Seit jeher herrscht in der musikalischen Fachwelt ein unermüdlicher Diskurs die Abgrenzung romantischer und klassischer Musik betreffend, auf den bereits mit dem Titel dieser Arbeit hingewiesen werden soll.
Die verschiedenen Standpunkte reichen von unterschiedlichen zeitlichen Ansätzen bis hin zu einer Zusammenlegung beider Epochen. Doch mit der Zeit bilden sich dennoch zahlreiche Merkmale heraus, die als charakteristisch für das romantische Komponieren angesehen werden können.
Wenngleich diese Merkmale keinen normativen Charakter haben, da sie sowohl vereinzelt in zeitlich früheren Werken vorkommen als auch über die Epoche der Romantik hinweg tradiert werden. So lässt sich aufgrund einer verstärkten Frequentierung bestimmter kompositorischer Praktiken in parallel entstehenden Arbeiten dennoch eine hinreichende Evidenz für die zeitliche Gebundenheit solcher Wesenheiten ausmachen, die dann retrospektiv zum „Typischen“ eines bestimmten Epochenkonstruktes erhoben werden.
In einem ersten Schritt sollen in dieser Arbeit die wesentlichen dieser Charakteristika herausgearbeitet werden und im Anschluss auf ihr Vorhandensein in einem bedeutenden Werk dieser Zeit geprüft werden.
Als exemplarische Komposition soll in diesem Fall Franz Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ dienen, da dieser –zumindest der Majorität der Epochenkonstrukte nachfolgend- zu einem recht frühen Zeitpunkt des musikalisch Romantischen entstanden ist. Somit steht er an der Schnittstelle der beiden diskutierten Epochen, was eine Analyse nochmals interessanter erscheinen lässt.
Durch die Analyse und Interpretation des einleitenden Liedes „Gute Nacht“, sowie des abschließenden Stückes „Der Leiermann“ soll, beispielhaft für den ganzen Zyklus, geprüft werden, welche Thematiken, Bilder und Stimmungen bedient und schließlich von Schubert in Musik gesetzt werden.
In einem Fazit soll schließlich erörtert werden, ob die Ergebnisse der Analyse mit den zuvor herausgearbeiteten epochentypischen Merkmalen übereinstimmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Epoche der musikalischen Romantik - typische Stilmittel und historische Kontextualisierung
- ,,Winterreise\" allgemein
- Werkgenese
- Darstellung der Handlung
- Analyse und Interpretation
- Analyse und Interpretation des Liedes „Gute Nacht“
- Analyse und Interpretation des Liedes „Der Leiermann“
- Fazit
- Anhang
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Abgrenzung zwischen klassischer und romantischer Musik und analysiert die spezifischen Merkmale der musikalischen Romantik am Beispiel von Franz Schuberts Liederzyklus „Winterreise“. Im Fokus stehen die stilistischen Besonderheiten der Romantik, die im Kontext der damaligen Zeit betrachtet werden.
- Charakteristika der musikalischen Romantik
- Analyse der „Winterreise“
- Bedeutung von Gefühl, Subjektivität und Fantasie
- Einfluss von Harmonik, Rhythmik und Dynamik
- Verbindung von Musik und Text im Lied
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung beleuchtet den Diskurs über die Abgrenzung von klassischer und romantischer Musik und führt den Leser in die Thematik der Arbeit ein.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit der Epoche der musikalischen Romantik, ihrer zeitlichen Einordnung und ihren charakteristischen Stilmitteln. Hier werden die Veränderungen in Harmonik, Rhythmik und Dynamik im Vergleich zur Klassik erläutert.
- Das dritte Kapitel gibt einen Überblick über Franz Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ und beleuchtet dessen Werkgenese und Handlung.
- Das vierte Kapitel analysiert und interpretiert das einleitende Lied „Gute Nacht“ und das abschließende Stück „Der Leiermann“ aus der „Winterreise“, um die darin enthaltenen Thematiken und Stimmungen aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Musikalische Romantik, Klassische Musik, Stilmittel, Franz Schubert, „Winterreise“, Liederzyklus, „Gute Nacht“, „Der Leiermann“, Harmonik, Rhythmik, Dynamik, Text-Musik-Beziehung.
- Quote paper
- Jan Wellnitz (Author), 2009, Stilmittel der musikalischen Romantik - nachgewiesen an ausgewählten Liedern aus Schuberts Zyklus "Winterreise", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/162801