Die Unternehmensteuerreform 2008 brachte nicht nur Entlastungen für die Unternehmen mit sich, sondern machte auch Gegenfinanzierungsmaßnahmen seitens der Regierung erforderlich. Die Neugestaltung des § 1 Abs. 3 AStG stellt eine dieser Gegenfinanzierungsmaßnahmen dar. Der § 1 Abs. 3 AStG regelt die Besteuerung von Funktionsverlagerungen, d.h. die Besteuerung von Sachverhalten, in denen ein inländisches Unternehmen eine Funktion in das Ausland, bzw. ein ausländisches Unternehmen eine Funktion von dem Ausland, in das Inland verlagert. Gerade vor dem Hintergrund der fortschreitenden Globalisierung nimmt diese Neuregelung eine wichtige Rolle ein.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der handelsbilanziellen Darstellung solcher Sachverhalte und zeigt steuerliche Konsequenzen auf.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Grundlagen der Funktionsverlagerungsverordnung
- 2.1 Tatbestandsmerkmale für Verlagerungen i.S.d. § 1 Abs. 3 Satz AStG
- 2.1.1 Anwendungsbereich und Wirkungsweise
- 2.1.2 Ausnahmeregelungen
- 2.2 Die Funktionsverlagerungsverordnung
- 2.3 Entwurf der Verwaltungsgrundsätze zur Funktionsverlagerung
- 3 Bewertung der Funktion als Gesamtpaket
- 3.1 Standardverfahren zur Ermittlung der Verrechnungspreise
- 3.2 Bewertung im Rahmen des hypothetischen Fremdvergleiches
- 3.2.1 Grundlagen
- 3.2.2 Grundsätze der Bewertung
- 3.2.3 Einigungsbereich
- 4 Handelsbilanzielle Behandlung des Transferpaketes
- 4.1 Notwendigkeit der zutreffenden Darstellung
- 4.1.1 Gesetzliche Grundlagen und Aufgaben der Handelsbilanz
- 4.1.2 Handelsbilanz als Ausgangsgröße der Besteuerung
- 4.1.3 Probleme bei der Bilanzierung als Gesamtwert
- 4.1.3.1 Vollständigkeitsgrundsatz
- 4.1.3.2 Abgrenzungsgrundsatz
- 4.1.3.3 Weitere wichtige Grundsätze und Vorschriften
- 4.2 Zwischenergebnis
- 5 Aufteilung des Transferpaketes für Zwecke der Bilanzierung
- 5.1 Bilanzierungsfähigkeit von Vermögensgegenständen
- 5.2 Preisbestandteile die einzelnen Vermögensgegenständen zuordenbar sind
- 5.2.1 Bilanzierung von materiellen Sachanlagen
- 5.2.2 Bilanzierung immaterieller Vermögensgegenstände
- 5.2.3 Sonstige Preisbestandteile
- 5.3 Bilanzielle Behandlung des Mehrwertes, der keinem Vermögensgegenstand zugeordnet werden kann
- 5.3.1 Grundproblem
- 5.3.2 Aktivierung des Mehrwertes als aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
- 5.3.2.1 Begriffsdefinition
- 5.3.2.2 Tatbestandsmerkmale des § 250 HGB
- 5.3.2.3 Gründe für eine Aktivierung
- 5.3.2.4 Gründe gegen eine Aktivierung
- 5.3.2.5 Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen
- 5.3.2.6 Zuschreibungen
- 5.3.2.7 Einfluss auf die Besteuerung
- 5.3.2.8 Fazit
- 5.3.3 Bilanzierung des Mehrwertes als derivativen Firmenwert
- 5.3.3.1 Begriffsdefinition des derivativen Firmenwertes gemäß § 255 Abs. 4 HGB und Abgrenzung zum originären Firmenwert
- 5.3.3.2 Gründe für die Aktivierung
- 5.3.3.3 Gründe gegen eine Aktivierung als Firmenwert
- 5.3.3.4 Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen sowie Zuschreibungen
- 5.3.3.5 Einfluss auf die Besteuerung
- 5.3.3.6 Fazit
- 5.3.4 Aktivierung des Mehrwertes als Bilanzierungshilfe
- 5.3.4.1 Aufwendungen für Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebes
- 5.3.4.1.1 Begriffsdefinition
- 5.3.4.1.2 Fazit
- 5.3.4.2 Aktivierung als latente Steuern
- 5.3.4.2.1 Begriffsdefinition
- 5.3.4.2.2 Tatbestandsmerkmale des § 274 Abs. 1 Satz 3 HGB
- 5.3.4.2.3 Gründe für eine Aktivierung
- 5.3.4.2.4 Gründe gegen eine Aktivierung
- 5.3.4.2.5 Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen sowie Zuschreibungen
- 5.3.4.2.6 Einfluss auf die Besteuerung
- 5.3.4.2.7 Fazit
- 5.3.5 Kein Bilanzierungsansatz nach HGB
- 5.3.5.1 Gründe, die gegen einen Bilanzierungsansatz sprechen
- 5.3.5.2 Einfluss auf die Besteuerung
- 5.3.5.3 Fazit
- 5.3.6 Kritische Beurteilung der einzelnen Bilanzierungsansätze
- 6 Zusammenfassung und Ausblick
- Handelsbilanzielle Behandlung von Funktionsverlagerungen
- Bewertung des Mehrwerts bei Funktionsverlagerungen
- Steuerliche Auswirkungen der Bilanzierung
- Analyse verschiedener Bilanzierungsmethoden
- Kritische Beurteilung der Ansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die handelsbilanzielle Behandlung des gebildeten Mehrwerts einer Funktionsverlagerung beim aufnehmenden Unternehmen und die daraus resultierenden steuerlichen Konsequenzen. Das Ziel ist es, die verschiedenen Bilanzierungsansätze zu analysieren und kritisch zu bewerten.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der handelsbilanziellen Behandlung des Mehrwerts bei Funktionsverlagerungen ein und beschreibt die Problemstellung der Arbeit. Sie skizziert den Aufbau und den Gang der Untersuchung.
2 Grundlagen der Funktionsverlagerungsverordnung: Dieses Kapitel legt die rechtlichen Grundlagen für die Funktionsverlagerung dar, insbesondere die Tatbestandsmerkmale gemäß § 1 Abs. 3 Satz AStG. Es analysiert den Anwendungsbereich, Ausnahmeregelungen und die Funktionsverlagerungsverordnung selbst, inklusive des Entwurfs der Verwaltungsgrundsätze.
3 Bewertung der Funktion als Gesamtpaket: Hier werden die gängigen Verfahren zur Ermittlung von Verrechnungspreisen erläutert, mit einem Fokus auf die Bewertung im Rahmen des hypothetischen Fremdvergleiches. Die Kapitel beleuchten die zugrundeliegenden Prinzipien, Bewertungsgrundsätze und den Einigungsbereich.
4 Handelsbilanzielle Behandlung des Transferpaketes: Dieses Kapitel befasst sich mit der Notwendigkeit einer korrekten Darstellung der Funktionsverlagerung in der Handelsbilanz. Es untersucht die gesetzlichen Grundlagen und die Rolle der Handelsbilanz als Grundlage für die Besteuerung. Die Kapitel analysieren insbesondere die Probleme bei der Bilanzierung des Gesamtwerts, unter Berücksichtigung von Vollständigkeits- und Abgrenzungsgrundsätzen.
5 Aufteilung des Transferpaketes für Zwecke der Bilanzierung: Dieses umfangreiche Kapitel untersucht verschiedene Ansätze zur Bilanzierung des Mehrwerts, der keiner einzelnen Vermögensgegenstand zugeordnet werden kann. Es analysiert detailliert die Aktivierung als aktiven Rechnungsabgrenzungsposten, als derivativen Firmenwert und als Bilanzierungshilfe (latente Steuern), sowie den Fall, dass kein Bilanzierungsansatz nach HGB erfolgen kann. Für jeden Ansatz werden die Begriffsdefinitionen, Gründe für und gegen die Aktivierung, Abschreibungen, Zuschreibungen und steuerliche Auswirkungen detailliert dargestellt und kritisch bewertet.
