Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Wortbildung in der Werbung, insbesondere mit den unterschiedlichen Wortbildungstypen und -strukturen im IKEA-Katalog 2007 sowie in weniger ausgeprägter Form im IKEA-Küchenkatalog 2007.
Die Untersuchung von Werbetexten aus sprachwissenschaftlicher Perspektive stellt den Analysten gegenwärtig sehr häufig vor einige Probleme. Erstens wird er mit der nahezu nicht überschaubaren Anzahl an literarischen Abhandlungen der vergangenen vierzig Jahre zu diesem Thema konfrontiert. Zweitens handelt es sich bei einem Großteil dieser Literatur um praktisch-hemdsärmelige Handreichungen des Typs: „besser texten – mehr verkaufen“ und nicht um theoretisch-linguistisch interessierte Untersuchungen der vorliegenden werbesprachlichen Äußerungen. Drittens schließlich sind auch die „fachlicheren“ Untersuchungen oft nicht viel ergiebiger als die erwähnten Handreichungen. Folglich existieren heutzutage noch einige sprachwissenschaftliche Untersuchungsfelder zum Thema Werbetexte, deren Inhalte und Erkenntnisvermittlungen zumindest fragwürdig erscheinen. Umso wichtiger ist es daher für den Analysten, dass er seine Untersuchen zu den Werbetexten auf im günstigsten Falle ein Forschungsfeld beschränkt, das aus sprachwissenschaftlicher Sicht erschöpfend diskutiert wurde und dessen Inhalte als gesichert anerkannt werden. In der vorliegenden Arbeit handelt es sich bei diesem Forschungsfeld um die sprachwissenschaftliche Teildisziplin der Wortbildung.
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Die Eingrenzung der empirischen Untersuchungen zu den Wortbildungen in der Werbung auf den Werbeträger „Katalog“ garantiert zum einen, dass der zugrundeliegende Materialkorpus in einem angemessenen und überschaubaren Rahmen bleibt und zum anderen, dass konkrete Untersuchungsergebnisse zu den prototypischen Wortbildungsarten Substantivkompositum, Adjektivkompositum, Desubstantivum, Deadjektivum und Deverbativum geliefert werden können.
Für die Untersuchungen wird auf die Kataloge des IKEA-Konzerns zurückgegriffen, da allgemein bekannt ist, dass die Werbung dieses Unternehmens für Innovativität und Kreativität steht. Es ist somit gewährleistet, dass neben den „gewöhnlichen“ Wortbildungen auch solche analysiert werden können, die sich durch ihre besonders ungewöhnliche Form bzw. Bildungsstruktur und ihr großes Maß an Originalität auszeichnen.[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen
- 2.1 Die Wortbildung
- 2.1.1 Zum Gegenstand der Wortbildung
- 2.1.2 Funktionen
- 2.1.3 Morphologische Kategorien und Strukturen
- 2.1.4 Komposita
- 2.1.4.1 Das Determinativkompositum
- 2.1.4.2 Subgattungen des Determinativkompositums
- 2.1.4.3 Das Fugenelement
- 2.1.4.4 Fremdsprachliche Konfixkomposita
- 2.1.5 Präfigierung
- 2.1.5.1 Nominale Präfixe
- 2.1.5.2 Verbpräfixe
- 2.1.5.3 Verbpartikeln
- 2.1.6 Suffigierung
- 2.2 Grundannahmen der linguistischen Textanalyse
- 2.2.1 Textstruktur
- 2.2.2 Textfunktion
- 2.2.3 Textstrategie
- 2.3 Werbetexte
- 2.3.1 Werbeziele
- 2.3.2 Werbewirkung
- 2.3.3 Argumentieren – Informieren - Bewerten
- 2.3.4 Formale Textbausteine der Werbung
- 2.3.4.1 Schlagzeile
- 2.3.4.2 Fließtext
- 2.3.4.3 Slogan
- 2.3.4.4 Produktname
- 2.3.5 Lexik
- 2.3.5.1 Wortarten und Wortbildung
- 2.3.5.2 Fremdsprachliche Elemente
- 2.3.5.3 Hochwertwörter - Schlüsselwörter - Plastikwörter
- 3. Wortbildung in den IKEA-Katalogen
- 3.1 Komposita und deren Funktionen
- 3.1.1 Substantivkomposita
- 3.1.1.1 Okkasionalismen
- 3.1.2 Adjektivkomposita
- 3.1.3 Verbkomposita
- 3.1.4 Zusammenfassung
- 3.2 Derivate und deren Funktionen
- 3.2.1 Desubstantivische Wortbildungen
- 3.2.2 Deadjektivische Wortbildungen
- 3.2.3 Deverbale Wortbildungen
- 3.2.4 Zusammenfassung
- 3.3 Exkurs: Das Zustandekommen der Produktnamen bei IKEA
- 3.4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wortbildung in der Werbung, speziell in IKEA-Katalogen des Jahres 2007. Ziel ist es, verschiedene Wortbildungstypen und -strukturen zu analysieren und deren Funktionen im Werbekontext zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich auf ein klar definiertes Forschungsfeld, um fundierte Ergebnisse zu liefern.
