In einem der bekanntesten Werke von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1804 geht es um das endlose menschliche Streben, verkörpert vom Wissenschaftler Heinrich Faust, der auch dem Drama seinen Namen gab. In der Tragödie „Faust“ schließen zuerst der Herr und der Teufel, Mephisto, eine Wette ab, die besagt, dass Mephisto den Wissenschaftler Heinrich Faust dazu bringen kann, vom Herren abzufallen. Faust ist am Anfang des Dramas in einem Zustand höchster Unzufriedenheit, da er trotz seiner vielen Studien immer noch nicht weiß, „was die Welt im
Innersten zusammenhält“ (Z.381f.) Nach seinen Entgrenzungsversuchen, zum Einen die Erdgeistbeschwörung, zum Anderen der Selbstmordversuch, gelangt der Teufel Mephisto zu ihm. Dieser schließt auch mit Faust eine Wette ab, nach der er Faust von seinem ruhelosen Streben abbringen kann. Wenn ihm dies gelingt, dann soll Mephisto Fausts Seele in der Unterwelt zuteil werden. Mephistos erste Verführungsstation scheitert, denn Faust lässt sich nicht von der lustigen Atmosphäre und dem Alkohol überzeugen, sondern ist eher angewidert. Um ihn für die Frauen attraktiver zu machen und seine sexuelle Begierde zu wecken, wird er mithilfe eines Zaubertrankes verjüngt, dabei sieht er in der Hexenküche ein Abbild einer wunderschönen Frau, die er unbedingt treffen möchte. Am nächsten Tag begegnet er Margarete auf der Straße und ist sogleich verzaubert von ihr. Kurz darauf gehen Mephisto und Faust unbemerkt in ihr Zimmer und hinterlassen ein Schmuckkästchen für sie. Die Szene „Spaziergang“ setzt nun in der Handlung ein, kurz nachdem sie Margarete den Schmuck hinterlassen haben. Mephisto erscheint sehr erzürnt und erzählt Faust, dass der Schmuck von Gretchens Mutter als profan enttarnt wurde und nun Eigentum der Kirche
ist. Gretchen ist daraufhin sehr unruhig und möchte allzu gerne wissen, wer ihr den Schmuck hinterlassen hat. Faust fordert Mephisto auf, noch ein Geschenk für sie zu besorgen, gleichzeitig auch sich näher mit Gretchens Nachbarin vertraut zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Szenenanalyse: „Spaziergang“ aus „Faust“
- Einordnung in den bisherigen Handlungsverlauf
- Analyse der Szene unter Berücksichtigung der Inhalt-Form-Beziehung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Szenenanalyse untersucht die Szene „Spaziergang“ aus Goethes „Faust“ im Kontext des gesamten Dramas. Die Analyse betrachtet die sprachliche Gestaltung und den dramaturgischen Aufbau der Szene, um deren Bedeutung für den Handlungsverlauf und die Charakterentwicklung zu erhellen.
- Die Rolle von Mephisto als Verführer
- Fausts Verführung und sein Verhältnis zu Gretchen
- Kritik an der Kirche und gesellschaftlichen Moralvorstellungen
- Die sprachliche Gestaltung der Szene und ihre Wirkung
- Die Bedeutung der Szene für den weiteren Handlungsverlauf
Zusammenfassung der Kapitel
Szenenanalyse: „Spaziergang“ aus „Faust“: Die Analyse der Szene „Spaziergang“ aus Goethes „Faust“ beleuchtet den unmittelbaren Nachhall des Geschehens um den von Mephisto hinterlassenen Schmuck bei Gretchen. Mephistos Wut und Enttäuschung über die Reaktion Gretchens Mutter, welche den Schmuck als profan erkennt und an die Kirche abgibt, steht im Mittelpunkt. Die Szene analysiert die sprachlichen Mittel, die Mephisto einsetzt, um seine Empörung auszudrücken, und zeigt die unterschiedlichen Reaktionen von Faust und Mephisto auf die Ereignisse. Die Analyse verdeutlicht die Kritik an der Kirche und ihren moralischen Doppelstandards, die sich in Mephistos sarkastischen Äußerungen und Fausts Zustimmung zeigen. Weiterhin wird Gretchens Naivität und ihr Glaube an die christliche Moral beleuchtet. Die Szene endet mit Mephistos zynischer Betrachtung von Fausts Verliebtheit und der Vereinbarung, weitere Schritte zur Annäherung an Gretchen zu unternehmen. Die Analyse hebt die Bedeutung der Szene für die weitere Handlung hervor, da sie die strategische Vorgehensweise von Faust und Mephisto und den fortschreitenden Verführungsprozess verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Faust, Mephisto, Gretchen, Szenenanalyse, Inhalt-Form-Beziehung, Verführung, Kirche, Moral, Sprache, Drama, Goethe, Handlungsverlauf, Charakterentwicklung, Kritik, Gesellschaft.
