„Meine Meinung war und ist: Es soll sich die Politik zum Teufel scheren, die - um welcher Prinzipien auch immer - den Menschen das Leben nicht leichter zu machen sucht. Wo eine Wahl unausweichlich ist, muss das menschliche Wohl den Vorrang haben. Denn was gut ist für die Menschen im geteilten Land, ist auch gut für die Nation.“
-Brandt, Willy (1989): Erinnerungen. Frankfurt/Main. Propyläen Verlag. S. 55f.
Wie und unter welchen Umständen konnte Willy Brandt diese Maximen seiner Politikauffassung im Bezug auf das Verhältnis zur DDR und zur Sowjetunion einbringen? Die Ausgangssituation wurde beherrscht von einer kühlen und von gegenseitigem Misstrauen beherrschten Distanz zwischen den Konfliktparteien.
Diese Arbeit will aufzeigen, inwiefern die „neue Ostpolitik“ der sozialliberalen Koalition alte Strukturen aufbrechen und neue Akzente setzen konnte, die bis hin zum folgenden Zusammenbruch der kommunistischen Regierungen in Osteuropa und der deutschen Wiedervereinigung große Wirkung entfalteten.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- A Die politische Ausgangssituation
- B Die Regierungsbildung und die konkreten Ideen der neuen Ostpolitik
- 1. Annäherung durch Gesten
- 1.1 ,,Willy Brandt ans Fenster“ – Das Erfurter Gipfeltreffen
- 1.2 Der Kniefall von Warschau
- 2. Konkrete Vertragsgestaltung
- 2.1 Der Moskauer Vertrag
- 2.2 Der Warschauer Vertrag
- 2.3 Das Berlin-Abkommen
- 3. Die Ratifizierung der Ostverträge
- C. Fazit
- D Anhang
- E Literaturverzeichnis
- Die politische Ausgangssituation im Verhältnis zwischen Ost und West nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Rolle der "Politik der Stärke" und ihr Wandel zu vertrauensbildenden Maßnahmen
- Die Gestaltung der "neuen Ostpolitik" unter Willy Brandt und Walter Scheel
- Die Bedeutung des Moskauer Vertrags und der anderen Verträge für die Annäherung zwischen Ost und West
- Die Auswirkungen der neuen Ostpolitik auf die deutsche Geschichte und die Wiedervereinigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit beleuchtet die "neue Ostpolitik" der sozialliberalen Koalition in Deutschland. Sie untersucht, wie diese Politik alte Strukturen durchbrach und neue Akzente setzte, die bis zum Zusammenbruch der kommunistischen Regierungen in Osteuropa und der deutschen Wiedervereinigung weitreichende Auswirkungen hatten. Die Arbeit fokussiert auf die politischen Ausgangssituationen und die konkreten Ideen der neuen Ostpolitik, einschließlich der Annäherung durch Gesten und der Vertragsgestaltung. Darüber hinaus werden die Ratifizierung der Ostverträge und das Fazit der neuen Ostpolitik analysiert.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel A analysiert die politische Ausgangssituation im Verhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), sowie der Sowjetunion (SU) nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beleuchtet die Spannungen zwischen Ost und West, die durch die Gründung zweier deutscher Staaten und die Berlin-Krise, den Mauerbau und die Kuba-Krise entstanden sind.
Kapitel B behandelt die Regierungsbildung der sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt und die konkreten Ideen der neuen Ostpolitik. Es untersucht die Annäherung durch Gesten, wie das Erfurter Gipfeltreffen und der Kniefall von Warschau, sowie die Vertragsgestaltung mit dem Moskauer Vertrag, dem Warschauer Vertrag und dem Berlin-Abkommen.
Kapitel C analysiert die Ratifizierung der Ostverträge, welche eine wichtige Rolle im Prozess der Annäherung zwischen Ost und West spielten. Es untersucht die politischen Herausforderungen und die Debatten, die mit der Ratifizierung verbunden waren.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Ostpolitik, den deutsch-deutschen Beziehungen und der deutsch-sowjetischen Beziehungen im Kontext der Entspannungsphase nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Schlüsselbegriffe der Arbeit umfassen Willy Brandt, Walter Scheel, neue Ostpolitik, Moskauer Vertrag, Warschauer Vertrag, Berlin-Abkommen, Ratifizierung, Entspannung, Wiedervereinigung und die politische Ausgangssituation.
- Quote paper
- Sebastian Kuschel (Author), 2011, Die neue Ostpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/172644