Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, im Rahmen einer Laborstudie den Einfluss von Diversität auf die Gruppenleistung sowie auf die Zufriedenheit zu untersuchen. Mitberücksichtigt werden das Faultline-Konzept von Lau und Murnighan (1998) und die Elaboration von Informationen, welche eine zentrale Rolle im Categorization-Elaboration Model (CEM) von van Knippenberg, De Dreu und Homan (2004) einnimmt. Zudem steht die subjektiv wahrgenommene Diversität im Fokus. Mit Hilfe eines Gruppenexperimentes wurde untersucht, ob die experimentell manipulierte Faultline-Stärke innerhalb einer Gruppe einen Einfluss auf die subjektiv wahrgenommene Diversität, die Gruppenleistung sowie die Zufriedenheit hat. Weiter wurde überprüft, ob die Elaboration den Effekt der Faultline-Stärke auf die Gruppenleistung oder auf die Zufriedenheit mediiert. Zudem wurde getestet, ob die subjektiv wahrgenommene Diversität den Effekt der Faultline-Stärke auf die Gruppenleistung oder Zufriedenheit moderiert. Am Experiment nahmen 172 Versuchspersonen teil, welche jeweils in 4er-Gruppen eine von Homan, van Knippenberg, van Kleef und De Dreu (2007a) modifizierte Version der ‚Stranded in the Desert’ - Aufgabe von Johnson und Johnson (1982) bearbeitet und einzeln diverse Fragebögen ausgefüllt haben. Subjektiv wahrgenommene Unterschiede wurden in offener Form erhoben und zusätzlich über Items quantifiziert. Zur Erfassung der Elaboration von Informationen wurde die Gruppenaufgabe auf Video aufgezeichnet und mit dem Instrument zur Kodierung von Diskussionen (IKD) von Schermuly und Scholl (2009) kodiert. Die Hypothese betreffend der Moderation des Effekts der Faultline-Stärke auf die Gruppenleistung durch die subjektiv wahrgenommene Diversität (Intragruppen-Ähnlichkeit ‚Gruppe’) wurde marginal bestätigt. Die weiteren postulierten Hypothesen konnten nicht bestätigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Relevanz und Ziel der Arbeit
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Leistung in der Gruppe
- 2.1.1 Einleitung und Relevanz
- 2.1.2 Definition „Gruppe“
- 2.1.3 Potentielle versus tatsächliche Gruppenleistung
- 2.1.4 Prozessverluste und Prozessgewinne
- 2.1.5 Einfluss des Aufgabentyps
- 2.1.6 Einfluss der Gruppenstruktur
- 2.1.7 Einfluss der Diversität
- 2.2 Diversität
- 2.2.1 Einleitung und Relevanz
- 2.2.2 Definition „Diversität“
- 2.2.3 Übersicht Forschungsstand
- 2.2.4 Relevante Theorien in Bezug auf die Gruppendiversität
- 2.2.4.1 Ähnlichkeits-Attraktions-Paradigma von Byrne (1971)
- 2.2.4.2 Theorie der Sozialen Identität von Tajfel und Turner (1986) - Theorie der Sozialen Kategorisierung (Tajfel, 1981; Turner et al., 1987)
- 2.2.4.3 Theorie der Selbstkategorisierung von Turner (Turner et al., 1987)
- 2.2.5 Haupttraditionen der Diversitätsforschung
- 2.2.5.1 Erste Perspektive: Social Categorization Perspective
- 2.2.5.2 Zweite Perspektive: Information/Decision-making Perspective
- 2.2.6 Das Categorization-Elaboration Model (CEM)
- 2.2.7 Faultlines
- 2.3 Zufriedenheit in der Gruppe
- 2.3.1 Einleitung und Relevanz
- 2.3.2 Definition „Zufriedenheit“
- 2.3.3 Empirische Befunde
- 2.4 Fragestellung und Hypothesen
- 3. Methode
- 4. Ergebnisse
- 5. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Diversität auf Gruppenleistung und -zufriedenheit im Rahmen einer Laborstudie. Dabei werden das Faultline-Konzept und das Categorization-Elaboration Model (CEM) berücksichtigt. Der Fokus liegt auf der subjektiv wahrgenommenen Diversität und der Frage, ob die experimentell manipulierte Faultline-Stärke diese, die Gruppenleistung und die Zufriedenheit beeinflusst. Weiterhin wird der mediierende Einfluss der Elaboration und der moderierende Einfluss der subjektiv wahrgenommenen Diversität untersucht.
- Einfluss von Diversität auf Gruppenleistung
- Rolle des Faultline-Konzepts in Gruppenprozessen
- Bedeutung des Categorization-Elaboration Models (CEM)
- Subjektiv wahrgenommene Diversität als Einflussfaktor
- Zusammenhang zwischen Elaboration, Faultline-Stärke und Zufriedenheit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, beschreibt die Relevanz der Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit. Es begründet die Notwendigkeit der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Diversität, Faultlines und Gruppenleistung sowie -zufriedenheit.
2. Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel liefert den theoretischen Rahmen der Studie. Es werden relevante Theorien und Forschungsbefunde zu Gruppenleistung, Diversität, dem Faultline-Konzept, dem Categorization-Elaboration Model (CEM) und Gruppen-Zufriedenheit präsentiert und diskutiert. Die Kapitel erläutern detailliert verschiedene Aspekte wie potentielle vs. tatsächliche Gruppenleistung, Prozessgewinne und -verluste, verschiedene Theorien der Diversitätsforschung (z.B. Ähnlichkeits-Attraktions-Paradigma, Theorie der Sozialen Identität) und definieren zentrale Begriffe wie Diversität und Gruppen-Zufriedenheit. Die detaillierte Darstellung des CEM und der Faultline-Theorie bildet die Grundlage für die Hypothesenbildung.
3. Methode: Das Kapitel beschreibt die Methodik der durchgeführten Laborstudie. Es beinhaltet detaillierte Informationen zur Stichprobenziehung (172 Versuchspersonen in 4er-Gruppen), zum experimentellen Design, zum Ablauf des Experiments, der Manipulation der Faultline-Stärke, den verwendeten Messinstrumenten (z.B. NEO-FFI-30, FAM, „Gestrandet in der Wüste“-Aufgabe, IKD) und der statistischen Auswertungsmethode. Die Beschreibung der Datenerhebungsmethoden (z.B. Videoaufzeichnung der Gruppendiskussionen) ist präzise und detailliert ausgeführt.
Schlüsselwörter
Gruppenleistung, Diversität, Faultlines, Gruppen-Zufriedenheit, Categorization-Elaboration Model (CEM), subjektiv wahrgenommene Diversität, Elaboration von Informationen, Gruppenexperiment, Laborstudie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Einfluss von Diversität auf Gruppenleistung und -zufriedenheit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Diversität auf Gruppenleistung und -zufriedenheit. Dabei wird der Fokus auf die subjektiv wahrgenommene Diversität gelegt und der Einfluss von experimentell manipulierter Faultline-Stärke auf diese, die Gruppenleistung und die Zufriedenheit analysiert. Die Rolle des Categorization-Elaboration Models (CEM) und des mediierenden Einflusses der Elaboration sowie der moderierenden Einfluss der subjektiv wahrgenommenen Diversität werden ebenfalls untersucht.
Welche Theorien werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene Theorien, darunter das Ähnlichkeits-Attraktions-Paradigma von Byrne (1971), die Theorie der Sozialen Identität von Tajfel und Turner (1986) und die Theorie der Selbstkategorisierung von Turner et al. (1987). Besondere Bedeutung haben das Faultline-Konzept und das Categorization-Elaboration Model (CEM), die detailliert erläutert und in die Untersuchung integriert werden.
Welche Methoden wurden angewendet?
Es wurde eine Laborstudie mit 172 Versuchspersonen in 4er-Gruppen durchgeführt. Das experimentelle Design umfasste eine Manipulation der Faultline-Stärke. Zur Datenerhebung wurden verschiedene Messinstrumente eingesetzt, darunter der NEO-FFI-30, der FAM, eine „Gestrandet in der Wüste“-Aufgabe und der IKD. Die Gruppendiskussionen wurden videoaufgezeichnet. Die statistische Auswertungsmethode ist in Kapitel 3 detailliert beschrieben.
Welche zentralen Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Diversität auf Gruppenleistung, die Rolle des Faultline-Konzepts in Gruppenprozessen, die Bedeutung des CEM, den Einfluss der subjektiv wahrgenommenen Diversität und den Zusammenhang zwischen Elaboration, Faultline-Stärke und Zufriedenheit.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Gruppenleistung, Diversität, Faultlines, Gruppen-Zufriedenheit, Categorization-Elaboration Model (CEM), subjektiv wahrgenommene Diversität, Elaboration von Informationen, Gruppenexperiment und Laborstudie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (mit Relevanz und Zielsetzung), Theoretischer Hintergrund (mit detaillierter Erläuterung relevanter Theorien), Methode (Beschreibung der Studie), Ergebnisse und Diskussion. Ein Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der Studie werden im vierten Kapitel präsentiert. Eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse ist in der vollständigen Arbeit zu finden.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit richtet sich an ein akademisches Publikum und dient der Analyse von Themen im Bereich der Gruppenleistung und Diversität. Die Ergebnisse können für die Forschung und Praxis in Bereichen wie Organisationsentwicklung und Teamarbeit relevant sein.
- Quote paper
- lic. phil. Psychologin Anita Huber (Author), 2010, Einfluss der Faultline-Stärke auf die Gruppenleistung und die Zufriedenheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/168546