Didaktik wird definiert als die Wissenschaft von Lehren und Lernen und als die Methode des Unterrichts. Das Hamburger Modell als lerntheoretische Didaktik wurde 1980 von Wolfgang Schulz im Anschluss an das Berliner Modell entwickelt. Didaktik wird bei Schulz als „die Theorie vom emanzipatorisch relevanten, professionell pädagogischen Handeln begriffen, die Lehrern Grundlagen für eben solches Handeln aufbereiten und in der Lehre vermitteln soll.“
Wolfgang Schulz, der von 1929 bis 1993 lebte, war Erziehungswissenschaftler und Professor für Didaktik an der Universität Hamburg. Nach dem Tod von Paul Heimann, der das Berliner Modell entwickelt hatte, arbeitete Wolfgang Schulz in den späten 60er Jahren an einer Neukonzeption des Berliner Modells, da viele kritische Einwände erhoben wurden, wie beispielsweise gegen die Wertfreiheit des Berliner Modells. Die neue Konzeption des Berliner Modells wurde Hamburger Modell genannt, da Wolfgang Schulz an die Universität Hamburg wechselte.
Das Hamburger Modell weist zwei wesentliche Unterschiede zum Berliner Modell auf. Zu einem ist das Hamburger Modell nicht ein Modell kurzfristiger Planung wie das Berliner Modell, sondern ein Modell für langfristige Unterrichtsplanung. Zum anderen ist das Hamburger Modell im Unterschied zum Entscheidungsmodell des Berliner Modells, ein Handlungsmodell. Kern des Hamburger Modells ist, dass nicht nur die Lehrperson allein über den Unterricht entscheidet, sondern, dass alle Beteiligten, wie beispielsweise die Schüler oder Eltern, gemeinsam den Unterricht planen. Sein Ziel war, ein Entwurf eines didaktischen Modells vorzulegen, welches stark schülerorientiert ist und hohe Ansprüche an die Handlungskompetenz des Lehrers stellt. Es ist die Aufgabe eines Lehrers seine Schüler emanzipatorisch zu fördern. Ziel ist es, dass der Lehrer seinen Unterricht analysiert, plant, durchführt und bei seinen Schülern dabei Kompetenz, Autonomie und Solidarität emanzipatorisch fördert. Die Arbeit soll im Folgenden die Kernpunkte und Ziele des Hamburger Modells thematisieren und erläutern. Darüber hinaus sollen die vier Prinzipien der Planung vorgestellt werden. Schließlich soll das Hamburger Modell kritisch beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Grundstruktur und Aufgaben des Hamburger Modells
- Die Perspektivplanung
- Die Umrissplanung
- Die Prozessplanung
- Die Planungskorrektur
- Vier Prinzipien der Planung
- Prinzip der Interaktion
- Prinzip der Variabilität
- Prinzip der Interdependenz
- Prinzip der Kontrollierbarkeit
- Grundstruktur und Aufgaben des Hamburger Modells
- Zusammenfassung und Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Kernpunkte und Ziele des Hamburger Modells der Unterrichtsplanung zu erläutern. Sie beschreibt die Grundstruktur, die vier Planungsebenen und die vier Prinzipien der Planung. Ein kritischer Blick auf das Modell wird angestrebt.
- Langfristige Unterrichtsplanung im Gegensatz zum kurzfristigen Berliner Modell
- Handlungsmodell mit Beteiligung aller Beteiligten (Schüler, Eltern, Lehrer)
- Vier Planungsebenen: Perspektiv-, Umriss-, Prozessplanung und Planungskorrektur
- Vier Prinzipien: Interaktion, Variabilität, Interdependenz, Kontrollierbarkeit
- Emanzipatorische Förderung von Kompetenz, Autonomie und Solidarität bei Schülern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Hamburger Modell der Unterrichtsplanung ein, welches als Weiterentwicklung des Berliner Modells von Wolfgang Schulz konzipiert wurde. Im Gegensatz zum Berliner Modell legt das Hamburger Modell Wert auf langfristige Planung und die Beteiligung aller am Unterricht Beteiligten. Das Ziel ist die emanzipatorische Förderung von Kompetenz, Autonomie und Solidarität bei den Schülern. Die Arbeit skizziert die weiteren Themen und den Aufbau.
