Mit der Einführung der nationalen Bildungsstandards, als Antwort auf die schlechten Ergebnisse der PISA-Studie von 2000, fand in Bezug auf das Lernen und Lehren in Deutschland eine grundlegende Neuorientierung statt. Bislang bestimmten den Fachunterricht länderspezifische Rahmenpläne, in denen durchweg der fachliche Lernstoff dominierte. Um die Fülle des Lernstoffs zu bewältigen, setzten Lehrkräfte in hohem Maße lehrerzentrierte Methoden wie den Lehrervortrag oder das Lehrer-Schüler-Gespräch ein.
Natürlich kostet ein Unterricht, in dem die Schüler in den Fokus des Fachunterrichts rücken, mehr Zeit, doch reduzieren die Bundesländer mit der Verpflichtung der Bildungsstandards die Rahmenpläne in ihrem stofflichen Umfang deutlich. Dadurch wird es ermöglicht, den Unterricht so zu gestalten, dass der Schwerpunkt in der Entwicklung von fachspezifischen Kompetenzen und anwendungsbezogenem Wissen liegt. Die Erkenntnisgewinnung, als einer der vier Kompetenzbereiche der Bildungsstandards, steht hier an zentraler Stelle.
Wie man diesen Kompetenzbereich im Unterricht integrieren und gleichzeitig jede Menge „Leben“ in den Unterricht bringen kann, soll am Beispiel des Einsatzes eines Aquariums im Laufe dieser Arbeit untersucht werden. Das Aquarium als „lebendiges“ Lernobjekt im Unterricht bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, biologische Erscheinungen aufzuzeigen, zu erklären und zu untersuchen. Dem Beobachten und dem Experimentieren kommt hier bei eine besondere Rolle zu. Denn das Aquarium soll, neben inhaltlichen Schwerpunkten im fachwissenschaftlichen Bereich, vor allem auf die Einbeziehung fachgemäßer Arbeitsweisen im Unterricht hin analysiert werden. Hauptziel dieser Arbeit ist es, darzustellen, inwiefern der Einsatz eines Aquariums den Biologieunterricht, unter besonderer Berücksichtigung und Implementierung der Bildungsstandards, qualitativ beeinflussen kann. Zusätzlich werden Unterrichtsszenarien vorgestellt, in denen die Lernziele des Lehrplans, der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung und das Aquarium als Lernobjekt zusammengeführt werden. Es wird außerdem aufgezeigt, wie Unterrichtsmaterialien oder der genaue Verlauf einer Unterrichtseinheit bezüglich des Arbeitens mit Aquarien aussehen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- FACHGEMÄBE ARBEITSWEISEN
- BEOBACHTEN
- EXPERIMENTIEREN
- FISCHE - EINE BEGRÜNDUNG
- DAS AQUARIUM ALS LANGZEITPROJEKT
- WELCHER AQUARIENTYP EIGNET SICH FÜR DIE SCHULE?
- WELCHE FISCHE FÜR DIE SCHULE?
- WEITERe Tierarten füR EIN AQUARIUM
- DIE RICHTIGE AQUARIENGRÖßE FÜR DIE SCHULE
- DER RICHTIGE STANDORT
- GRUNDLAGEN DER NATURWISSENSCHAFT BIOLOGIE (5G.1)
- DIE KENNZEICHEN DES LEBENDIGEN
- LEBEWESEN SIND AN IHREN LEBENSRAUM ANGEPASST (6G.2)
- KIEMEN
- STROMLINIENFORM
- FLOSSEN
- ÖKOLOGISCHE NISCHE
- PHOTOSYNTHESE UND ZELLATMUNG (7G.3)
- DIE BEDEUTUNG DES LICHTS FÜR GRÜNE PFLANZEN
- ÖKOSYSTEM - GEWÄSSER (7G.4)
- GEWÄSSERTYPEN
- ABIOTISCHER UMWELTFAKTOR - WASSERCHEMIE
- ABIOTISCHER UMWELTFAKTOR - WASSERTEMPERATUR
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Integration von Aquarien im Biologieunterricht. Ziel ist es, die qualitative Entwicklung des Unterrichts unter Berücksichtigung der Bildungsstandards zu analysieren und die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Aquarien als lebendige Lernobjekte den Unterricht bereichern und die Kompetenzbereiche der Schüler im Fach Biologie fördern können.
- Die Bedeutung fachgemäßer Arbeitsweisen wie Beobachten und Experimentieren
- Die Verwendung von Aquarien als Langzeitprojekte im Unterricht
- Die Einbindung von Aquarien in verschiedene Themenbereiche des Biologieunterrichts
- Die Förderung der Kompetenzbereiche der Schüler durch den Einsatz von Aquarien
- Die Analyse der Möglichkeiten zur Qualitätsentwicklung im Biologieunterricht durch den Einsatz von Aquarien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Begriffs "Lebendig" im Biologieunterricht und erläutert die Relevanz der Kompetenzbereiche der Bildungsstandards. Der Einsatz von Aquarien im Unterricht wird als Mittel zur Steigerung der Motivation und zur Förderung der Erkenntnisgewinnung dargestellt.
Kapitel 2 fokussiert auf die fachgemäßen Arbeitsweisen Beobachten und Experimentieren. Es wird die Bedeutung dieser Arbeitsweisen für den naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und die Entwicklung der Schülerkompetenzen hervorgehoben. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Begründung der Verwendung von Fischen im Biologieunterricht und hebt die Vielfältigkeit und die Lernmöglichkeiten dieser Tiergruppe hervor.
Kapitel 4 untersucht die Eignung von Aquarien als Langzeitprojekte im Unterricht. Es werden verschiedene Aspekte wie die Auswahl des Aquarientyps, die Wahl der Fischarten und die richtige Größe und Platzierung des Aquariums im Klassenzimmer behandelt.
Kapitel 5 erläutert die Bedeutung der Grundlagen der Naturwissenschaft Biologie (5G.1) im Kontext des Aquariums. Die Kennzeichen des Lebendigen werden anhand von Beispielen aus dem Aquarium veranschaulicht. Kapitel 6 beleuchtet die Anpassung von Lebewesen an ihren Lebensraum (6G.2) mit Fokus auf die Merkmale von Fischen wie Kiemen, Stromlinienform, Flossen und die ökologische Nische.
Kapitel 7 befasst sich mit der Photosynthese und Zellatmung (7G.3) und erläutert die Bedeutung des Lichts für grüne Pflanzen im Kontext des Aquariums.
Kapitel 8 analysiert das Ökosystem Gewässer (7G.4) mit den Schwerpunkten Gewässertypen, der Wasserchemie und der Wassertemperatur.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Hausarbeit umfassen: Aquarien, Biologieunterricht, Bildungsstandards, Erkenntnisgewinnung, Beobachten, Experimentieren, Langzeitprojekt, Fachgemäße Arbeitsweisen, Qualitätsentwicklung, Lebendiges Lernen.
- Quote paper
- Sebastian Schopp (Author), 2010, Arbeiten mit Aquarien in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/165114