Wie aus dem Titel ersichtlich wird, möchte ich mich mit dem Oeuvre des Künstlers George Grosz (1893-1959) zwischen 1915 und 1918 auseinandersetzen, das einen eigenen Werkkomplex im Lebenswerk des Künstlers darstellt. Der dazumal noch junge, unbekannte George Grosz hat in dieser kurzen Zeit einen ganz eigenen Stil gefunden, den er bald nach 1918 wieder aufgegeben hat. Schlüsselthema der Arbeiten jener Jahre ist die Grossstadt, wobei sich das Augenmerk des Künstlers auf das Leben in den grossen Städten richtete. D.h. der Mensch und das Leben in der Grossstadt, mit all ihren Facetten und Folgen, bilden den Schwerpunkt dieser Arbeit.
Nach einer kurzen Aufzeichnung der Problematik und gewisser Fragestellungen, die sich im Verlauf der Lektüre und Bearbeitung des Forschungsobjekts ergeben haben, wende ich mich dem kulturhistorischen Umfeld zu. Dieses Kapitel dient sowohl als kultur- wie sozialgeschichtliche Rahmenbedingung, Grosz‘ Werk in seine Zeit einzuordnen, als auch als theoretische Grundlage. Verschiedene Teilaspekte im Bezug zur Grossstadt sollen abgedeckt werden, die in einem thematischen Zusammenhang zum Werk des Künstlers stehen.
In den weiteren Kapiteln liegt das Augenmerk auf Grosz' Werk, mit Schwerpunkt Malerei. Da Grosz ein gelernter Zeichner war, als solcher auch bekannt wurde, werde ich mich über seine Zeichnungen, Graphikmappen und Skizzenbücher seinem malerischen Werk annähern. Ich erhoffe mir ein besseres Verständnis für seine Ölmalerei, durch Erfassung und Aufweisung von Zusammenhängen, Parallelen, aber auch Gegensätzen. Dieses graphische Oeuvre soll zu einer praktischen Erweiterung des theoretischen Spektrums verhelfen.
Im Anschluss werde ich mich mit seinen Ölbildern befassen, wobei ich mich vor allem auf zwei Gemälde konzentrieren werde: „Metropolis“, auch „City“ genannt (Abb.41) und „Widmung an Oskar Panizza“ (Abb.42). Dabei werde ich auf einige seiner wenigen noch erhaltenen Gemälde zurückgreifen, um diese beiden Kunstwerke in ihrer spezifischen Eigenschaft besser abgrenzen und um eine mögliche Entwicklungslinie aufzeigen zu können.
Ich werde also eine Bildanalyse der beiden genannten Hauptwerke erarbeiten, mittels einer theoretischen und einer praktischen Annäherung an sein Werk. Hierbei sei noch darauf aufmerksam gemacht, dass ich den Ersten Weltkrieg mit einbeziehen möchte, der eine wichtige Rolle in Grosz‘ Werk spielt. Ich verfolge in diesem Sinne aber keinen politischen, sondern einen moral-philosophisch geistigen Ansatz.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problematik und Fragestellungen
- Das kulturhistorische Umfeld und die politische Situation
- Die Grossstadt
- Berlin - Die jüngste Metropole Europas
- Die Moderne – Eine neue Erfahrung.
- Der Dandy - Eine spezifische Form des Stadtmenschen
- Die Grossstadtnacht - Gegenwelt und Stadtkritik
- Die Prostituierte – Hure Babylon und Gesellschaftskritik
- Die Grossstadt in der Malerei
- Der Futurismus
- Der Grossstadtexpressionismus.
- Der Erste Weltkrieg und das Böse
- Das Böse
- Die Grossstadt
- George Grosz – Ein Lebenskünstler?
- George Grosz – Von der Jugend bis 1918
- George Grosz - Der Zeichner
- Die Graphikmappen
- Die Skizzenbücher
- Schwerpunkte im Werk von George Grosz
- Der Lustmord
- Selbstbildnisse
- Die Metropole in der Malerei
- „Metropolis“ – „The City“
- ,,Widmung an Oskar Panizza“
- Das tumultuarische Grossstadtleben (1)
- Gesellschaftskritik im Kontext des Ersten Weltkriegs (2).
- ,,Verkehrte Welt“ und „Triumph des Todes“ – Mittelalterliche Vorfahren (3)
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Oeuvre von George Grosz (1893-1959) zwischen 1915 und 1918. In diesem Zeitraum entwickelte der junge Künstler einen einzigartigen Stil, der nach 1918 größtenteils wieder aufgegeben wurde. Die Arbeit konzentriert sich auf das Schlüsselthema der „Grossstadt“, wobei das Augenmerk auf das Leben in den großen Städten liegt. Die Arbeit beleuchtet den Menschen und das Leben in der Grossstadt mit all seinen Facetten und Folgen.
- Die „Grossstadt“ als zentrales Thema in Grosz' Werk zwischen 1915 und 1918
- Der Einfluss des Ersten Weltkriegs auf Grosz' Kunst
- Die Rolle der Malerei und Zeichnung in Grosz' Oeuvre
- Der Vergleich zwischen Grosz' Ölgemälden und Zeichnungen
- Die Analyse der beiden Hauptwerke „Metropolis“ und „Widmung an Oskar Panizza“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Forschungsfragen. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Problematik und Fragestellungen, die sich im Verlauf der Lektüre und Bearbeitung des Forschungsobjekts ergeben haben. Das dritte Kapitel widmet sich dem kulturhistorischen Umfeld und der politischen Situation, um Grosz' Werk in seine Zeit einzuordnen und eine theoretische Grundlage für das Verständnis seiner Bilder zu schaffen.
Kapitel 4 und 5 befassen sich eingehend mit dem Künstler und seinem Werk, wobei der Schwerpunkt auf der Malerei liegt. Nach einer kurzen biographischen Skizze von Grosz' Jugend bis 1918 wird auf seine Zeichnungen, Graphikmappen und Skizzenbücher eingegangen, um ein besseres Verständnis für seine Ölmalerei zu ermöglichen.
Kapitel 6 beleuchtet wichtige Schwerpunkte im Werk von George Grosz, wie beispielsweise den „Lustmord“ und die Selbstbildnisse. Kapitel 7 widmet sich der Metropole in der Malerei, wobei die beiden Hauptwerke „Metropolis“ und „Widmung an Oskar Panizza“ im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen „Grossstadt“, „Erster Weltkrieg“, „George Grosz“, „Malerei“, „Zeichnung“, „Expressionismus“, „Gesellschaftskritik“, „Künstlerkonzept“ und „Bildanalyse“. Weitere wichtige Aspekte sind die Rolle des „Dandys“, der „Grossstadtnacht“, der „Prostituierten“ und das „Böse“ in Grosz' Werk.
- Quote paper
- Master of Art Mirjam Nabholz (Author), 2001, George Grosz. Grossstadtbilder 1915 - 1918, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/171035