1. Einleitung
„How to gain, how to keep, how to recover happiness, is in fact for most men at all times the secret motive of all they do, and of all they are wiling to endure.”
William James (1902, 56)
Die ständige Suche des Menschen nach seinem Glück beschäftigt Philosophen seit Jahrhunderten. Der Hedonismus, oder synonym die Hedonik (griechisch für Lust), bezeichnet eine philosophische Strömung, die das Erreichen des Glücks als oberstes Ziel menschlichen Handelns und Strebens lehrt (Prechtl/Burkard 2008). Der philosophische Hedonismus hat seinen Ursprung in der Antike, schon zu dieser Zeit wurde erkannt, dass der Mensch nach „Glück“ strebt und bis in die heutige Zeit beschäftigen sich Philosophen und Wissenschaftler mit diesem Thema (z.B. Prechtl/Burkard 2008, Kos 2006, Höffe 1977).
Bevor ich in meiner Arbeit auf die antiken und neuzeitlichen Theorien des Hedonismus eingehe, werde ich zuerst die unterschiedlichen Definitionen und Erklärungen der Begriffe Lust, Freude und Glück erläutern, da die philosophische Bedeutung sich oft stark von der Bedeutung dieser Wörter im alltäglichen Sprachgebrauch unterscheidet.
Im Kapitel 2.5 fasse ich die im ersten Teil dieser Arbeit besprochenen Theorien und Thesen zum Glück, Glücksstreben und Hedonismus zusammen, um dem Leser ein besseres Verständnis zu ermöglichen.
Aber haben die antiken philosophischen Lehren vom Menschen, der ständig nach Glück strebt, tatsächlich auch heute noch Relevanz? Oder sind sie nicht schon längst überholt und durch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse ausgetauscht worden, da die menschliche Psyche sich mit der Weiterentwicklung der Zivilisation auch entwickelt und verändert hat? Als Beispiel aus dem Marketing habe ich das Käuferverhalten ausgewählt und zeige im zweiten Teil der Arbeit, wie sich bestimmte Kaufentscheidungen und ihre Determinanten in Zusammenhang bringen lassen mit den antiken und neuzeitlichen Lehren zum Hedonismus. Dies illustriere ich anhand von Beispielen aktueller Produkt-Werbung, die uns im täglichen Leben überall begegnet und zeige, dass die antiken Lehren auch heute noch Gültigkeit besitzen und die Techniken des Marketings und der Werbung beeinflussen. Im letzten Kapitel stelle ich kurz die heutigen, lust- und spaß-orientierten Konsumenten vor, die Kauf und Konsum nicht mehr als rein nutzen
orientierten Akt, sondern als Freizeitbeschäftigung verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Glück, Hedonismus und Glücksstreben – Begriffserläuterungen und Hedonismustheorien der Antike und Neuzeit
- 2.1 Lust
- 2.2 Freude
- 2.3 Glück
- 2.3.1 Herkunft und Bedeutung des Wortes Glück
- 2.3.2 Biologische Grundlagen
- 2.3.3 Glück in der Psychologie
- 2.3.4 Empirisches Glücksverständnis
- 2.3.5 Glück in der Philosophie und Ethik
- 2.4 Hedonismus und Glücksstreben
- 2.4.1 Der ethische Hedonismus der Antike
- 2.4.2 Der psychologische Hedonismus der Neuzeit
- 2.4.3 Das heutige Verständnis von Hedonismus
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Hedonismustheorien und Glücksstreben – praktische Anwendung im Marketing
- 3.1 Aktivierende Determinanten des Kauf- und Konsumverhaltens - Emotionen
- 3.2 Beispiele für bildliche Werbung mit positiven und negativen emotionalen Darstellungen
- 3.3 Kaufentscheidungen - Impulskauf
- 3.4 Beispiele für aktivierende Reize am Point-of-Sale, die zu Impulskäufen führen sollen
- 3.5 Konsum-Hedonismus
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Verbindung zwischen philosophischen Hedonismus-Theorien und dem modernen Marketing. Ziel ist es, die Relevanz antiker und neuzeitlicher Hedonismus-Konzepte für das Verständnis von Kaufverhalten und Konsum im 21. Jahrhundert aufzuzeigen.
- Begriffserklärungen von Lust, Freude und Glück
- Entwicklung und verschiedene Ausprägungen des Hedonismus
- Der Einfluss von Emotionen auf Kaufentscheidungen
- Die Rolle von Impulskäufen im Konsumverhalten
- Hedonistischer Konsum als Freizeitbeschäftigung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Hedonismus und Glücksstreben ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Relevanz antiker philosophischer Lehren für das moderne Marketing dar. Sie begründet die Notwendigkeit, die Begriffe Lust, Freude und Glück zu definieren, bevor die Hedonismus-Theorien untersucht werden. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil, der sich mit den verschiedenen Definitionen und philosophischen Ansätzen zum Hedonismus auseinandersetzt, und einen praktischen Teil, der die Anwendung dieser Theorien im Marketing anhand von Beispielen aus der Werbung und dem Konsumverhalten illustriert.
