„Arbeit gibt uns mehr als den Lebensunterhalt: sie gibt uns das Leben.“
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Henry Ford
Bereits in diesem Zitat von Ford erkennt man die Relevanz der Thematik „Funktionen der Arbeit“. Arbeit hat den Menschen schon immer beschäftigt. Doch gibt die Arbeit uns wirklich mehr als den Lebensunterhalt und wenn dem so ist, was sind die Aspekte, die durch die Arbeit generiert werden? Braucht der Mensch die
Arbeit, um zu leben, wie Ford sagt, oder ist die Arbeit eher ein lästiges, aber notwendiges Übel?
Um diese Fragen beantworten zu können, werde ich mich im Folgenden mit der Sicht der wohl bekanntesten Soziologin auf diesem Gebiet, Marie Jahoda, und ihrer Auffassung über die Funktionen der Erwerbsarbeit kritisch auseinandersetzen.
Auch wenn ihre Untersuchungen auf den Daten der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts basieren, haben ihre Erkenntnisse bis zur heutigen Zeit an Aktualität nichts eingebüßt, was man anhand der Auseinandersetzung mit der Thematik verschiedener Soziologen erkennen kann. Ihre Studie bildet das Fundament für die Analyse der Funktionen von Arbeit und man findet keine Literatur im Rahmen dieser Thematik, in der Jahoda nicht herangezogen wird. Zwar gibt es Kritikansätze, allerdings hat niemand die Funktionen Jahodas vollständig negiert und gänzlich neue Funktionen aufgestellt.
Als Grundlage für diese Auseinandersetzung mit den Funktionen von Arbeit bedarf es einer Definition der Arbeit und der Unterscheidung zwischen Arbeit und Erwerbsarbeit. Im Rahmen dieser Arbeit liegt der Fokus auf dem Aspekt der Erwerbsarbeit. Die Auseinandersetzung mit der Erwerbslosigkeit dient dazu, Rückschlüsse auf die Funktionen der Erwerbstätigkeit zu ziehen, indem ich mich mit
den Auswirkungen, die es hat, wenn keine Erwerbsarbeit vorhanden ist, beschäftige. In diesem Zusammenhang wird es auch Aufgabe sein, Alternativen zur Erwerbsarbeit zu prüfen und zu untersuchen, ob diese die zuvor ermittelten Funktionen der Erwerbsarbeit ersetzen können.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- 1.1 EINLEITUNG
- 1.2 DEFINITION: ARBEIT UND ERWERBSTÄTIGKEIT
- II. KRITISCHE AUSEINANDERSETZUNG MIT DEN LATENTEN UND MANIFESTEN FUNKTIONEN DER ARBEIT NACH JAHODA
- II. 1 AUSWIRKUNGEN DER ERWERBSARBEIT AUF DAS ZEITERLEBNIS DER MENSCHEN
- II.2 ERWEITERUNG DES SOZIALEN HORIZONTS
- II.3 EFFEKTIVITÄT IM KOLLEKTIV
- II.4 SOZIALE IDENTITÄT: DER PLATZ IN DER GESELLSCHAFT
- II.4.1 Determinanten des Erfolgs und der Anerkennung
- II.4.2 Status, Prestige und die informellen Regeln der Gesellschaft
- II.4.3 Beeinflussung der sozialen Beziehungen
- II.4.4 Kategorisierung der Individuen und die Einordnung in die Gesellschaft
- II.4.5 Erwerbsarbeit zwischen der Quelle des Selbstwertgefühls und bösem Übel?
- II.4.6 Identifikation mit der Arbeit und Kontrolle über das eigene Leben
- Exkurs: Erwerbsarbeit als Selbstzweck
- II.5 DIE BINDUNG AN DIE SOZIALE REALITÄT
- II.5.1 Erwerbsarbeit: Entwicklung oder Unterdrückung der eigenen Fähigkeiten
- II.5.2 Der gesellschaftliche Nutzen
- II.6 BEURTEILUNG: MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DES JAHODA'SCHEN ANSATZES
- III. FUNKTIONEN DER ARBEIT AUS DER PERSPEKTIVE DER ARBEITSLOSIGKEIT
- III.1 EINLEITUNG
- III.2 RÜCKSCHLÜSSE AUF JAHODAS FUNKTIONEN DER ERWERBSARBEIT ANHAND DER AUSWIRKUNGEN VON ERWERBSLOSIGKEIT
- III.2.1 Zeitstruktur
- III.2.2 Selbstwertgefühl
- III.2.3 Soziale Kontakte
- III.3 DER EINFLUSS DER GESELLSCHAFTLICH ERWARTETEN ERWERBSBIOGRAPHIE AUF DAS LEBEN DES MENSCHEN
- III.4 DAS BILD DES ERWERBSLOSEN IN DER GESELLSCHAFT - EIN ,,SOZIALER SCHMAROTZER\"?
- III.5 ALTERNATIVEN ZUR ERWERBSARBEIT
- III.5.1 Bereiche der Schattenwirtschaft: Darstellung und Statistik
- III.5.2 Schwarzarbeit - ein Ausweg?
- III.6 FAZIT
- IV. SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit den grundlegenden Funktionen der Arbeit für den Menschen in der heutigen Arbeitsgesellschaft. Die Arbeit analysiert die Funktionen der Arbeit basierend auf dem klassischen Ansatz von Marie Jahoda.
- Die Analyse der Funktionen von Arbeit im Hinblick auf die individuelle Lebensgestaltung
- Die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Erwerbsarbeit auf die soziale Integration und das Selbstbild des Menschen
- Die kritische Betrachtung von Jahodas Modell im Kontext der modernen Arbeitswelt
- Die Untersuchung der Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die Lebensqualität und das soziale Umfeld
- Die Erörterung von Alternativen zur Erwerbsarbeit und deren Potenzial zur Kompensation der Funktionen der Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz der Thematik "Funktionen der Arbeit" beleuchtet und die Arbeit von Marie Jahoda als theoretischen Rahmen einführt. Anschließend wird im zweiten Kapitel Jahodas Ansatz auf die Funktionen der Erwerbsarbeit kritisch beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen der Erwerbsarbeit auf Zeitstruktur, soziale Kontakte, Selbstwertgefühl, soziale Identität und die Bindung an die soziale Realität. Das dritte Kapitel widmet sich den Funktionen der Arbeit aus der Perspektive der Arbeitslosigkeit. Die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die Lebensqualität und das soziale Umfeld werden untersucht, und es werden Alternativen zur Erwerbsarbeit erörtert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf zentrale Themen und Konzepte wie Funktionen der Arbeit, Erwerbsarbeit, Arbeitslosigkeit, Marie Jahoda, soziale Integration, Selbstwertgefühl, Zeitstruktur, soziale Identität und Alternativen zur Erwerbsarbeit.
- Quote paper
- Julia Hoffmann (Author), 2009, Grundlegende Funktionen der Arbeit für den Menschen in der heutigen Arbeitsgesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/176358