Es ist unbestritten, dass es in der heutigen Zeit für einen Athleten kaum etwas sportlich Bedeutenderes gibt, als den Gewinn einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Ein Sieg bei Olympia überstrahlt alles und ist aufgrund des vierjährigen Rhythmus´ (eine Olympiade) wesentlich seltener zu erreichen, als ein Sieg bei vergleichbaren Europa- oder Weltmeisterschaften. Aber gab es diesen einzigartigen Stellenwert eines Sieges auch schon in der antiken Sportwelt? Heutzutage können sich Olympiasieger ihre Leistungen in Form von lukrativen Werbeverträgen 'vergolden' lassen. War dies im übertragenen Sinne in den Anfängen der Olympischen Spiele auch schon möglich?
Das Ziel dieser Arbeit ist zu untersuchen, welche unmittelbaren und langfristigen Folgen ein Olympiasieg für den Athleten in der Antike mit sich brachte.
Was bedeutete es konkret für einen Athleten, einen heiligen Ölbaumkranz in Olympia zu gewinnen, und welche unmittelbaren Ehrungen wurden ihm zuteil? Dieser erste Kernaspekt der Arbeit wird in der Literatur sehr detailliert aufgegriffen. Sowohl die eigentlichen Ehrungen am Festspielort als auch der feierliche Umzug und die Siegesfeier sind Aspekte, die näher analysiert werden. Darüber hinaus gehen verschiedene Autoren auch auf die Ehrungen in der Heimatstadt ein, die weitaus imposanter und folgenreicher waren als die Ehrungen, die einem Sieger in Olympia zuteilwurden. Um dieses Kapitel von dem Folgenden abgrenzen zu können, wird bei der Bedeutung des Sieges für den Athleten primär deskriptiv gearbeitet.
Dementsprechend soll ebenfalls untersucht werden, welche wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Implikationen ein Sieg in Olympia hatte.
Dieser zweite Kernaspekt der Arbeit steht in sehr enger Verbindung zu den Vorteilen für die Polis (Stadt) des erfolgreichen Athleten. „Politik ist das, was die polis, die Stadt oder den Staat als Organisationsform aller Politen, „Bürger“, angeht. Die Polis ist die politische Einheit, auf die bezogen der Polit denkt und handelt“ (Weeber, 2004, S. 42). Durch diese Aussage wird deutlich, dass der Olympiasieg eines Athleten immer auch eine politische Angelegenheit und damit von großer Bedeutung für die jeweilige Stadt ist. Sowohl die langfristigen Folgen für den Athleten als auch die politische Vermarktung eines Olympiasieges sollen in diesem Kapitel bearbeitet werden und zeigen deutlich, welch große wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Bedeutung ein Olympiasieg in der Antike besaß.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffserklärungen
- 3. Die Teilnahme an den antiken Olympischen Spielen
- 3.1 Die „agonalen Griechen“
- 3.2 Wer kann Olympiasieger werden?
- 3.3 Die Siegerlisten als authentisches Erbe für die Nachwelt?
- 4. Die Bedeutung des Olympischen Sieges für den Athleten
- 4.1 Die Ehrungen an der heiligen Festspielstätte in Olympia
- 4.2 Die Ehrungen bei der Rückkehr in die Heimatpolis
- 4.3 Die Siegerstatuen im heiligen Tempel des Gottes Zeus
- 5. Wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Implikationen des Olympischen Sieges
- 5.1 Wirtschaftliche Vermarktung des Olympischen Sieges?
- 5.2 Politische Nutzung des Olympischen Sieges
- 5.3 Der Olympiasieg als begehrenswertes Ziel für die Heimatpolis
- 6. Kritische Stimmen der Antike - Was nützt der Menschheit ein Sieg in Olympia?
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Sieges bei den antiken Olympischen Spielen für den Athleten. Es wird analysiert, welche unmittelbaren und langfristigen Folgen ein Olympiasieg für den Athleten in der Antike mit sich brachte, und welche Ehrungen ihm zuteil wurden.
- Die Bedeutung des Olympischen Sieges für den Athleten
- Die Ehrungen an der heiligen Festspielstätte in Olympia und in der Heimatpolis
- Die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Implikationen des Olympischen Sieges
- Kritische Stimmen aus der Antike zur Bedeutung des Sieges in Olympia
- Vergleichende Aspekte des Sieges in Olympia mit der Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentrale Frage nach der Bedeutung des Sieges bei den antiken Olympischen Spielen. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Begriffserklärung von „Sieg“ und stellt verschiedene Ansätze aus der Literatur vor. Kapitel 3 analysiert die Teilnahmebedingungen an den antiken Olympischen Spielen und beleuchtet die Frage, wer das Recht besaß, an den Spielen teilzunehmen. Kapitel 4 untersucht die Ehrungen, die einem Olympiasieger zuteil wurden, sowohl an der heiligen Festspielstätte in Olympia als auch bei der Rückkehr in die Heimatpolis. Kapitel 5 analysiert die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Implikationen des Olympischen Sieges und beleuchtet die Vermarktung und politische Nutzung des Sieges. Kapitel 6 beleuchtet kritische Stimmen aus der Antike zum Thema des Sieges in Olympia. Kapitel 7 fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht vergleichende Parallelen zur Moderne.
Schlüsselwörter
Antike Olympische Spiele, Sieg, Athlet, Ehrungen, Heimatpolis, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Kritik, Moderne.
- Quote paper
- Christian Sierakowski (Author), 2010, Die Bedeutung des Sieges bei den antiken Olympischen Spielen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/170791