Kolonialismus bezeichnet die Ausdehnung des wirtschaftlichen und politischen Systems eines Staates über Regionen außerhalb seiner eigenen Grenzen. Als Beginn der neuzeitlichen Kolonialisierung wird, auch wenn es bereits in der Antike Kolonien entlang des Mittelmeers gab, die Erschließung neuer Seewege, insbesondere durch Portugal und Spanien, nach dem Erstarken des Osmanischen Reichs gesehen. Neben missionarischen Gründen, wie den Heiden das Christentum näher zu bringen, war es vor allem der Bezug von Rohstoffen, der maßgeblich für die Kolonialisierung anderer Länder war. In den Geschichtswissenschaften beschreibt der Begriff Kolonialismus vor allem das Bestreben europäischer Staaten, neue Siedlungs- und Wirtschaftsräume zu erschließen und ihre Machtbasis auszuweiten und kann damit als mögliche erste Globalisierung unter europäischen Vorzeichen angesehen werden. Besonders im späten 19. Jahrhundert wuchs das Interesse der europäischen Großmächte - vor allem an der Eroberungen afrikanischer Länder - im Zuge des Imperialismus erneut.
Das kolonialistische Denken prägt seit dieser Zeit die Einstellungen der Europäer gegenüber der restlichen Welt. Der Wettlauf um Afrika durch die imperialistischen Großmächte ist eine der beispielhaftesten Ausprägung kolonialistischer Herrschaft, die sich auf dem Gedankengut der Herrschaft des weißen Mannes als überlegene Rasse manifestiert. Sie findet in der Berliner Kongokonferenz 1884/1885 mit der Aufteilung Afrikas ihren Höhepunkt. Auch nach der Dekolonialisierung, die am Ende des zweiten Weltkriegs stattfand, bleibt eine Abhängigkeit bestehen, die sich in den Theorien des Postkolonialismus niederschlägt. Kolonialistisches Denken, über Jahrhunderte geprägt, kann nicht einfach durch den Akt der Dekolonialisierung ausgemerzt werden, weder in den ehemaligen Kolonien, noch bei den ehemaligen Kolonialherren.
In der Diskussion um eurozentrisisches Denken und der Überwindung eurozentristischer Perspektiven muss man die Verwobenheit Europas mit außereuropäischen Ländern betrachten. Gerade durch die Kolonien wurde dazu beigetragen, dass außereuropäische Länder das Selbstbild Europas prägten. Um den Rahmen dieser Arbeit einzuhalten und das heutige Bild der ehemaligen Kolonien zu klären, wird besonders auf die Zeit während und nach dem Imperialismus eingegangen.
Schlagworte:
Kolonialismus, kolonialistisches Denken, Eurozentrismus, Dekolonialiserung, Postkolonialismus
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1. Kolonialismus
- 1.1. Kolonialismus: Definition und Einordnung
- 1.2. Kolonien und Imperialzeit ab 1870
- 1.3. Kolonialistisches Denken
- 2. Dekolonialisierung und Postkolonialismus
- 3. Diskussion: Neue Formen des Kolonialismus
- 3.1. Neokolonialismus
- 3.2. Schulen für Afrika - alte Vorstellungen wieder aufgegriffen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht den Kolonialismus, die Dekolonialisierung und den Postkolonialismus, insbesondere im Kontext von Eurozentrismus und Ethnozentrismus als pädagogische Probleme. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis dieser historischen Prozesse und ihrer anhaltenden Auswirkungen zu entwickeln.
- Definition und Einordnung des Kolonialismus
- Der Einfluss kolonialistischen Denkens
- Prozesse der Dekolonialisierung und ihre Grenzen
- Neue Formen des Kolonialismus (Neokolonialismus)
- Die anhaltende Relevanz kolonialer Denkstrukturen in der Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Zusammenfassung: Die Zusammenfassung bietet eine Einleitung in das Thema Kolonialismus, Dekolonialisierung und Postkolonialismus. Sie skizziert die Ausdehnung wirtschaftlicher und politischer Systeme über staatliche Grenzen hinaus und den Einfluss des Kolonialismus auf die Weltgeschichte, insbesondere die Bedeutung des Rohstoffbezugs und die Entwicklung des kolonialistischen Denkens. Die Zusammenfassung verweist auf die anhaltende Abhängigkeit nach der Dekolonialisierung und die Bedeutung des Postkolonialismus.
