„Der Vorleser“ ist einer der erfolgreichsten deutschen Gegenwartsromane. Das Buch wurde in 35 Sprachen übersetzt und führte nach seinem Erscheinen 1995 lange die Bestsellerlisten im In- und Ausland an. Das Werk hat sich mittlerweile auch in den deutschen Lehrplänen etabliert. In einigen Bundesländern findet es sogar als Abiturlektüre Verwendung. Gründe für diesen Erfolg sind die packende Geschichte, die überraschenden Wendungen der Ereignisse und die fesselnde Erzählweise. Dadurch wurde der Roman für die unterschiedlichsten Altersstufen interessant. Darüber hinaus bietet das Buch viel Diskussionspotential. Neben der zeitgeschichtlichen Dimension wird auch die Missbrauchsthematik, das Problem des Analphabetismus, oder die Frage, ob jemandem geholfen werden sollte, der sich gar nicht helfen lassen will, aufgegriffen. Für diese Arbeit ist zweifelsfrei alles mit der Historie im Zusammenhang stehende von besonderer Bewandtnis.
Die gesamte Thematik, welche das NS-Regime und den Zweiten Weltkrieg umfasst, nimmt in den aktuellen Lehrplänen einen nicht unerheblichen Platz ein. Für die Schüler ist dabei die Einteilung in Täter und Opfer in den allermeisten Fällen eindeutig und lässt rückblickend eine schnelle moralische Verurteilung über Schuld und Mitschuld zu. Der Autor Bernhard Schlink bietet in seinem Roman „Der Vorleser“ einen erweiterten Blick auf die Schuldfrage. Er zeigt einen „ambivalenten Menschen“ hinter den begangenen Verbrechen. Die Täterin erscheint dem Leser durch ihren Analphabetismus schwach und es werden Fragen nach dem Verstehen oder Verurteilen aufgeworfen. Auf diese Weise wird der Leser neu zu einem moralischen Urteil herausgefordert.
In dieser Arbeit soll sich detailliert mit dem Roman „Der Vorleser“ auseinandergesetzt werden, dabei werden die im Seminar formulierten Schwerpunkte: Autor, Inhalt, historischer Kontext und geschichtsdidaktische Kriterien, besonders berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Autor und sein Werk
- Biographie des Autors
- Rezeptionsgeschichte des Romans
- Konstruktion des Romans
- Der Inhalt des Romans
- Die Protagonisten
- Der historische Kontext
- Fachdidaktischen Bemerkungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Bernhard Schlinks Roman „Der Vorleser“ und untersucht den historischen Kontext, die Konstruktion des Romans sowie die fachdidaktischen Aspekte des Werks. Der Fokus liegt auf der Darstellung der komplexen Schuldfrage, die Schlink durch die Figur der Hanna Schmitz aufwirft.
- Schuld und Vergebung im Kontext des Nationalsozialismus
- Die Ambivalenz von Täter und Opfer
- Die Bedeutung von Analphabetismus und Sprachlosigkeit
- Die moralische Verantwortung des Einzelnen
- Die Rezeption und Interpretation des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das erste Kapitel stellt den Roman „Der Vorleser“ als einen der erfolgreichsten deutschen Gegenwartsromane vor. Es werden die Gründe für den Erfolg des Buches, wie die packende Geschichte und die vielschichtigen Themen, erläutert. Außerdem wird die Bedeutung des Romans für den Geschichtsunterricht hervorgehoben.
- Der Autor und sein Werk: Dieses Kapitel beleuchtet die Biographie von Bernhard Schlink und seine literarische Entwicklung. Es werden die zentralen Themen seiner Werke und seine besondere Verbindung von Recht und Literatur dargestellt.
- Konstruktion des Romans: Dieses Kapitel befasst sich mit der inhaltlichen und erzählerischen Struktur des Romans. Es werden die Hauptprotagonisten vorgestellt und die wichtigsten Handlungselemente dargestellt.
- Der historische Kontext: Das vierte Kapitel analysiert den historischen Kontext des Romans, der in den 1960er Jahren spielt. Es werden die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in dieser Zeit in Bezug auf den Roman untersucht.
- Fachdidaktischen Bemerkungen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Verwendung des Romans „Der Vorleser“ im Geschichtsunterricht. Es werden die Möglichkeiten zur Vermittlung von historischen Kenntnissen und zur Förderung der kritischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus beleuchtet.
Schlüsselwörter
Bernhard Schlink, „Der Vorleser“, Nationalsozialismus, Schuldfrage, Vergebung, Analphabetismus, Täter und Opfer, Geschichte, Literatur, Geschichtsdidaktik, Rezeption, Interpretation.
- Quote paper
- Anna Lena Krumme (Author), 2010, Über Bernhard Schlinks Roman "Der Vorleser", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/172590