bringen.
Abgesehen vom Aufzeigen der Einzelentwicklungen in ehemaligen Ostblockstaaten (Rumänien, UdSSR, Polen, Ungarn, CSSR und der DDR), standen bislang vor allem zwei Interpretationen der gegenwärtigen Welt im Vordergrund der Untersuchungen: Zum einen Francis Fukuyamas Vorstellung vom „Ende der Geschichte“ – also die Homogenisierung der modernen Gesellschaft unter den Vorzeichen von liberaler Demokratie und Marktwirtschaft – und die Prognose vom Kampf der Kulturen durch Samuel P. Huntington, die besagt, dass die Prozesse der Globalisierung nicht eine relativ homogene Welt bescheren, sondern vielmehr einen „Kampf der Kulturen“, in dem der westlichen Kultur – oft in feindseliger Weise – andere Kulturen gegenübertreten.
Inhaltsverzeichnis
- Multiple Modernities?
- Shmuel Eisenstadt und die Relativierung des westlichen Ordnungssystems
- Dominic Sachsenmaier
- Jürgen Kocka
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Modell der "Multiple Modernities" von Shmuel Eisenstadt und setzt es in Beziehung zu den im Seminar erarbeiteten Erkenntnissen im Kontext des Jahres 1989. Sie untersucht die Relativierung des westlichen Ordnungssystems im Licht der vielfältigen Modernisierungsprozesse in verschiedenen Kulturen.
- Die Relativierung des westlichen Ordnungssystems im Kontext der "Multiple Modernities"
- Die Bedeutung von Kultur für die Entwicklung von Modernisierungsprozessen
- Die Herausforderungen der posttraditionellen Gesellschaften
- Die Bedeutung von Vertrauen, Identität und sozialer Integration
- Die Gefahren des Fundamentalismus und der kulturellen Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Multiple Modernities?
Die Arbeit stellt das Konzept der "Multiple Modernities" von Shmuel Eisenstadt vor und setzt es in Beziehung zu den im Seminar erarbeiteten Erkenntnissen im Kontext des Jahres 1989. Sie untersucht die Relativierung des westlichen Ordnungssystems im Licht der vielfältigen Modernisierungsprozesse in verschiedenen Kulturen.
- Shmuel Eisenstadt und die Relativierung des westlichen Ordnungssystems
Shmuel Eisenstadt argumentiert, dass die westliche Moderne nicht die einzige Form der Moderne ist und dass verschiedene Kulturen ihre eigenen Formen der Moderne entwickeln. Er betont die Bedeutung von Kultur für die Entwicklung von Modernisierungsprozessen und die Herausforderungen der posttraditionellen Gesellschaften.
- Dominic Sachsenmaier
Dominic Sachsenmaier diskutiert die Möglichkeiten eines offenen, pluralistischen Verständnisses von Modernität. Er macht die Feinde einer offenen, pluralistischen Gesellschaft (Fundamentalismus, Faschismus) aus, und erklärt die Beweggründe antimodernistischer Bewegungen vor allem psychologisch.
- Jürgen Kocka
Jürgen Kocka interpretiert den begrifflichen Wandel von Modernisierung zu "multiplen Modernen" als Hinweis auf die geringere Bedeutung teleologischer Geschichtskonzepte und auf die zunehmende Bedeutung von Kultur. An die Stelle von Konvergenz- und Homogenisierungsthesen tritt die Anerkennung vielfältiger, offener, hybrider Entwicklungslinien.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die "Multiple Modernities", die Relativierung des westlichen Ordnungssystems, die Bedeutung von Kultur für Modernisierungsprozesse, die Herausforderungen der posttraditionellen Gesellschaften, die Gefahren des Fundamentalismus und der kulturellen Herrschaft sowie die Rolle von Vertrauen, Identität und sozialer Integration im Kontext der Modernisierung.
- Arbeit zitieren
- Martin Herceg (Autor:in), 2011, Multiple Modernities, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/178223