Der Sieger schreibt die Geschichte. Viele Prozesse, wie z.B. die Nachristenselektion in den Medien, die Wirtschaft, sowie die Geschichtsschreibung, unterliegen einer Macht: Die Interesse.
Geschichtsschreibung ist also ein komplexes Phänomen. Dies spiegelt sich auch in den historisch orientierten Literaturen wieder. Ausgehend von Büchners Dantons Tod, hinterfragt dieses Essay, wie Literatur, also Geschichten mit Geschichte, hier die Französische Revolution, zusammenhängt. Welche Probleme treten bei einer Übertragung von einem Medium ins andere auf und wie kann Literatur, die sich auf historische Fakten stützt, trotzdem noch fiktiv sein und aber dennoch den Anspruch erheben, etwas, was wirklich passiert sein soll, Nachempfindbar zu machen. Auch die Gegenwärtigkeit als Widerspruch in der Funktion des Dramas, sollen dabei eine Rolle spielen. Unterfüttert wird diese Untersuchung durch die Philosophie Heideggers
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Hauptteil
- Heidegger und das Nachempfinden von Geschichte
- Dantons Tod und geschichtliche Besinnung
- Kerkerszene als Zuspitzung von „Nachempfindbaren“ und Stimmung
- Revolutionsdrama als Aktivierung des Lesers
- Der Widerspruch und die Distanz
- Schlussteil
- Zusammenfassung
- Anmerkungen / Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Dieser Essay analysiert, wie Georg Büchners Drama „Dantons Tod“ den Widerspruch zwischen dem Nachempfinden historischer Ereignisse und der Distanz des Mediums aufzeigt. Er untersucht, wie die Sprache des Dramas den Leser zur aktiven Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution anregt und die „Nachempfindbarkeit“ dieser historischen Ereignisse ermöglicht.
- Heideggers Unterscheidung zwischen historischer Betrachtung und geschichtlicher Besinnung
- Die Rolle der Sprache und Stimmung in Büchners Drama
- Der Einfluss der historischen Figuren und Ereignisse auf die Dramaturgie
- Die Bedeutung der Kerkerszene als Zuspitzung von Nachempfinden und Stimmung
- Die Aktivierung des Lesers durch die literarische Gestaltung der Revolution
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Die Einleitung stellt die These des Essays vor, dass Büchners „Dantons Tod“ durch die Aktivierung des Lesers, die metaphorische Sprache und die existenzielle Konfrontation die Distanz zwischen Leser und Geschichte überwindet und die Revolution „nachempfindbar“ macht.
- Heidegger und das Nachempfinden von Geschichte: Dieser Abschnitt beleuchtet Heideggers Unterscheidung zwischen historischer Betrachtung und geschichtlicher Besinnung. Die historische Betrachtung fokussiert auf die Erkundung des Vergangenen aus der Perspektive der Gegenwart, während die geschichtliche Besinnung ein „Eingehen auf den Sinn des Geschehenden“ darstellt. Diese Unterscheidung wird im Kontext von Büchners Drama erläutert.
- Dantons Tod und geschichtliche Besinnung: Das Drama „Dantons Tod“ wird als literarische Darstellung der Hinrichtung von Georges Jacques Danton vorgestellt. Es wird betont, dass das Drama nicht nur historische Fakten und Ereignisse, sondern auch historische Figuren mit realen Eigenschaften und Identifikationsmöglichkeiten aufgreift. Der Abschnitt untersucht das Verhältnis zwischen Handlungszeitraum des Dramas und der Zeitdauer der Französischen Revolution, die im Drama auf die Schreckensherrschaft konzentriert wird.
- Kerkerszene als Zuspitzung von Nachempfindbaren und Stimmung: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Rolle der Kerkerszene im dritten Akt des Dramas. Es wird betont, wie die Atmosphäre und Stimmung die Figuren dominieren und die Bedeutung von Zeit als thematisches Element hervorgehoben wird. Die Darstellung des Atheismus und die existenzielle Philosophie im Drama werden in diesem Zusammenhang diskutiert.
- Revolutionsdrama als Aktivierung des Lesers: Dieser Abschnitt beleuchtet, wie Büchners Drama durch die Verwendung einer komplexen Sprache und die Verflechtung philosophischer Gedanken mit Stimmungen den Leser dazu anregt, aktiv an der Geschichte teilzunehmen und die Revolution „nachempfinden“ zu können.
- Der Widerspruch und die Distanz: Dieser Abschnitt beleuchtet die Distanz, die durch die Perspektive des Mediums entsteht. Die These des Essays, dass das Drama die Distanz durch die Aktivierung des Lesers überwindet, wird weiter ausgeführt und die Bedeutung der Medialität in der historischen Darstellung wird aufgezeigt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Themen und Konzepte dieses Essays sind: Nachempfinden von Geschichte, geschichtliche Besinnung, Distanz, Medium, Sprache, Stimmung, Französische Revolution, Dantons Tod, Georg Büchner, Heidegger, Philosophie, Revolution, Drama, Literatur.
- Quote paper
- Paul Parszyk (Author), 2011, Der Widerspruch des Nachempfindens und der Distanz des Mediums Geschichte als 'geschichtliche Besinnung', Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/169322