Max Weber befasst sich in den >Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie< mit der Thematik der Genese des >kapitalistischen Geistes<.
Anstoß zu diesen Überlegungen gibt ihm eine Studie einer seiner Schüler, die herausfand, dass der Kapitalbesitz hauptsächlich bei den Protestanten vorhanden ist.
Anhand dieses Phänomens versucht Weber die Genese des Kapitalismus zu erklären, der als Teilerscheinung der Rationalisierung verstanden werden kann. Als Vergleichsmöglichkeiten beschäftigt er sich mit allen Weltreligionen, um aufzeigen zu können, das die Genese des Kapitalismus und dessen Rationalisierung nur im Okzident möglich war. Nur hier kam es zur Ausbildung einer rationalen Wissenschaft.
Die Rationalisierung der bestehenden Ordnungen der Welt ist ausschlaggebend für die Entwicklung der protestantischen Ethik.
Diese Rationalisierung beeinflusst die gesamte Lebensführung der Menschen. Es entsteht die außerweltliche< und >innerweltliche< Askese, die man mit Katholizismus und Protestantismus in Verbindung setzen kann.
Die Weiterentwicklung von Katholizismus über Luthertum zum Calvinismus setzt einen Prozess in Gang, der eine rational methodische Lebensführung hervorbringt.
Da stellen sich die Fragen, inwieweit diese rational methodische Lebensführung mit der gesteigerten Berufspflicht in Verbindung zu bringen ist? Und warum wird gerade im Calvinismus die Berufsarbeit so hoch angesehen?
Meine Arbeit wird die Genese des Kapitalismus anhand Webers Gedanken aufzeigen. Wichtige Faktoren sind die Rationalisierung, der Übergang vom Katholizismus zum Calvinismus und die daraus entstehende Entwicklung der Berufsarbeit.
Meine Arbeit wird darstellen, inwieweit die >innerweltliche< Askese für die Genese des Kapitalismus ausschlaggebend ist.
Inhaltsverzeichnis
- Innerweltliche Askese als Ursprung des modernen Kapitalismus?
- Die Entwicklung von außerweltlichen und innerweltlichen Askese hin zum Kapitalismus
- Inwieweit war die innerweltliche Askese ausschlaggebend für die Genese des Kapitalismus?
- Rationalisierung als Wegbereiter des ethischen Monotheismus?
- Allgemeine Definition von „okzidentaler Rationalismus“
- Entstehung der innerweltlichen Askese durch Rationalisierung
- Entwicklung der Gotteskonzeption durch Rationalisierung der Weltbilder
- Katholizismus - erste Zeichen von rationalem Handeln
- Luthers Reformation als Übergang von außerweltlichen zur innerweltlichen Askese
- Calvinismus als höchste Form der rationalen methodischen Lebensführung
- Die Genese des Kapitalismus als direkte und indirekte Folge des Calvinismus
- Kritische Betrachtungen zu Webers Auffassung, dass der Calvinismus der Wegbereiter des Kapitalismus darstellt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Genese des Kapitalismus unter Berücksichtigung der Theorien Max Webers. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der „innerweltlichen Askese“ im Übergang vom Katholizismus zum Calvinismus. Die Arbeit analysiert, wie Rationalisierungsprozesse zur Entwicklung eines spezifischen Berufsethos führten und inwieweit dieser Prozess entscheidend für die Entstehung des modernen Kapitalismus war.
- Die Genese des modernen Kapitalismus
- Die Rolle der „innerweltlichen Askese“
- Rationalisierungsprozesse im Kontext von Religion
- Die Entwicklung des Berufsethos
- Die Verbindung zwischen Calvinismus und Kapitalismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Inwieweit war die innerweltliche Askese entscheidend für die Genese des Kapitalismus?
- Kapitel 2 definiert den Begriff des „okzidentalen Rationalismus“ und untersucht, wie Rationalisierungsprozesse zur Entstehung der innerweltlichen Askese führten.
- Kapitel 3 analysiert erste Zeichen von rationalem Handeln im Katholizismus.
- Kapitel 4 betrachtet Luthers Reformation als Übergang von der außerweltlichen zur innerweltlichen Askese.
- Kapitel 5 beleuchtet den Calvinismus als höchste Form der rationalen methodischen Lebensführung.
- Kapitel 6 untersucht die Genese des Kapitalismus als direkte und indirekte Folge des Calvinismus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen der „innerweltlichen Askese“, der Rationalisierung, dem „okzidentalen Rationalismus“, dem Protestantismus, dem Calvinismus und der Genese des modernen Kapitalismus. Weitere wichtige Themen sind die Entwicklung des Berufsethos, die Säkularisierung und die „Entzauberung der Welt“.
- Quote paper
- Stefanie Meyer (Author), 2000, Außerweltliche vs. Innerweltliche Askese. Zur Typologie der 'Weltablehnung' unter Berücksichtigung der Genese des sogenannten 'okzidentalen Rationalismus', Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16159