Unter den zahlreichen Beiträgen, die der englische Wissenschaftler Gregory BATESON (1904 - 1980) zu den Humanwissenschaften leistete, stehen seine Forschungen zu Kommunikationspsychologie und klinischer Psychologie in vorderster Linie. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählen hierbei die ab 1952 entstandenen Veröffentlichungen zum Doub-le-Bind in der menschlichen und tierischen Kommunikation. Einen Ausgangspunkt bei der Erforschung dieses Phänomens bildeten die im sozialen Spiel von Tieren auftretenden Paradoxien, die BATESON mithilfe der mathematischen Theorie logischer Typen von WHITEHEAD & RUSSELL beschrieb.
Bei den Double-Binds handelt es sich um widersprüchliche und in ihrer Widersprüchlich-keit schwer zu durchschauende Aussagen über die Beziehung zwischen einem Binder und einem Opfer. Für das Opfer ist es schwierig, die verschiedenen Ebenen einer Nachricht des Binders zu unterscheiden. Es muss dazu bestimmte Verhaltensweisen anwen-den, die im schlimmsten - dem pathologischen - Fall dem klinischen Erscheinungsbild schizophrener Symptomatik entsprechen. Es gehört zum Wesen des Double-Bind, dass er nicht von den in ihm Befangenen, sondern nur von außen, etwa durch einen Therapeuten, aufgehoben werden kann. Da Double-Binds nicht zwangsläufig zu pathologischem Verhalten führen müssen, können sie gezielt, im Sinne einer paradoxen oder Symptomverschreibung, als therapeutisches Mittel eingesetzt werden. Obwohl sie die Grundlage zu zahlreichen weiterführenden Forschungen bildet, konnte die Double-Bind-Theorie in kontrollierten Studien nicht empirisch bestätigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gregory BATESON: eine biografische Skizze
- Zur Rezeption BATESONS
- Grundlagen der Forschung
- Kommunikationsforschung
- Digitale und analoge Kommunikation
- Metakommunikation
- Die Double-Bind-Theorie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studie befasst sich mit Gregory Batesons Beiträgen zur Kommunikationsforschung und analysiert insbesondere die Double-Bind-Theorie. Ziel ist es, die Inhalte einiger Schlüsseltexte im Kontext der Kommunikationspsychologie zu beleuchten und ihre Bedeutung zu erörtern.
- Gregory Batesons Biografie und sein Einfluss auf verschiedene Wissenschaftsdisziplinen
- Die Double-Bind-Theorie als ein zentrales Element von Batesons Kommunikationsforschung
- Die Rolle von Paradoxien und Widersprüchen in der Kommunikation
- Die Anwendung der Double-Bind-Theorie in der klinischen Psychologie
- Die Grenzen und Möglichkeiten der Double-Bind-Theorie in der Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Gregory Batesons Werk und seine Beiträge zu den Humanwissenschaften vor. Sie betont die erkenntnistheoretische Natur seiner Forschung und die Interdisziplinarität seines wissenschaftlichen Ansatzes.
- Gregory BATESON: eine biografische Skizze: Dieses Kapitel gibt einen kurzen Einblick in das Leben und Wirken von Gregory Bateson und beleuchtet seinen Einfluss auf verschiedene Forschungsbereiche.
- Grundlagen der Forschung: In diesem Kapitel werden die Grundlagen von Batesons Kommunikationsforschung erläutert, insbesondere die Unterscheidung zwischen digitaler und analoger Kommunikation sowie die Bedeutung der Metakommunikation.
- Die Double-Bind-Theorie: Dieses Kapitel stellt die Double-Bind-Theorie im Detail vor, beschreibt ihre Entstehung und ihre Anwendung in der Kommunikationspsychologie. Der Abschnitt beleuchtet die Paradoxien und Widersprüche, die dem Double-Bind zugrunde liegen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Werkes sind: Gregory Bateson, Kommunikationsforschung, Double-Bind, Paradoxien, Kommunikationspsychologie, klinische Psychologie, Metakommunikation, digitale und analoge Kommunikation, kybernetische Zusammenhänge, wissenschaftliche Interdisziplinarität.
- Quote paper
- Katja Rommel (Author), 2009, Der Double Bind, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/161309