„Der größte Dramatiker des 20. Jahrhunderts.“ So hat Marcel Reich-Ranicki Bertolt Brecht bezeichnet. Jedoch war er auch einer der führenden Lyriker dieser Zeit.
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in eine wohlhabende, bürgerliche Familie hineingeboren. Während seiner Schulzeit bzw. während er studierte, herrschte der 1. Weltkrieg. Er stand dem Krieg kritisch und ablehnend gegen über, was sich deutlich in seinen ersten Werken widerspiegelt.
Bevor er Mitte der 20er Jahre den Kommunismus für sich entdeckte, besaß er eine antikommunistische Denkweise. “Was geht es dich an, wenn die Menschen hungern. Man muss hinaufkommen, sich durchsetzten, ein Theater haben, auf dem man seine eigene Stücke aufführen kann.” So ein Zitat vom jungen Brecht.
Erst nach eingehenden Studien des Marxismus wurde er überzeugter Kommunist ohne jemals in eine Partei einzutreten.
Fortan waren seine Werke von marxistischen Gedanken geprägt. Deswegen musste er 1933 ins Exil gehen. Zuerst ging er nach Skandinavien, später in die USA, wo er wegen seiner kommunistischen Entstellung, die er in den USA nur vorsichtig ausdrückte, Schwierigkeiten bekam. Erst Ende 1948 kehrte Brecht nach Deutschland zurück, wo er am 14. August 1956 starb.
Seine Werke sind unvergessen geblieben. Mit ihnen wollte Brecht die Menschen wachrütteln und die gesellschaftlichen Verhältnisse aufzeigen und ändern.
Doch waren alle seine Werke von den gleichen politischen Gedanken geprägt? Hat sich sein Schreibstil nicht mit der Zeit verändert? Hat sich Brecht literarisch weiterentwickelt? Wenn ja, in wie fern? Und wie kann man das bewerten?
Um diese Fragen zu beantworten vergleiche ich zwei seiner Gedichte, zwischen deren Entstehung mindestens 20 Jahre liegen. Leider hat Brecht bei nur wenigen Werken ein genaues Datum angegeben. Bekannt ist oft nur der geschätzte Entstehungszeitraum.
Die von mir gewählten Werke „Von der Freundlichkeit der Welt“, welches Brecht 1927 in seiner Gedichtsammlung „Bertolt Brechts Hauspostille“ unter der Zweiten Lektion: „Exerzitien“ veröffentlichte, und „Gegenlied zu: Von der Freundlichkeit der Welt“, welches er zwischen 1947 und 1956 schrieb, nachdem er beim Sortieren seiner Gedichte auf das Gedicht „Von der Freundlichkeit der Welt“ stieß, erschienen mir am geeigneten. Sie stehen in einer Beziehung zu einander und ihr Entstehungszeitraum weißt eine ausreichende Spanne auf.
Meine Analysen und Interpretationen basieren ausschließlich auf der Primärliteratur im Kontext zu Brechts Biografie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse und Interpretation des 1. Gedichtes
- Analyse und Interpretation des 2. Gedichtes einschließlich des Vergleiches beider Gedichte
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit vergleicht zwei Gedichte Bertolt Brechts, „Von der Freundlichkeit der Welt“ und „Gegenlied zu „Von der Freundlichkeit der Welt“, um Brechts Entwicklung als Lyriker und die Veränderungen in seinen politischen Gedanken über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die sprachlichen Mittel und die Struktur der Gedichte und interpretiert ihre Bedeutung im Kontext von Brechts Biografie.
- Brechts Entwicklung als Lyriker
- Veränderung der politischen Gedanken Brechts
- Sprachliche Mittel und Struktur der Gedichte
- Interpretation der Gedichte im Kontext der Biografie
- Vergleich der beiden Gedichte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt Bertolt Brecht als bedeutenden Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts vor. Sie skizziert kurz Brechts Biografie und seine Entwicklung von einer antikommunistischen zu einer marxistischen Denkweise, die seine Werke stark beeinflusste. Die Arbeit begründet die Wahl der beiden Gedichte „Von der Freundlichkeit der Welt“ (1927) und „Gegenlied zu: Von der Freundlichkeit der Welt“ (1947-1956) für den Vergleich, da sie eine zeitliche Distanz aufweisen und thematisch miteinander verwandt sind. Die Abhängigkeit der Analyse von der Primärliteratur aufgrund fehlender Sekundärliteratur wird erwähnt.
