„Gott ist natürlich ein Mann“; steht auf einem gemalten Bild eines 5 Jährigen Jungen aus dem Kindergarten, auf dem ein Mann mit viel zu langen Beinen, kurzen Armen und „Wuschelfrisur“ zu erkennen ist. Geschrieben hat es die Kindergärtnerin, weil er selbst noch nicht schreiben kann, aber wie Gott aussieht, das weiß er schon ganz genau oder? Zumindest hat er schon eine Vorstellung von Gott, aber wie kommt er darauf? Das Bild vom „alten Mann mit Bart auf einer Wolke“ ist eine typische Gottesdarstellung vieler Kinder und Jugendlicher. Aber wie kommen die Kinder auf die Idee, Gott müsste ein Mann sein und lebe auf einer Wolke? Wahrscheinlich sind es Bilder, die die Kinder von ihren Eltern haben, Darstellungen Gottes in Kinderbibeln oder liegt es daran, dass Gott immer als „Vater der Menschen“ beschrieben wird und Kinder deshalb Gott mit einem Mann assoziieren? Aber wie soll ich als Elternteil meinem Kind später mal erklären, wer Gott ist, wie er aussieht, wo er wohnt oder was er für Kleidung trägt? „Du wirst doch Religionslehrer oder?“ hat mich mein kleiner Bruder (5 Jahre) gefragt –„ ja“ – „dann weißt du ja, wie Gott aussieht, wenn du so viel über ihn lernst! Erzähl oder besser male mal Gott!“ Die Frage hat mich in diesem Augenblick ein wenig überfordert, weil ich nicht genau wusste, was ich antworten sollte. Ich glaube, dass ich nicht der einzige bin, der bei solch einer Frage zuerst ins Grübeln kommt und versucht, dem Kind eine möglichst verständliche Antwort zu geben. Aber welche Antwort ist für so ein Kind schon verständlich, wenn es um so ein tief greifendes Thema geht wie Gott...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Kind
- Kind und Glaube
- Gottesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen
- Wie kommt es zu den Vorstellungen im Kindesalter?
- Veränderungen der bildlichen Vorstellung im Jugendalter
- Mit Kindern über Gott reden
- Religionsspezifische Didaktik des 20. Jahrhunderts
- Mit Kindern in der Schule über Gott sprechen
- Was ist ein Symbol?
- Die Symboldidaktik
- Medien die im Unterricht eingesetzt werden können
- Vorstellung des Films „Der liebe Gott im Schrank“
- Arbeiten mit dem Film
- Durchführung der Befragung im Kindergarten
- Beschreibungen der Bilder
- Auswertung der Bilder
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Gottesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen. Sie befasst sich mit der Entstehung dieser Vorstellungen, den Veränderungen im Laufe der Entwicklung und der Frage, wie man mit Kindern über Gott sprechen kann. Die Arbeit analysiert verschiedene Studien und eigene Beobachtungen, um ein tieferes Verständnis für die kindliche Gottesvorstellung zu gewinnen.
- Die Entwicklung von Gottesvorstellungen im Kindesalter
- Die Rolle von Bildern und Symbolen in der Gottesvorstellung
- Die Bedeutung der religiösen Erziehung im Kindesalter
- Die Herausforderung, Kinder altersgerecht über Gott zu informieren
- Die Analyse eigener Beobachtungen in einem katholischen Kindergarten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema "Gottesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen" vor und erläutert die Motivation für die Untersuchung. Sie beleuchtet den allgegenwärtigen Einfluss von Gottesbildern im Kindesalter und die Herausforderung, Kindern ein verständliches Bild von Gott zu vermitteln.
- Das Kind: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Kindes als Mensch und die Besonderheiten der kindlichen Wahrnehmung. Es wird betont, dass Kinder eine eigene, einzigartige Sicht auf die Welt haben und dass es wichtig ist, diese Sichtweise zu berücksichtigen, wenn man über Gott mit ihnen spricht.
- Kind und Glaube: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der religiösen Erziehung im Kindesalter und betont die Wichtigkeit einer altersgerechten und einfühlsamen Herangehensweise. Es wird betont, dass der Aufbau einer Gottesbeziehung spielerisch, kreativ und frei von Druck geschehen sollte.
- Gottesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen: Dieses Kapitel analysiert die Entstehung von Gottesvorstellungen im Kindesalter und die Veränderungen, die im Laufe der Entwicklung stattfinden. Es werden verschiedene Studien zum Thema vorgestellt und diskutiert, wie Kinder ihre eigenen Gottesbilder entwickeln.
- Mit Kindern über Gott reden: Dieses Kapitel befasst sich mit der Herausforderung, Kindern altersgerecht und verständlich über Gott zu sprechen. Es werden verschiedene Ansätze und Methoden vorgestellt, die geeignet sind, um Kindern einen Zugang zu religiösen Themen zu ermöglichen.
- Religionsspezifische Didaktik des 20. Jahrhunderts: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von Symbolen und Medien im Religionsunterricht und stellt die Symboldidaktik als ein effektives Werkzeug zur Vermittlung von religiösen Inhalten vor.
- Durchführung der Befragung im Kindergarten: Dieses Kapitel beschreibt die Methode und die Ergebnisse der eigenen Untersuchung in einem katholischen Kindergarten, bei der Kinder Bilder zum Thema „Gott und seine Eigenschaften“ gemalt haben.
- Beschreibungen der Bilder: Dieses Kapitel präsentiert die Bilder, die die Kinder im Kindergarten gemalt haben, und analysiert die darin enthaltenen Botschaften und Vorstellungen von Gott.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Gottesvorstellungen, kindliche Wahrnehmung, religiöse Erziehung, Symbolsprache, Didaktik, Kindergarten, qualitative Forschung und Bildanalyse. Der Fokus liegt auf der Erforschung der Gottesbilder von Kindern und Jugendlichen, der Entwicklung dieser Bilder im Laufe der Entwicklung und der geeigneten Methoden, um Kinder altersgerecht an religiöse Themen heranzuführen.
- Arbeit zitieren
- StR. Marcel Lange (Autor:in), 2011, Gottesvorstellungen im Kindesalter, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/173959