Häufig gestellte Fragen zur Szenenanalyse: "Spaziergang" aus Goethes "Faust"
Was ist der Inhalt dieser Szenenanalyse?
Diese Arbeit analysiert die Szene „Spaziergang“ aus Goethes „Faust“. Der Fokus liegt auf der sprachlichen Gestaltung, dem dramaturgischen Aufbau und der Bedeutung der Szene für den Handlungsverlauf und die Charakterentwicklung von Faust, Mephisto und Gretchen. Die Analyse betrachtet die Rolle Mephistos als Verführer, Fausts Verführung und sein Verhältnis zu Gretchen, sowie die Kritik an der Kirche und gesellschaftlichen Moralvorstellungen.
Welche Themen werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse beleuchtet verschiedene Aspekte: Mephistos Rolle als Verführer, Fausts Verführung und sein Verhältnis zu Gretchen, die Kritik an der Kirche und ihren moralischen Doppelstandards, die sprachliche Gestaltung der Szene und ihre Wirkung, sowie die Bedeutung der Szene für den weiteren Handlungsverlauf des Dramas. Insbesondere wird die Reaktion auf Gretchens Mutter und die Abgabe des Schmucks an die Kirche untersucht.
Wie wird die Szene „Spaziergang“ eingeordnet?
Die Szene wird im Kontext des gesamten Dramas „Faust“ betrachtet. Die Analyse untersucht den unmittelbaren Nachhall des Geschehens um den von Mephisto hinterlassenen Schmuck bei Gretchen und setzt die Szene in Bezug zum vorherigen Handlungsverlauf. Die Analyse zeigt, wie die Szene die strategische Vorgehensweise von Faust und Mephisto sowie den fortschreitenden Verführungsprozess verdeutlicht.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Analyse?
Schlüsselwörter sind: Faust, Mephisto, Gretchen, Szenenanalyse, Inhalt-Form-Beziehung, Verführung, Kirche, Moral, Sprache, Drama, Goethe, Handlungsverlauf, Charakterentwicklung, Kritik, Gesellschaft.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet die Arbeit?
Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse der Szenenanalyse zusammen. Sie beschreibt Mephistos Wut und Enttäuschung über Gretchens Mutters Reaktion auf den Schmuck, analysiert Mephistos sprachliche Mittel und die Reaktionen von Faust und Mephisto. Sie beleuchtet die Kritik an der Kirche und Gretchens Naivität, und endet mit Mephistos zynischer Betrachtung von Fausts Verliebtheit und der Planung weiterer Schritte zur Annäherung an Gretchen. Die Bedeutung der Szene für den weiteren Handlungsverlauf wird hervorgehoben.
Welche Zielsetzung verfolgt die Szenenanalyse?
Ziel ist es, die Szene „Spaziergang“ aus Goethes „Faust“ umfassend zu analysieren und ihre Bedeutung für das gesamte Drama zu erhellen. Die Analyse zielt darauf ab, die sprachliche Gestaltung und den dramaturgischen Aufbau der Szene zu untersuchen und deren Auswirkungen auf den Handlungsverlauf und die Charakterentwicklung aufzuzeigen.
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- Felix Wiebrecht (Author), 2011, Szenenanalyse "Spaziergang" aus Faust, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/171409