Analyse und Interpretation des 1. Gedichtes: Diese Sektion analysiert das Gedicht „Von der Freundlichkeit der Welt“ (1927) eingehend. Es wird als Gedankenlyrik klassifiziert, die sich mit dem Schicksal des Menschen von Geburt bis Tod auseinandersetzt. Die Analyse betrachtet die Form des Gedichts (drei Strophen à vier Verse, fünfhebiger Jambus, Paarreim, Enjambements), die sprachlichen Mittel (Wortwahl, Satzstruktur, Kadenzen) und deren Wirkung auf den Leser. Die kalte, erdrückende Stimmung, die durch die Wortwahl und die Struktur erzeugt wird, wird hervorgehoben. Die inhaltliche Gliederung in drei Abschnitte, jeweils eine Strophe, wird ebenfalls untersucht, wobei die erste und dritte Strophe einen Rahmen um die zweite bilden.
Schlüsselwörter
Bertolt Brecht, Lyrik, Gedichtvergleich, „Von der Freundlichkeit der Welt“, „Gegenlied zu „Von der Freundlichkeit der Welt“, Gedankenlyrik, Sprachliche Mittel, Marxismus, politische Entwicklung, Biografie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Vergleich zweier Gedichte Bertolt Brechts
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert und vergleicht zwei Gedichte Bertolt Brechts: „Von der Freundlichkeit der Welt“ (1927) und „Gegenlied zu „Von der Freundlichkeit der Welt“ (1947-1956). Der Fokus liegt auf Brechts Entwicklung als Lyriker und der Veränderung seiner politischen Ansichten über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren.
Welche Aspekte der Gedichte werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die sprachlichen Mittel (Wortwahl, Satzstruktur, Kadenzen), die Struktur der Gedichte, und interpretiert deren Bedeutung im Kontext von Brechts Biografie. Der Vergleich umfasst die Form, den Inhalt und die Wirkung der Gedichte auf den Leser.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Analyse basiert auf einer detaillierten Untersuchung der Primärliteratur (den beiden Gedichten). Aufgrund des Fehlens ausreichender Sekundärliteratur konzentriert sich die Arbeit auf die unmittelbare Interpretation der Texte.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, die Analyse und Interpretation des ersten Gedichts („Von der Freundlichkeit der Welt“), die Analyse und Interpretation des zweiten Gedichts (einschließlich eines Vergleichs beider Gedichte) und eine Schlussbemerkung. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bertolt Brecht, Lyrik, Gedichtvergleich, „Von der Freundlichkeit der Welt“, „Gegenlied zu „Von der Freundlichkeit der Welt“, Gedankenlyrik, Sprachliche Mittel, Marxismus, politische Entwicklung, Biografie.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, Brechts Entwicklung als Lyriker und die Wandlung seiner politischen Gedanken anhand des Vergleichs der beiden Gedichte aufzuzeigen. Die Analyse soll die unterschiedlichen poetischen und politischen Positionen Brechts in den beiden Schaffensperioden verdeutlichen.
Welche Erkenntnisse werden in der Analyse des ersten Gedichts gewonnen?
Die Analyse des ersten Gedichts klassifiziert es als Gedankenlyrik, die sich mit dem menschlichen Schicksal auseinandersetzt. Es werden die formale Struktur (drei Strophen à vier Verse, fünfhebiger Jambus, Paarreim, Enjambements), die sprachlichen Mittel und die erzeugte Stimmung (kalte, erdrückende Atmosphäre) untersucht. Die inhaltliche Gliederung in drei Abschnitte, wobei die erste und dritte Strophe einen Rahmen um die zweite bilden, wird ebenfalls analysiert.
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- Nicole Lenz (Author), 2006, Vergleich zweier Gedichte von Bertolt Brecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/168411