- Analyse verschiedener Wortbildungstypen in IKEA-Werbung
- Untersuchung der Funktionen von Wortbildungen im Werbekontext
- Beurteilung der Kreativität und Innovativität der Wortbildung in IKEA-Katalogen
- Erarbeitung eines methodischen Ansatzes zur Analyse von Wortbildung in Werbetexten
- Vergleich der gefundenen Wortbildungstypen mit allgemeinen linguistischen Theorien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Wortbildung in der Werbung ein und begründet die Fokussierung auf IKEA-Kataloge als Korpus. Es wird auf die Herausforderungen bei der sprachwissenschaftlichen Analyse von Werbetexten hingewiesen und die Notwendigkeit einer eingegrenzten Forschungsfrage betont. Die Wahl der IKEA-Kataloge wird mit deren bekannter Innovationskraft und Kreativität in der Werbung gerechtfertigt. Die Arbeit beschränkt sich auf die Kataloge aus dem Jahr 2007, um einen überschaubaren und aussagekräftigen Korpus zu gewährleisten.
2. Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die empirische Untersuchung. Es definiert den Gegenstand der Wortbildung, beschreibt deren Funktionen und morphologische Kategorien. Komposita, Präfigierung und Suffigierung werden detailliert erklärt. Zusätzlich werden die Grundannahmen der linguistischen Textanalyse (Textstruktur, Textfunktion, Textstrategie) sowie die spezifischen Aspekte von Werbetexten (Werbeziele, Werbewirkung, Argumentationstechniken, formale Textbausteine und Lexik) erläutert. Der Fokus liegt auf der Bereitstellung des notwendigen theoretischen Rüstzeugs für die anschließende Analyse der IKEA-Kataloge.
3. Wortbildung in den IKEA-Katalogen: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung der Wortbildung in den IKEA-Katalogen 2007. Es analysiert Komposita (Substantiv-, Adjektiv- und Verbkomposita) und Derivate (desubstantivisch, deadjektivisch und deverbal), beschreibt deren Funktionen und beleuchtet Besonderheiten wie Okkasionalismen. Ein Exkurs widmet sich dem Zustandekommen der IKEA-Produktnamen. Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse zusammen und bewertet die Funde im Hinblick auf die eingangs formulierten Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Wortbildung, Werbung, IKEA-Kataloge, Komposita, Derivate, Linguistische Textanalyse, Werbewirkung, Kreativität, Innovativität, Morphologie, Lexik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Wortbildung in IKEA-Katalogen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Wortbildung in der Werbung, speziell in IKEA-Katalogen des Jahres 2007. Der Fokus liegt auf der Analyse verschiedener Wortbildungstypen und -strukturen sowie deren Funktionen im Werbekontext. Es wird untersucht, wie IKEA durch Wortbildung Kreativität und Innovativität in seiner Werbung erzielt.
Welche Wortbildungstypen werden analysiert?
Die Analyse umfasst Komposita (Substantiv-, Adjektiv- und Verbkomposita) und Derivate (desubstantivisch, deadjektivisch und deverbal). Besondere Aufmerksamkeit wird Okkasionalismen gewidmet – also neu gebildeten Wörtern, die nur in diesem Kontext verwendet werden.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Grundlagen der linguistischen Textanalyse (Textstruktur, Textfunktion, Textstrategie) und berücksichtigt spezifische Aspekte von Werbetexten (Werbeziele, Werbewirkung, Argumentationstechniken, formale Textbausteine und Lexik). Die Grundlagen der Wortbildung, inklusive Komposita, Präfigierung und Suffigierung, werden detailliert erläutert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptkapitel: Eine Einleitung, die das Thema einführt und die Forschungsfrage präzisiert; ein Grundlagenkapitel, welches die theoretischen Grundlagen der Analyse darlegt; und ein empirisches Kapitel, welches die Ergebnisse der Analyse der Wortbildung in den IKEA-Katalogen 2007 präsentiert und interpretiert. Ein Exkurs befasst sich speziell mit der Entstehung der IKEA-Produktnamen.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit erarbeitet einen methodischen Ansatz zur Analyse von Wortbildung in Werbetexten. Dieser Ansatz wird angewendet, um die Wortbildungstypen in den IKEA-Katalogen zu analysieren und deren Funktionen im Werbekontext zu beleuchten. Die Ergebnisse werden mit allgemeinen linguistischen Theorien verglichen.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das empirische Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Analyse der Komposita und Derivate in den IKEA-Katalogen 2007. Es beschreibt deren Funktionen und beleuchtet Besonderheiten wie Okkasionalismen. Die Zusammenfassung bewertet die Funde im Hinblick auf die eingangs formulierten Forschungsfragen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die Rolle der Wortbildung in der IKEA-Werbung und deren Beitrag zur Kreativität und Innovativität. Es wird ein Beitrag zur linguistischen Analyse von Werbetexten geleistet und ein methodischer Ansatz zur Analyse von Wortbildung in diesem Kontext vorgestellt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Wortbildung, Werbung, IKEA-Kataloge, Komposita, Derivate, Linguistische Textanalyse, Werbewirkung, Kreativität, Innovativität, Morphologie, Lexik.
- Quote paper
- Michael Vogel (Author), 2008, Wortbildung in der Werbung - Grundlagen und empirische Untersuchungen zu IKEA-Katalogen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/164409