Die Kuba-Krise, also jene 13 Tage im Oktober des Jahres 1962, gehört zweifellos zu den
bedeutsamen historischen Ereignissen, welche die ganze Epoche des Kalten Kriegs
exemplarisch widerspiegeln. Die Kuba-Krise bricht aus, als am 15.10.1962 amerikanische U-
2 Aufklärungsflugzeuge durch Luftaufnahmen über Kuba die Stationierung von sowjetischen
Mittelstreckenraketen und von atomwaffenfähigen Bombern des Typs IL-28 bestätigen. Als
am 28.10.1962, also 13 Tage nach der Entdeckung der Waffen, die Sowjetunion über
Rundfunk den Abzug der Raketen mitteilt, schienen die Unruhen vorerst stillgelegt zu sein.
Im allgemeinen bringt diese Krise nicht nur die seit dem Ende des 2. Weltkriegs
vorherrschenden Spannungen zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR zum
Ausdruck, sondern sie manifestiert auch den ideologischen Kampf zwischen dem
Kommunismus und dem Kapitalismus. Ein Kampf der beinahe in einen verheerenden Krieg
hätte münden können. Dass dieser Jahrzehnte andauernde Kampf speziell an diesen 13
Oktobertagen nur wenige Opfer gefordert hat, kann wohl darauf zurückgeführt werden, daß
die beiden Protagonisten – John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow – es wußten, mit
Krisen verantwortungsvoll umzugehen.
Fast 40 Jahre nach dem Ende dieser politischen, diplomatischen und teilweise auch
militärischen Konfrontation zwischen der USA und der UdSSR, greift der Regisseur Roger
Donaldson die Kuba-Krise auf, indem er in seinem Film Thirteen Days versucht die Dramatik
und Hektik dieser 13 kritischen Tage nachzubilden.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die tatsächlichen Vorgänge im Rahmen der Kuba-Krise mit den
Darstellungen im Film von Roger Donaldson zu vergleichen und potentielle
Erklärungsansätze für Abweichungen zwischen der Realität und der Fiktion zu liefern, ohne
dabei allerdings den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Im ersten Abschnitt dieser Seminararbeit wird der historische Ablauf der Kuba-Krise
umrissen und anschließend ein filmographischer Überblick zum Film Thirteen Days
verschaffen. Darauf aufbauend werden im zweiten Teil schließlich exemplarisch einige
Schlüsselszenen aus dem Film entnommen, um diese mit den tatsächlichen Vorgängen zu
vergleichen und die daraus resultierenden Abweichungen begründend zu erschließen. Dabei
sollte vor allem verdeutlicht werden, dass Facetten der amerikanischen Politik fast
unverfälscht - also authentisch und auf gelungener Weise - zum Gegenstand des
amerikanischen Spielfilms werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Abriss der Kuba-Krise
- Die Vorgeschichte
- Die bedeutsamsten Oktobertage des Jahres 1962 im Überblick
- Thirteen Days: Die Verfilmung der Kuba-Krise
- Filmographischer Überblick
- Wahrung der Authentizität als Leitgedanke der Produzenten
- Fiktion und Wirklichkeit: Thirteen Days und die Kuba-Krise
- Abweichungen von der Realität – kritische Betrachtung einiger Szenen
- Die Ausblendung von wichtigen Hintergründen
- Die Kennedy Tapes
- Die Reaktionen Chruschtschows auf die US-Quarantäne
- Die Angst der USA um Berlin
- Der Druck der Republikaner auf Präsident Kennedy
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kuba-Krise von Oktober 1962 und vergleicht die historischen Ereignisse mit ihrer Darstellung im Film "Thirteen Days" von Roger Donaldson. Ziel ist es, Abweichungen zwischen Film und Realität aufzuzeigen und mögliche Erklärungen dafür zu liefern. Die Arbeit erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Der historische Kontext der Kuba-Krise im Kalten Krieg
- Der Vergleich der Ereignisse im Film "Thirteen Days" mit den tatsächlichen Vorgängen
- Die Darstellung der amerikanischen Politik im Film
- Die Rolle von John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow
- Die Auswirkungen der Kuba-Krise auf die Beziehungen zwischen den USA und der UdSSR
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Kuba-Krise ein und beschreibt sie als einen exemplarischen Höhepunkt des Kalten Krieges. Sie hebt die Bedeutung der Krise für das Verständnis des Konflikts zwischen Kommunismus und Kapitalismus hervor und betont die verantwortungsvolle Krisenbewältigung Kennedys und Chruschtschows. Die Arbeit kündigt den Vergleich zwischen historischen Ereignissen und deren filmischer Darstellung in "Thirteen Days" an.
