Schon ein Sprichwort besagt: „Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander“. Aber der
Genie-Gedanke entspringt nicht nur einem Sprichwort, sondern ist ein Topos, der sich über
die ganze Literaturgeschichte der Neuzeit erstreckt. Genies wie Mozart oder Goethe sind
jedem bekannt, doch dass sie zu Lebzeiten nicht nur durch ihre Werke auffielen, sondern
auch durch ihr bizarres Verhalten, ist eher unbekannt. Forschern zu Folge sind psychische
Störungen immer eine Nebenwirkung außerordentlicher Kreativität. Ähnlich erging es
auch dem genialen Mathematiker John Forbes Nash. Durch das Lösen komplizierter Probleme
und seiner Neuentwicklung der Spieltheorie erreichte er Großes. Dennoch erkrankte
er an paranoider Schizophrenie und hatte Wahnvorstellungen. Angeregt durch den Film „A
Beautiful Mind“ von Ron Howard und auch der ihm zu Grunde liegenden Biografie „Genie
und Wahnsinn - Das Leben des genialen Mathematiker John Nash“ von Silvia Nasar
möchte ich mich im Folgenden näher mit dem Phänomen des Genies und Wahnsinns anhand
dieses Films im Vergleich mit dem Buch beschäftigen. Der Film hat mich nach dem
ersten Schauen schon außerhalb des Filmseminars zutiefst beeindruckt, wie Nash seine
Krankheit durch seine eigene Genialität schlussendlich überwindet und wie ergreifend
Russell Crowe spielt. Ich war aber auch nach dem Lesen der Biografie ehrlich überrascht,
wie anders eigentlich das Leben John Nashs dargestellt wurde und was die Macher des
Films alles zu Gunsten der Länge des Films weggelassen hatten. Deshalb habe ich mich
auch für dieses Thema entschieden.
Wie stellt der Film Nash als Genie dar und wie seinen Wahnsinn? War dies auch in seinem
realen Leben so? Es gibt ja einige Filme, die irgendwelche Forscher und Professoren in irgendwelche
Forscherschubladen stecken, wie z. B. den Mahner mit dem Satz: „Ich habe
Sie ja gewarnt“ oder den Reuigen mit dem Satz „ Oh mein Gott, was habe ich getan?“ 1
Bei John Nash in „A Beautiful Mind“ ist dies allerdings anders, wie folgende These zeigt:
„Der an Schizophrenie leidende Nash wird nicht als verrückter Professor denunziert, sondern
mit größter Empathie und Hollywood eigenem Pathos als Held inszeniert.“2
Deshalb will ich auf Grundlagen der Forschung zu diesem Thema herausfinden, wie Nash
als Genie und Wahnsinniger im Film gezeigt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Genie in der deutschen Literatur der Vergangenheit
- Das Genie John Nash, sein Wahnsinn und dessen Darstellung im Film
- Das Genie John Nash
- Der Wahnsinn John Nashs
- Vergleich zum Buch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen von Genie und Wahnsinn am Beispiel des Films „A Beautiful Mind“. Sie untersucht die Darstellung des Genies und des Wahnsinns von John Nash im Film und vergleicht diese mit der Biografie des Mathematikers.
- Das Genie-Konzept in der deutschen Literaturgeschichte
- Die Darstellung von Genialität und psychischer Erkrankung im Film
- Die Rolle der Spieltheorie in Nashs Leben und Werk
- Die Verbindung von Genie und Wahnsinn in der Darstellung von Nash
- Der Vergleich zwischen Film und Biografie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Genie und Wahnsinn ein und erläutert den Hintergrund der Arbeit. Das zweite Kapitel beleuchtet den Genie-Gedanken in der deutschen Literaturgeschichte und zeigt auf, wie das Genie in verschiedenen Epochen definiert wurde. Das dritte Kapitel analysiert die Darstellung von John Nash als Genie und Wahnsinniger im Film „A Beautiful Mind“. Es beleuchtet Nashs Genialität, seine Krankheit und die filmische Inszenierung beider Aspekte. Das vierte Kapitel vergleicht die filmische Darstellung mit der Biografie des Mathematikers.
Schlüsselwörter
Genie, Wahnsinn, Schizophrenie, Spieltheorie, „A Beautiful Mind“, John Nash, deutsche Literaturgeschichte, Film, Biografie, Ron Howard, Silvia Nasar.
- Quote paper
- Katja Sachs (Author), 2009, Genie und Wahnsinn am Beispiel von "A Beatutiful Mind", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/166888