Mit dem Begriff Exil assoziiert man Gewöhnlicherweise vertriebene, verbannte und
mehr oder weniger freiwillig ausgewanderte Menschen, die es wegen der aktuellen
gesellschaftlichen, politischen oder ökonomischen Situation in einem Land oder
einer Region nicht mehr aushielten und deshalb in eine andere Region oder ein
anderes Land emigrierten bzw. ins Exil gingen.
Eines dieser Phänomene trifft auch auf die Schriftsteller deren Werke im
Folgenden behandelt werden zu.
Sie wurden mit dem Aufkommen des Naziregimes zu verfolgten und vertriebenen
Menschen, die es wegen Ihres Denkens und Ihrer politischen Einstellung nicht
länger im Nazideutschland aushielten und dort aus oben genannten Gründen auch
nicht mehr geduldet wurden.
Um den Gedanken weiter zu spinnen, könnte man, wenn man an die Exilliteratur
denkt, an die beliebten Romane, die von bekannten Exilanten geschrieben wurden
denken. So könnte der Gedanke im speziellen auf Klaus Manns „Mephisto“ oder
auf Anna Seghers „Das siebte Kreuz“ fallen. Dies ist Wohl die bekannteste Gattung
die sich im Exil durchgesetzt hat, da sie die größten Chancen hatte gedruckt und
veröffentlicht zu werden.
Weit schlechter stand es da schon für das Exildrama, das wohl meistens für die
Schublade geschrieben wurde und an das man bei dem Thema Exilliteratur wohl
sehr oft überhaupt nicht denkt.
Besser hingegen sieht es da schon wieder bei der Exillyrik aus, die den Exilanten
als Mittel der Selbstreflexion diente, oft eine Art Aufbewahrungsort der im Exil
gemachten Erfahrungen war und nicht selten als Mittel politischer Aufklärung
diente.
Die Exillyrik taucht allerdings nur deshalb in unserer Assoziation auf, weil sie oft
nach Ende des Krieges in den Werksausgaben der Autoren veröffentlicht wurde
und speziell für einige sehr bekannte Exilanten als geradezu typisch erachtet
werden (z.B. Bertholt Brecht).
Der Vollständigkeit wegen muss an dieser Stelle auch noch der Exilfilm erwähnt
werden, der erst gegen Ende des Krieges an Bedeutung gewann und heute sehr
wichtig ist, da in einer Gesellschaft die immer weniger liest die bewegten Bilder wohl am ehesten zugänglich sind und wegen des geringeren Zeitaufwandes auch
dementsprechend genutzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Exilliteratur
- Exillyrik
- Bertholt Brecht (Das Lied vom Anstreicher)
- Erich Weinert (Landserbrief an Hitler)
- Franz Werfel (Der größte Deutsche aller Zeiten)
- Walter Mehring (Porträt nach der Natur)
- Johannes R. Becher (Führerbildnis oder Fall)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung Hitlers in der deutschen Exillyrik. Das Hauptziel ist es, die Strategien und Methoden der Exildichter aufzuzeigen, mit denen sie den Diktator und sein Regime kritisierten und karikierten. Die Arbeit analysiert ausgewählte Gedichte und beleuchtet deren literarische und politische Bedeutung im Kontext des Exils.
- Darstellung Hitlers in der Exillyrik
- Karikatur als Mittel der politischen Kritik
- Die Rolle der Exilliteratur im antifaschistischen Widerstand
- Literarische Strategien der Diskreditierung
- Exil als Ort der Selbstreflexion und politischen Auseinandersetzung
Zusammenfassung der Kapitel
Exilliteratur: Der Text definiert den Begriff Exilliteratur und beschreibt den Kontext der Emigration deutscher Schriftsteller aufgrund des nationalsozialistischen Regimes. Er hebt die Unterschiede in der Verbreitung und Rezeption verschiedener literarischer Formen im Exil hervor, wobei die Lyrik als Mittel der Selbstreflexion und politischen Aufklärung besonders betont wird. Im Gegensatz zum Roman und Drama, die oft Schwierigkeiten bei der Veröffentlichung hatten, fand die Exillyrik eine breitere Rezeption, oft erst nach dem Krieg in den Werkausgaben der Autoren. Der Beitrag der Exilfilme wird kurz erwähnt, besonders im Hinblick auf ihre Zugänglichkeit für ein breiteres Publikum.
Exillyrik: Dieses Kapitel dient als Einleitung in die Analyse der ausgewählten Gedichte. Es wird die Bedeutung der Exillyrik als Medium des antifaschistischen Widerstands und der Selbstreflexion im Exil hervorgehoben. Die Auswahl der Gedichte von Brecht, Weinert, Werfel, Mehring und Becher wird als repräsentativ für die verschiedenen Strategien und Ansätze der Hitler-Karikatur in der Exillyrik vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Verwendung der Lyrik als Werkzeug der politischen Kritik und des Widerstands gegen die NS-Diktatur.