1. Kolonialismus: Dieses Kapitel definiert und ordnet den Kolonialismus ein, beginnend mit der europäischen Expansion im 15./16. Jahrhundert, getrieben durch Handel und die Unterbrechung des Fernhandels durch das Osmanische Reich. Es beschreibt die Rolle von Spanien und Portugal als erste Kolonialmächte, den Vertrag von Tordesillas und die spätere Expansion von Niederländern, Engländern und Franzosen. Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen Formen und Gründen der Expansion, wobei der Reichtumszuwachs der Kolonialherren im Vordergrund stand. Das Kapitel grenzt Kolonialismus von Imperialismus ab und beschreibt den Wettlauf um Afrika im späten 19. Jahrhundert und die Berliner Kongokonferenz von 1885.
2. Dekolonialisierung und Postkolonialismus: (Leider kann ich dieses Kapitel nicht zusammenfassen, da der gegebene Text nur bis zum Ende von Kapitel 1 reicht.)
3. Diskussion: Neue Formen des Kolonialismus: (Leider kann ich dieses Kapitel nicht zusammenfassen, da der gegebene Text nur bis zum Ende von Kapitel 1 reicht.)
Schlüsselwörter
Kolonialismus, Kolonialisierung, Dekolonialisierung, Postkolonialismus, Imperialismus, Eurozentrismus, Ethnozentrismus, Neokolonialismus, Rohstoffe, Macht, Herrschaft, Berlinerkongokonferenz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Kolonialismus, Dekolonialisierung und Postkolonialismus
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den Kolonialismus, die Dekolonialisierung und den Postkolonialismus. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen (zumindest für Kapitel 1), und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf den historischen Prozessen und ihren anhaltenden Auswirkungen, insbesondere im pädagogischen Kontext von Eurozentrismus und Ethnozentrismus.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die zentralen Themen sind: Definition und Einordnung des Kolonialismus, kolonialistisches Denken, Prozesse der Dekolonialisierung und ihre Grenzen, neue Formen des Kolonialismus (Neokolonialismus), und die anhaltende Relevanz kolonialer Denkstrukturen in der Pädagogik. Das Dokument behandelt die europäische Expansion, den Wettlauf um Afrika, die Berliner Kongokonferenz und die wirtschaftlichen und politischen Aspekte des Kolonialismus.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Das Dokument zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis des Kolonialismus, der Dekolonialisierung und des Postkolonialismus zu vermitteln. Es untersucht diese historischen Prozesse und ihre anhaltenden Auswirkungen, insbesondere im Hinblick auf Eurozentrismus und Ethnozentrismus als pädagogische Herausforderungen.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in Kapitel 1?
Das Dokument enthält mindestens drei Kapitel: Kolonialismus, Dekolonialisierung und Postkolonialismus, und eine Diskussion über neue Formen des Kolonialismus. Kapitel 1 ("Kolonialismus") definiert und ordnet den Kolonialismus ein, beginnend mit der europäischen Expansion im 15./16. Jahrhundert. Es beschreibt die Rolle verschiedener Kolonialmächte, die unterschiedlichen Formen und Gründe der Expansion, den Wettlauf um Afrika und die Berliner Kongokonferenz von 1885. Der Fokus liegt auf dem Reichtumszuwachs der Kolonialherren und der Abgrenzung von Kolonialismus und Imperialismus.
Gibt es Zusammenfassungen der weiteren Kapitel?
Für Kapitel 2 ("Dekolonialisierung und Postkolonialismus") und Kapitel 3 ("Diskussion: Neue Formen des Kolonialismus") sind im vorliegenden Auszug keine Zusammenfassungen enthalten.
Welche Schlüsselwörter werden verwendet?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Kolonialismus, Kolonialisierung, Dekolonialisierung, Postkolonialismus, Imperialismus, Eurozentrismus, Ethnozentrismus, Neokolonialismus, Rohstoffe, Macht, Herrschaft, Berliner Kongokonferenz.
- Arbeit zitieren
- M.A. Sandra Niedermeier (Autor:in), 2009, Kolonialismus, Dekolonialisierung, Postkolonialismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/164603