2. Glück, Hedonismus und Glücksstreben – Begriffserläuterungen und Hedonismustheorien der Antike und Neuzeit: Dieses Kapitel liefert detaillierte Begriffserklärungen für Lust, Freude und Glück, wobei die verschiedenen philosophischen und alltagssprachlichen Bedeutungen differenziert werden. Es wird die historische Entwicklung des Hedonismus von der Antike bis zur Neuzeit nachgezeichnet, wobei unterschiedliche Ansätze des ethischen und psychologischen Hedonismus beleuchtet werden. Der Fokus liegt auf der Darstellung der verschiedenen Perspektiven auf Glück und die Entwicklung des Verständnisses von Hedonismus im Laufe der Geschichte. Die Vielschichtigkeit der Definitionen von Glück in Psychologie, Philosophie und empirischen Studien wird herausgestellt.
3. Hedonismustheorien und Glücksstreben – praktische Anwendung im Marketing: Dieses Kapitel untersucht die praktische Anwendung hedonistischer Theorien im Marketing. Es analysiert, wie aktivierende Reize und Emotionen in der Werbung eingesetzt werden, um Kaufentscheidungen, insbesondere Impulskäufe, zu beeinflussen. Anhand konkreter Beispiele aus der Werbung wird gezeigt, wie positive und negative Emotionen genutzt werden, um Konsumenten zum Kauf zu bewegen. Der Kapitel behandelt den Konsumhedonismus als Freizeitbeschäftigung und zeigt auf, wie dieser Aspekt im Marketing genutzt wird.
Schlüsselwörter
Hedonismus, Glück, Glücksstreben, Lust, Freude, Marketing, Konsumverhalten, Kaufentscheidung, Impulskauf, Werbung, Emotionen, Antike, Neuzeit, Philosophie, Psychologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Hedonismus und Glücksstreben im Marketing
Was ist der Hauptfokus dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Verbindung zwischen philosophischen Hedonismus-Theorien und modernem Marketing. Das zentrale Ziel ist es aufzuzeigen, wie antike und neuzeitliche Hedonismus-Konzepte das Kaufverhalten und den Konsum im 21. Jahrhundert beeinflussen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Begriffserklärungen von Lust, Freude und Glück, die Entwicklung und verschiedenen Ausprägungen des Hedonismus (ethischer und psychologischer Hedonismus), den Einfluss von Emotionen auf Kaufentscheidungen, die Rolle von Impulskäufen im Konsumverhalten und den hedonistischen Konsum als Freizeitbeschäftigung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil, der sich mit verschiedenen Definitionen und philosophischen Ansätzen zum Hedonismus auseinandersetzt, und einen praktischen Teil, der die Anwendung dieser Theorien im Marketing anhand von Beispielen aus der Werbung und dem Konsumverhalten illustriert. Sie beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zu Glück, Hedonismus und Glücksstreben (inkl. historischer Entwicklung und unterschiedlicher Definitionen), ein Kapitel zur praktischen Anwendung im Marketing mit Beispielen, und ein Fazit.
Welche konkreten Beispiele werden im Marketing-Kapitel behandelt?
Das Kapitel zur praktischen Anwendung im Marketing analysiert, wie aktivierende Reize und Emotionen (positive und negative) in der Werbung eingesetzt werden, um Kaufentscheidungen, insbesondere Impulskäufe, zu beeinflussen. Es werden konkrete Beispiele aus der Werbung und der Gestaltung von Point-of-Sale Bereichen genannt, die Impulskäufe fördern sollen. Der Konsumhedonismus als Freizeitbeschäftigung wird ebenfalls beleuchtet.
Welche philosophischen Ansätze zum Hedonismus werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den ethischen Hedonismus der Antike und den psychologischen Hedonismus der Neuzeit. Es wird die historische Entwicklung des Hedonismus nachgezeichnet und die unterschiedlichen Ansätze beleuchtet. Die Vielschichtigkeit der Definitionen von Glück in Psychologie, Philosophie und empirischen Studien wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind Hedonismus, Glück, Glücksstreben, Lust, Freude, Marketing, Konsumverhalten, Kaufentscheidung, Impulskauf, Werbung, Emotionen, Antike, Neuzeit, Philosophie und Psychologie.
Was ist das Fazit der Arbeit?
(Das HTML-Fragment enthält keine explizite Zusammenfassung des Fazits. Das Fazit würde die Kernaussagen der Arbeit und die Ergebnisse der Untersuchung zusammenfassen.)
- Quote paper
- Julia Bayer (Author), 2010, Hedonismus und Glücksstreben - praktische Anwendung philosophischer Thesen im Marketing, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/176482