Bertholt Brecht (Das Lied vom Anstreicher): Der Abschnitt analysiert Brechts Gedicht "Das Lied vom Anstreicher" als eine satirische Karikatur Hitlers. Brecht verwendet die Metapher des Anstreichers, um Hitlers Propaganda und seine Bemühungen, die Realität zu verschleiern, darzustellen. Die Analyse beleuchtet die sprachlichen Mittel und die rhetorischen Strategien, die Brecht einsetzt, um Hitler zu lächerlich zu machen und seine autoritäre Herrschaft zu kritisieren. Der Fokus liegt auf der Interpretation der Metapher im Kontext des politischen Klimas und Brechts antifaschistischer Haltung.
Schlüsselwörter
Exilliteratur, Exillyrik, Hitler-Karikatur, antifaschistischer Widerstand, politische Lyrik, Bertholt Brecht, Erich Weinert, Franz Werfel, Walter Mehring, Johannes R. Becher, Satire, Propaganda, Naziregime, Emigration.
Häufig gestellte Fragen zu: Darstellung Hitlers in der deutschen Exillyrik
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Darstellung Hitlers in der deutschen Exillyrik des 20. Jahrhunderts. Der Fokus liegt auf den Strategien und Methoden der Exildichter, um den Diktator und sein Regime zu kritisieren und zu karikieren.
Welche Gedichte werden analysiert?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Gedichte von Bertholt Brecht ("Das Lied vom Anstreicher"), Erich Weinert ("Landserbrief an Hitler"), Franz Werfel ("Der größte Deutsche aller Zeiten"), Walter Mehring ("Porträt nach der Natur") und Johannes R. Becher ("Führerbildnis oder Fall"). Diese Gedichte wurden ausgewählt, da sie repräsentativ für verschiedene Strategien der Hitler-Karikatur in der Exillyrik sind.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Darstellung Hitlers in der Exillyrik, die Karikatur als Mittel der politischen Kritik, die Rolle der Exilliteratur im antifaschistischen Widerstand, literarische Strategien der Diskreditierung und das Exil als Ort der Selbstreflexion und politischen Auseinandersetzung.
Was ist der Begriff "Exilliteratur" und welche Rolle spielt die Lyrik?
Der Begriff "Exilliteratur" beschreibt Literatur, die von im Exil lebenden Schriftstellern verfasst wurde. Die Arbeit hebt hervor, dass die Lyrik (Exillyrik), im Gegensatz zu Romanen und Dramen, im Exil eine breitere Rezeption fand, oft erst nach dem Krieg. Sie diente als Mittel der Selbstreflexion und politischen Aufklärung.
Welche Rolle spielte die Exillyrik im antifaschistischen Widerstand?
Die Exillyrik spielte eine bedeutende Rolle im antifaschistischen Widerstand. Sie diente als Medium der Kritik am NS-Regime und der Selbstreflexion der Exildichter. Die Gedichte waren ein Werkzeug der politischen Kritik und des Widerstands gegen die Diktatur.
Wie wird Hitlers Figur in den Gedichten dargestellt?
Die Arbeit analysiert, wie Hitler in den Gedichten karikiert wird. Es wird untersucht, welche sprachlichen Mittel und rhetorischen Strategien die Dichter verwenden, um Hitler zu lächerlich zu machen und seine Herrschaft zu kritisieren. Ein Beispiel ist Brechts "Das Lied vom Anstreicher", wo die Metapher des Anstreichers Hitlers Propaganda und seine Manipulation der Realität darstellt.
Welche literarischen Strategien werden eingesetzt?
Die Arbeit untersucht verschiedene literarische Strategien der Diskreditierung Hitlers. Dazu gehören unter anderem Satire und Karikatur, um die autoritäre Herrschaft des NS-Regimes zu kritisieren und zu untergraben.
Welche Bedeutung hat das Exil für die Autoren?
Das Exil wird als Ort der Selbstreflexion und politischen Auseinandersetzung dargestellt. Die Emigration der Schriftsteller aufgrund des nationalsozialistischen Regimes beeinflusste maßgeblich ihre literarische Produktion und ihren antifaschistischen Widerstand.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Exilliteratur, Exillyrik, Hitler-Karikatur, antifaschistischer Widerstand, politische Lyrik, Bertholt Brecht, Erich Weinert, Franz Werfel, Walter Mehring, Johannes R. Becher, Satire, Propaganda, Naziregime und Emigration.
- Arbeit zitieren
- Stefan Obendorfer (Autor:in), 2001, Der Führer und sein Gefolge: Hitler(karikaturen) in der deutschen Exillyrik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/17739