Historischer Abriss der Kuba-Krise: Dieser Abschnitt skizziert den historischen Verlauf der Kuba-Krise, beginnend mit der Vorgeschichte. Er beleuchtet die Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba, beginnend mit einer anfänglichen Freundschaft bis hin zum Bruch im Zuge der kubanischen Revolution und der Annäherung Kubas an die Sowjetunion. Besonders die Enteignung von US-Besitz und die gescheiterte Invasion in der Schweinebucht werden als entscheidende Ereignisse für die Eskalation des Konflikts hervorgehoben. Die zunehmende sowjetische Unterstützung Kubas wird als Reaktion auf die US-amerikanische Politik dargestellt.
Thirteen Days: Die Verfilmung der Kuba-Krise: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über den Film "Thirteen Days" und analysiert den Ansatz der Produzenten, die Authentizität der Ereignisse zu wahren. Es bildet den Übergang zum direkten Vergleich zwischen Film und Realität.
Fiktion und Wirklichkeit: Thirteen Days und die Kuba-Krise: Dieser Abschnitt stellt einen detaillierten Vergleich zwischen dem Film und den historischen Ereignissen dar. Anhand ausgewählter Szenen werden Abweichungen analysiert und mögliche Gründe dafür erörtert. Der Fokus liegt auf der Frage, wie authentisch die amerikanische Politik im Film dargestellt wird.
Schlüsselwörter
Kuba-Krise, Kalter Krieg, John F. Kennedy, Nikita Chruschtschow, Thirteen Days, Roger Donaldson, Sowjetunion, USA, Kommunismus, Kapitalismus, amerikanische Politik, Filmanalyse, historischer Vergleich, Authentizität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Kuba-Krise im Film "Thirteen Days"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Kuba-Krise von Oktober 1962 und vergleicht die historischen Ereignisse mit ihrer Darstellung im Film "Thirteen Days" von Roger Donaldson. Der Fokus liegt auf der Aufdeckung von Abweichungen zwischen Film und Realität und der Suche nach möglichen Erklärungen dafür.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den historischen Kontext der Kuba-Krise im Kalten Krieg, den Vergleich zwischen Film und Realität, die Darstellung der amerikanischen Politik im Film, die Rollen von John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow, und die Auswirkungen der Krise auf die Beziehungen zwischen den USA und der UdSSR. Die Analyse umfasst auch die Authentizität des Films und die bewusste oder unbewusste Ausblendung wichtiger historischer Details.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen historischen Abriss der Kuba-Krise, eine Analyse des Films "Thirteen Days", einen Vergleich von Film und Realität, und ein Fazit. Die Kapitelzusammenfassungen bieten einen detaillierten Überblick über den Inhalt jedes Abschnitts.
Welche Aspekte des Films "Thirteen Days" werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den filmischen Ansatz der Produzenten, die Authentizität der Ereignisse zu wahren. Sie analysiert spezifische Szenen im Film und vergleicht diese mit den historischen Ereignissen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie die amerikanische Politik im Film dargestellt wird und welche Aspekte möglicherweise ausgeblendet oder vereinfacht wurden.
Welche Quellen werden berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich implizit auf historische Dokumente und Quellen, welche die Grundlage für den Vergleich zwischen Film und Realität bilden. Explizit wird auf die "Kennedy Tapes" und die Reaktionen Chruschtschows auf die US-Quarantäne hingewiesen, ebenso auf den Druck der Republikaner auf Präsident Kennedy und die Angst der USA um Berlin. Der genaue Umfang der Quellen wird in der Arbeit selbst detaillierter dargestellt.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass der Film "Thirteen Days", trotz des Bestrebens der Produzenten nach Authentizität, Abweichungen von der historischen Realität aufweist. Die Gründe hierfür werden im Detail analysiert. Die Arbeit hebt die Bedeutung der verantwortungsvollen Krisenbewältigung Kennedys und Chruschtschows hervor und betont die exemplarische Bedeutung der Kuba-Krise für das Verständnis des Kalten Krieges. Es wird aber darauf hingewiesen, dass die Arbeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kuba-Krise, Kalter Krieg, John F. Kennedy, Nikita Chruschtschow, Thirteen Days, Roger Donaldson, Sowjetunion, USA, Kommunismus, Kapitalismus, amerikanische Politik, Filmanalyse, historischer Vergleich, Authentizität.
- Arbeit zitieren
- Ender Erat (Autor:in), 2003, Thirteen Days: Fiktion und Wirklichkeit der Kuba-Krise, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16360