Schlüsselwörter
Funktionsverlagerung, Handelsbilanz, Steuerrecht, Mehrwert, Bilanzierung, Verrechnungspreise, hypothetischer Fremdvergleich, § 1 Abs. 3 Satz AStG, § 250 HGB, § 255 Abs. 4 HGB, § 274 Abs. 1 Satz 3 HGB, Aktivierung, Abschreibung, Zuschreibung, latente Steuern, derivativer Firmenwert.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Handelsbilanzielle Behandlung des Mehrwerts bei Funktionsverlagerungen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die handelsbilanzielle Behandlung des Mehrwerts, der bei einer Funktionsverlagerung im aufnehmenden Unternehmen entsteht, und die daraus resultierenden steuerlichen Konsequenzen. Sie analysiert verschiedene Bilanzierungsansätze und bewertet diese kritisch.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die handelsbilanzielle Behandlung von Funktionsverlagerungen, die Bewertung des entstehenden Mehrwerts, die steuerlichen Auswirkungen der gewählten Bilanzierung, die Analyse verschiedener Bilanzierungsmethoden und eine kritische Beurteilung der jeweiligen Ansätze.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Grundlagen der Funktionsverlagerungsverordnung, Bewertung der Funktion als Gesamtpaket, Handelsbilanzielle Behandlung des Transferpaketes, Aufteilung des Transferpaketes für Zwecke der Bilanzierung und Zusammenfassung und Ausblick.
Was wird im Kapitel "Grundlagen der Funktionsverlagerungsverordnung" behandelt?
Dieses Kapitel erläutert die rechtlichen Grundlagen der Funktionsverlagerung, insbesondere die Tatbestandsmerkmale nach § 1 Abs. 3 Satz AStG. Es analysiert den Anwendungsbereich, Ausnahmeregelungen und die Funktionsverlagerungsverordnung selbst, inklusive des Entwurfs der Verwaltungsgrundsätze.
Wie wird die Bewertung der Funktion als Gesamtpaket im Kapitel 3 behandelt?
Kapitel 3 beschreibt gängige Verfahren zur Ermittlung von Verrechnungspreisen, konzentriert sich aber vor allem auf die Bewertung im Rahmen des hypothetischen Fremdvergleiches. Es beleuchtet die zugrundeliegenden Prinzipien, Bewertungsgrundsätze und den Einigungsbereich.
Was sind die Herausforderungen der handelsbilanziellen Behandlung des Transferpaketes (Kapitel 4)?
Kapitel 4 befasst sich mit der korrekten Darstellung der Funktionsverlagerung in der Handelsbilanz. Es untersucht die gesetzlichen Grundlagen und die Rolle der Handelsbilanz für die Besteuerung. Es analysiert insbesondere Probleme bei der Bilanzierung des Gesamtwerts, insbesondere im Hinblick auf Vollständigkeits- und Abgrenzungsgrundsätze.
Wie wird die Aufteilung des Transferpaketes für die Bilanzierung in Kapitel 5 behandelt?
Kapitel 5 ist das umfangreichste Kapitel und untersucht verschiedene Ansätze zur Bilanzierung des Mehrwerts, der keiner einzelnen Vermögensgegenstand zugeordnet werden kann. Es analysiert detailliert die Aktivierung als aktiven Rechnungsabgrenzungsposten, als derivativen Firmenwert, als Bilanzierungshilfe (latente Steuern) und den Fall, dass kein Bilanzierungsansatz nach HGB möglich ist. Jeder Ansatz wird hinsichtlich Begriffsdefinition, Gründen für und gegen die Aktivierung, Abschreibungen, Zuschreibungen und steuerlichen Auswirkungen detailliert dargestellt und kritisch bewertet.
Welche Bilanzierungsansätze für den nicht zuordenbaren Mehrwert werden in Kapitel 5 untersucht?
Kapitel 5 untersucht die Bilanzierung des nicht zuordenbaren Mehrwerts als aktiven Rechnungsabgrenzungsposten (§ 250 HGB), als derivativen Firmenwert (§ 255 Abs. 4 HGB), als Bilanzierungshilfe (z.B. latente Steuern, § 274 Abs. 1 Satz 3 HGB) und den Fall, dass kein Bilanzierungsansatz nach HGB möglich ist. Jeder Ansatz wird umfassend analysiert und kritisch bewertet.
Welche Schlüsselwörter sind für diese Arbeit relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Funktionsverlagerung, Handelsbilanz, Steuerrecht, Mehrwert, Bilanzierung, Verrechnungspreise, hypothetischer Fremdvergleich, § 1 Abs. 3 Satz AStG, § 250 HGB, § 255 Abs. 4 HGB, § 274 Abs. 1 Satz 3 HGB, Aktivierung, Abschreibung, Zuschreibung, latente Steuern, derivativer Firmenwert.
- Quote paper
- Torsten Mook (Author), 2010, Handelsbilanzielle Behandlung des gebildeten Mehrwertes einer Funktionsverlagerung beim aufnehmenden Unternehmen und deren steuerliche Konsequenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/160347