In diesem Essay wird der Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit bearbeitet. Zudem werden auf die Themen "Natur beziehungsweise Naturzustand des Menschen","Naturgesetz des Menschen" und " der Ursprung der Ungleichheit" thematisiert. Es ist jedoch anzumerken, dass man, wenn man die Philosophie der Aufklärung verstehen will, die philosophische Denkweise des Jean Jaques Rousseau kennen muss.
Einleitung
Bisher haben sich sehr viele Menschen mit den Fragen ,, Was ist eigentlich der Mensch?“, ,,Wie ist die Essenz des Menschen im Naturzustand?“, oder ,, Ist der Mensch von Natur aus böse oder gut?“ Wenn nein, welches sind die Faktoren, die den Menschen so schlecht machen? Ist das die Gesellschaft, die Umgebung oder ist dies eine natürliche Veranlagung des Menschen schlecht zu sein? Philosophen wie Diderot haben ihren Schwerpunkt auf die Natur gelegt und haben Wege angegeben, die unumgänglich sind für die Naturforschung. Rousseau hingegen legt seinen Fokus auf den Menschen und beschreibt dies mit folgenden Worten ,, Die nützlichste und die am wenigsten fortgeschrittene von allen menschlichen Kenntnissen scheint mir die Kenntnis des Menschen zu sein.“[1] Wie auch leicht aus dem Zitat zu entnehmen ist, legt Rousseau seinen Schwerpunkt auf das menschliche Wesen, weil es nach seiner Ansicht die wichtigste Wissenschaft ist, die ,,Menschenkunde“. Man kann sich in dieser Hinsicht die Frage stellen, warum der Mensch eine so hervorragende Rolle spielt im Leben? Man kann diese Erkenntnis aus der religiösen Perspektive, die ja sehr eng mit der philosophischen Perspektive verbunden ist, sehr leicht verdeutlichen. Der Mensch spielt deshalb eine besondere Rolle, weil er den Kern des Universums wiederspiegelt. All die Komponenten, die in dieser Welt existieren, sind für den Menschen gedacht und sie sind nur existent, damit die Menschen sie zum eigenen Vorteil utilisieren beziehungsweise nutzen können. Wie auch im Zitat erwähnt wird, ist die Kunde über den Menschen, die am wenigsten fortgeschrittener Wissenszweig in all den Wissenschaften. Demnach kann man die Ungleichheiten, die im sozialen Leben existieren nicht beheben, wenn man nicht genug Wissen über das menschliche Wesen errungen hat.[2]
In dieser wird zunächst einmal kurz auf die Biographie Rousseau`s eingegangen und anschließend werden die Thesen wiedergegeben, die Rousseau in seinem Werk aufstellt.
Natur des Menschen
Wie auch in der Einleitung erwähnt wurde, ist es von sehr großer Wichtigkeit, sich Kenntnisse über die Natur des Menschen zu machen. Solange die Natur des Menschen nicht definierbar ist, kann man die Quelle der Ungleichheit unter den Menschen nicht fassen beziehungsweise nicht beheben. Um die gesellschaftlichen Probleme lösen zu können, ist das Streben nach dem Wissen über den Menschen unumgänglich.[3] Das heißt jedoch nicht, dass der Mensch von Natur aus böse ist, ganz im Gegenteil. Rousseau erwähnt daher den Begriff ,,Statue des Glaukos“, womit er auf Platon verweist. Demnach gleicht nach Rousseau die menschliche Seele dem Seegott Glaukos, der rein und erhaben ist von Übel und Schlechtem.
Die menschliche Seele ist laut dieser Ansicht die wahre Natur.[4] Von der Essenz her ist der Mensch rein, jedoch wird die wahre Natur durch die Verunstaltung der Gemeinschaft beschädigt. Rousseau bringt zum Ausdruck, dass es sehr schwer ist, die wahre Natur zu bestimmen, denn dies macht das Problem aus.[5] Rousseau drückt diese Tatsache mit folgenden Worten aus ,, Weit davon entfernt, die Lösung dieses Problems zu unternehmen, glaube ich, genügend über den Gegenstand nachgedacht zu haben, um im voraus die Antwort zu wagen, dass weder die größten Philosophen zu gut sein werden, um diese Experimente zu leiten, noch die mächtigsten Souveräne, um sie durchzuführen.“[6]
Wenn man den Menschen in seiner wahren Natur kennen würde, würde sehr leicht zu erkennen sein, was ursprünglich (von der Natur) und was künstlich (erworben durch die Gesellschaft oder Umgebung) ist.[7] Daher stellt sich die Frage, welche Experimente beziehungsweise Methoden notwendig sind, um zur Erkenntnis des natürlichen Menschen zu gelangen?
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[1] Rousseau; Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit, Seite 43
[2] Rousseau; Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit, Seite 43
[3] Rousseau; Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit; Seite 43
[4] Rousseau; Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit; Seite 43
[5] Rousseau; Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit; Seite 47
[6] Rousseau; Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit; Seite49
[7] Rousseau; Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit; Seite 47
- Quote paper
- Student Fatih Kilic (Author), 2011, Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/165037