Grundstruktur und Aufgaben des Hamburger Modells: Dieses Kapitel beschreibt die vier Planungsebenen des Hamburger Modells: die Perspektivplanung, die Umrissplanung, die Prozessplanung und die Planungskorrektur. Es wird betont, dass diese Ebenen aufeinander aufbauen und nach zeitlichem Aufwand geordnet sind. Die Perspektivplanung, als Grundlage, beinhaltet die langfristige Planung des Unterrichts unter Berücksichtigung der Rahmenpläne und individuellen Bedürfnisse der Schüler. Die Bedeutung der Förderung von Kompetenz, Autonomie und Solidarität wird anhand einer Matrix verdeutlicht. Die anderen Planungsebenen werden als aufeinander aufbauende Schritte zur detaillierten Ausgestaltung des Unterrichts dargestellt, ohne detaillierte Erklärungen der einzelnen Ebenen.
Schlüsselwörter
Hamburger Modell, Unterrichtsplanung, Perspektivplanung, Umriss-planung, Prozessplanung, Planungskorrektur, Interaktion, Variabilität, Interdependenz, Kontrollierbarkeit, Kompetenz, Autonomie, Solidarität, Emanzipation, langfristige Planung, Handlungskompetenz.
Häufig gestellte Fragen zum Hamburger Modell der Unterrichtsplanung
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Hamburger Modell der Unterrichtsplanung. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Erläuterung der Grundstruktur, der vier Planungsebenen (Perspektiv-, Umriss-, Prozessplanung und Planungskorrektur) und der vier Prinzipien (Interaktion, Variabilität, Interdependenz und Kontrollierbarkeit) des Modells.
Was ist das Hamburger Modell der Unterrichtsplanung?
Das Hamburger Modell ist ein Konzept für die Unterrichtsplanung, das im Gegensatz zum kurzfristigeren Berliner Modell eine langfristige Planung betont. Es beinhaltet die aktive Beteiligung aller am Unterricht Beteiligten (Schüler, Eltern, Lehrer) und zielt auf die emanzipatorische Förderung von Kompetenz, Autonomie und Solidarität der Schüler ab.
Welche Planungsebenen umfasst das Hamburger Modell?
Das Modell umfasst vier aufeinander aufbauende Planungsebenen: Die Perspektivplanung (langfristige Planung), die Umrissplanung, die Prozessplanung (detaillierte Planung) und die Planungskorrektur (Anpassung der Planung). Die Perspektivplanung bildet die Grundlage und berücksichtigt Rahmenpläne und individuelle Schülerbedürfnisse. Die anderen Ebenen dienen der schrittweisen Detaillierung des Unterrichts.
Welche Prinzipien liegen dem Hamburger Modell zugrunde?
Vier Prinzipien leiten die Planung im Hamburger Modell: Interaktion (Zusammenarbeit), Variabilität (Flexibilität), Interdependenz (Zusammenhänge) und Kontrollierbarkeit (Überprüfung und Anpassung). Diese Prinzipien sollen die Qualität und Effektivität der Unterrichtsplanung gewährleisten.
Wie unterscheidet sich das Hamburger Modell vom Berliner Modell?
Im Gegensatz zum Berliner Modell, welches eher auf kurzfristige Planung fokussiert ist, legt das Hamburger Modell Wert auf eine langfristige Perspektive. Es betont die Beteiligung aller Beteiligten und die emanzipatorische Förderung der Schüler.
Welche Schlüsselbegriffe sind mit dem Hamburger Modell verbunden?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Hamburger Modell, Unterrichtsplanung, Perspektivplanung, Umrissplanung, Prozessplanung, Planungskorrektur, Interaktion, Variabilität, Interdependenz, Kontrollierbarkeit, Kompetenz, Autonomie, Solidarität, Emanzipation, langfristige Planung, Handlungskompetenz.
Wo finde ich detailliertere Informationen zu den einzelnen Planungsebenen?
Dieses Dokument bietet eine Übersicht. Für detailliertere Informationen zu den einzelnen Planungsebenen (Perspektivplanung, Umrissplanung, Prozessplanung und Planungskorrektur) wird die Konsultation weiterer Literatur empfohlen.
- Arbeit zitieren
- Belma Gündüz (Autor:in), 2011, Das Hamburger Modell, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/175303