Über 33 Milliarden Euro wurden im Jahr 2000 in Deutschland in Werbung investiert
(vgl. ZAW-Jahrbuch: Werbung in Deutschland 2001). Dies entspricht einem Wachstum
von fast 1,8 Milliarden Euro oder 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 1999.
Dieses Ausnahmejahr 2000 ist für die Experten des Zentralverbandes der deutschen
Werbewirtschaft vor allem auf die Impulse zusätzlicher und verstärkter Werbeaktivitäten
zurückzuführen: starker Wettbewerb zwischen den Medienangeboten, Firmenfusionen,
Preiskampf der Telefon-Netzbetreiber und die allgemeine Börsenbegeisterung.
Für das Jahr 2001 rechnet der ZAW mit einem Gesamtwerbevolumen
von 34 Milliarden Euro. Dies entspräche einer Steigerung von 2,4 Prozent gegenüber
dem Jahr 2000. Dies bewertet der ZAW jedoch nicht als Einbruch des Werbegeschäfts
in Deutschland, sondern als Rückkehr zur Normalität nach dem Ausnahmejahr
2000.
Wie diese Zahlen belegen, ist die Werbung in unserer Gesellschaft nicht nur zu
einem ausgesprochen lukrativen und florierenden Geschäftszweig geworden, sondern
stellt darüber hinaus einen einflussreichen Kulturfaktor dar. Sie reflektiert, kreiert
und überträgt gesellschaftliche Moden und Trends ebenso wie Wertvorstellungen
und Leitbilder. Sie ist Sozialisationsinstanz und Wirtschaftsfaktor, vor allem aber ein
immer wichtiger werdender Teil im Mediensystem. Doch nach wie vor bleibt die
Frage: Wie wirkt die Werbung, welche Prozesse löst sie bei den Konsumenten aus?
„Ich weiß, daß [sic!] die Hälfte meiner Werbeausgaben herausgeschmissenes Geld
ist. Ich weiß nur nicht, welche Hälfte.“ (John Wanamaker, zit. n. Kloss, 1998, S. 25)
Dieser berühmte Satz des Kaufhauspioniers John Wanamaker charakterisiert nicht
nur die Situation seiner Zeit. Auch heute kann die Frage, welchen Erfolg Werbeinvestitionen
bringen, nicht gänzlich zufriedenstellend beantwortet werden. In keinem
anderen Unternehmensbereich herrscht bei solch hohen Investitionen eine so große
Ungewissheit des Erfolgs. In meiner Arbeit möchte ich daher anhand des Modells der
Wirkungspfade von Kroeber-Riel und des Elaboration-Likelihood-Models von Petty
und Cacioppo aufzeigen, welche Wege die Werbewirkung unter den verschiedensten
Voraussetzungen gehen kann.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- MODELLE DER WERBEWIRKUNG
- STIMULUS-RESPONSE-MODELLE
- STUFENMODELLE
- INVOLVEMENT-MODELLE
- Das Modell der Wirkungspfade
- Das Elaboration-Likelihood-Model (ELM)
- WIRKUNGSPFADE UND ELM IM PRAKTISCHEN VERGLEICH
- AUSBLICK UND KRITIK
- LITERATURVERZEICHNIS
- ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Funktionsweise von Werbung aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven zu beleuchten und die Modelle der Wirkungspfade von Kroeber-Riel und das Elaboration-Likelihood-Model von Petty und Cacioppo zu vergleichen. Dabei wird die Frage untersucht, welche Mechanismen Werbewirkung bei verschiedenen Voraussetzungen auslösen können.
- Die Wirkungsweise von Werbung aus verschiedenen Perspektiven
- Vergleich der Modelle der Wirkungspfade und des Elaboration-Likelihood-Models
- Analyse der Mechanismen, die Werbewirkung bei unterschiedlichen Voraussetzungen auslösen
- Die Bedeutung von Involvement und Verarbeitungsprozessen für die Werbewirkung
- Die Anwendung der Modelle in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz und Bedeutung von Werbung in der heutigen Gesellschaft dar und führt in die Thematik der Werbewirkungsforschung ein. Sie stellt zudem die beiden Modelle der Wirkungspfade und das Elaboration-Likelihood-Model vor, auf die sich die Arbeit konzentriert.
- Modelle der Werbewirkung: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über verschiedene Modelle der Werbewirkung, insbesondere Stimulus-Response-Modelle, Stufenmodelle und Involvement-Modelle. Es beleuchtet die Entwicklung und die unterschiedlichen Ansätze der Modelle.
- Involvement-Modelle: Dieses Kapitel stellt die beiden Modelle der Wirkungspfade und das Elaboration-Likelihood-Model im Detail dar. Es erläutert die zentralen Elemente der Modelle und ihre Anwendungsbereiche in der Praxis.
- Wirkungspfade und ELM im praktischen Vergleich: Dieses Kapitel vergleicht die beiden Modelle anhand von Beispielen aus der Praxis. Es untersucht die unterschiedlichen Wirkungsmechanismen und zeigt die Stärken und Schwächen der Modelle auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Werbewirkungsforschung, insbesondere den Modellen der Wirkungspfade und dem Elaboration-Likelihood-Model. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Werbewirkung, Involvement, Verarbeitungsprozesse, periphere Verarbeitung, zentrale Verarbeitung, Stimulus-Response-Modelle, Stufenmodelle, informative Werbung, emotionale Werbung, Kroeber-Riel, Petty und Cacioppo.
- Quote paper
- Sabine Schrenk (Author), 2002, Werbewirkungsforschung - Ein Vergleich des Modells der Wirkungspfade und des Elaboration-Likelihood-Models (ELM), Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16394