Die demographische Entwicklung in Kombination mit medizinisch technischen Fortschritten, führt in allen Industrienationen zu großen Finanzierungsproblemen im Gesundheitswesen. Kernpunkt der Arbeit ist die Darstellung wesentlicher Faktoren zur Gestaltung dieser Finanzierungsprobleme. In den vergangenen 125 Jahren ist die Lebenserwartung in Deutschland gravierend angestiegen (Kolip 2002). Bis zum Jahr 2050 werden in der Bundesrepublik Deutschland ca. 14 Millionen Menschen weniger leben als heute (Statistisches Bundesamt 2006). Gleichzeitig wird der Anteil der älteren Bevölkerung deutlich ansteigen. Die Zahl der heute über Achtzigjährigen wird von 3,7 Mio. auf fast 6 Mio. im Jahr 2020 ansteigen (Bertelsmann Stiftung 2008).
Auszuführen ist, dass die Ausgabenentwicklung im Gesundheitswesen nur in Abhängigkeit von medizinisch-technischem Fortschritt und soziodemographischer Entwicklung zu betrachten ist. Die soziodemografische Entwicklung, medizinisch-technischer Fortschritt, Rekrutierungsprobleme bei Medizinberufen, Multimorbidität chronisch Kranker, der Rückgang der Laienpflegekapazitäten, steigende Ansprüche an eine bedarfs- und altersgerechte Versorgung und die Grenzen der öffentlichen Finanzierbarkeit verdeutlichen die zukünftigen Herausforderungen (Wilp 2009). Die Gesundheitswirtschaft unterteilt den Gesundheitsmarkt in den ersten und zweiten Gesundheitsmarkt.
Moral Hazard Verhalten ist in allen Gesellschaftsbereichen zu beobachten, bei Einzelpersonen, die den eigenen Vorteil auf Kosten der Allgemeinheit suchen, klassisch bei Versicherungen im Gesundheitswesen und derzeit an den Kapitalmärkten (Guertler 2008).
Inhaltsverzeichnis
- Kostenentwicklung im Deutschen Gesundheitswesen
- Der Einfluss des Demographischen Wandels auf die Kostenentwicklung im Deutschen Gesundheitswesen
- Der Einfluss der Konzepte Medikalisierung vs. Kompression auf die Kostentwicklung im Deutschen Gesundheitswesen
- Zusammenhang zwischen medizinisch technischer Fortschritt und Kostenentwicklung im Deutschen Gesundheitswesen
- Die Unterschiede zwischen dem ersten und dem zweiten Gesundheitsmarkt. Zukünftigen beruflichen Perspektiven in jedem Markt.
- Der erste und zweite Gesundheitsmarkt
- Ökonomische Rahmenbedingungen verändern die beruflichen Perspektiven im Gesundheitswesen
- Was ist Moral Hazard?
- Warum kann es im Gesundheitswesen durch Moral Hazard zu Fehlallokationen kommen?
- Informationsasymmetrie und Fehlallokationen durch Moral Hazard
- Verändertes Inanspruchnahmeverhalten durch Moral Hazard
- Veränderung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen durch Moral Hazard
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Kostenentwicklung im Deutschen Gesundheitswesen. Sie analysiert die Herausforderungen, die sich aus dem demografischen Wandel und dem medizinisch-technischen Fortschritt ergeben. Darüber hinaus werden die Auswirkungen des Moral Hazards auf die Gesundheitsversorgung beleuchtet.
- Kostenentwicklung im Deutschen Gesundheitswesen
- Einfluss des demografischen Wandels
- Konzepte Medikalisierung und Kompression
- Zusammenhang zwischen medizinisch-technischem Fortschritt und Kostenentwicklung
- Unterschiede zwischen dem ersten und zweiten Gesundheitsmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Kostenentwicklung im Deutschen Gesundheitswesen
Das Kapitel beleuchtet die steigenden Kosten im Gesundheitswesen, wobei der demografische Wandel und der medizinisch-technische Fortschritt als treibende Kräfte identifiziert werden. Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Kostenentwicklung werden am Beispiel der steigenden Lebenserwartung und des wachsenden Anteils der älteren Bevölkerung erläutert. Die Konzepte Medikalisierung und Kompression werden im Hinblick auf ihre unterschiedlichen Prognosen zur Kostenentwicklung im Gesundheitswesen diskutiert. Der Zusammenhang zwischen medizinisch-technischem Fortschritt und Kostenentwicklung wird ebenfalls analysiert, wobei die Rolle von Innovationen und die Kosten des Fortschritts im Vordergrund stehen.
Die Unterschiede zwischen dem ersten und dem zweiten Gesundheitsmarkt. Zukünftigen beruflichen Perspektiven in jedem Markt.
Das Kapitel definiert den ersten und zweiten Gesundheitsmarkt. Der erste Gesundheitsmarkt umfasst die Leistungen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung, während der zweite Gesundheitsmarkt Produkte und Dienstleistungen umfasst, die nicht Gegenstand einer gesetzlichen Zwangsversicherung sind. Die Bedeutung des zweiten Gesundheitsmarktes für die Beschäftigung und Produktivität wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Kostenentwicklung, Gesundheitswesen, Demographischer Wandel, Medizinisch-technischer Fortschritt, Moral Hazard, Gesundheitsmarkt, Erster Gesundheitsmarkt, Zweiter Gesundheitsmarkt, Beschäftigung, Produktivität, Informationsasymmetrie, Fehlallokationen.
- Quote paper
- Heiko Schumann (Author), 2010, Die Kostenentwicklung im Deutschen Gesundheitswesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/171128