In Shakespeares Tragödie „Macbeth“ (1606) nimmt die Figur der Lady Macbeth eine der bedeutendsten und auch undurchsichtigsten Rollen innerhalb des Stückes ein. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit soll die Rolle der Lady Macbeth im Hinblick auf deren Geschlecht und mannigfaltigen Charakter erarbeitet werden. Die Person Lady Macbeth ist nicht einfach zu durchschauen und ihre Handlungen und Empfindungen lassen sich teilweise nicht eindeutig definieren: Macbeths Frau scheint auf der einen Seite zunächst wesentlich stärker und rücksichtsloser als Macbeth selbst zu sein. Dennoch kann Sie, obwohl Sie selbst den Mord an König Duncan geplant hat, den Monarchen nicht selbst umbringen, was auf ihr weibliches Geschlecht zurückzuführen ist, welches Sie in verschiedenen Situation bannen möchte. Auf der anderen Seite wird Sie nach dem Mord, von Albträumen und Vorwürfen heim gesucht und schlafwandelt durch das Schloss.
Gelingt es Lady Macbeth die für diese Zeit typisch weiblichen Eigenschaften der Zurückhaltung, Schwäche und Unterwerfung abzulegen, in Sinne einer Abgrenzung zum männlichen Geschlecht? Kann Sie als eine Frau betrachtet werden, die revolutioniert und emanzipiert auftritt? Oder lassen sich mehrere Punkte in ihrem Handeln feststellen, die darauf schließen, dass ihre Versuche aus der männlichen Dominanz zu entkommen, fehlgeschlagen sind? Findet eine Entwicklung ihres Charakters im Laufe des Stückes statt oder spielt Shakespeare in Macbeth letztendlich nur mit stereotypischen Darstellungen von Frauen- und Männerbildern?
Diese Fragen sollen im Verlauf der Arbeit erörtert werden, um schließlich eine Antwort auf die Fragestellung zu finden ob Lady Macbeth es schafft sich von ihren weiblichen Eigenschaften und Charakterzügen zu trennen oder ob sie schließlich doch dem männlichen Geschlecht unterlegen ist und ihre Weiblichkeit beibehält.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Rolle der Frau zur Zeit Shakespeares
- 3. Charakterisierung der Lady Macbeth im Hinblick auf ihr Geschlecht
- 4. Fazit/Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Lady Macbeth in Shakespeares "Macbeth" im Hinblick auf ihr Geschlecht und ihren komplexen Charakter. Es wird analysiert, inwieweit Lady Macbeth typisch weibliche Eigenschaften ablegt und ob sie eine emanzipierte Figur darstellt oder doch den gesellschaftlichen Erwartungen ihrer Zeit unterliegt.
- Die Rolle der Frau im elisabethanischen England
- Lady Macbeths Charakterisierung und ihre Ambivalenz
- Die Darstellung von Macht und Geschlechterrollen
- Lady Macbeths Entwicklung im Laufe des Dramas
- Die Frage nach Emanzipation und Unterwerfung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: die Analyse der Rolle der Lady Macbeth in Shakespeares Tragödie "Macbeth" unter Berücksichtigung ihres Geschlechts und ihres vielschichtigen Charakters. Die Autorin untersucht, ob Lady Macbeth es schafft, von traditionellen weiblichen Eigenschaften abzuweichen und eine emanzipierte Rolle einzunehmen, oder ob sie letztendlich doch den gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit unterliegt. Die Ambivalenz von Lady Macbeths Handlungen und Gefühlen wird hervorgehoben, und es werden die zentralen Fragen formuliert, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen.
2. Die Rolle der Frau zur Zeit Shakespeares: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Stellung der Frau im elisabethanischen England. Es wird deutlich gemacht, dass Frauen stark von Männern abhängig waren und sich ihnen unterwerfen mussten, ähnlich wie die Nation dem Monarchen. Frauen waren vom öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen und hatten keinen Zugang zu Ämtern oder Universitäten. Die wenigen weiblichen Rollen im Theater wurden von Männern gespielt, was die geringe Bedeutung weiblicher Charaktere in den Stücken widerspiegelt. Das Kapitel stellt fest, dass Lady Macbeth mit ihren männlichen Eigenschaften und ihren Handlungen gegen die bestehenden gesellschaftlichen Normen verstößt und damit die Geschlechterrollenordnung stört.
3. Charakterisierung der Lady Macbeth im Hinblick auf ihr Geschlecht: Dieses Kapitel analysiert die Charaktereigenschaften der Lady Macbeth und diskutiert verschiedene Interpretationen, die ihre Affinität zu typisch männlichen Eigenschaften hervorheben. Ihre Entschlossenheit und Zielstrebigkeit werden als mögliche Indikatoren für eine "maskulinisierte Frau" interpretiert. Der erste Monolog der Lady Macbeth wird detailliert untersucht, um ihr Streben nach Macht und Herrschaft zu belegen. Es wird auch die manipulative Seite von Lady Macbeth hervorgehoben. Das Kapitel diskutiert die Frage, ob Lady Macbeth eine unabhängige Figur ist oder eher als "stage manager" für Macbeth fungiert.
Schlüsselwörter
Lady Macbeth, Shakespeare, Macbeth, Geschlecht, Geschlechterrollen, elisabethanisches England, Macht, Herrschaft, Ambivalenz, Emanzipation, Manipulation, Weiblichkeit, Männlichkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Rolle der Lady Macbeth
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Rolle der Lady Macbeth in Shakespeares "Macbeth" unter Berücksichtigung ihres Geschlechts und ihres komplexen Charakters. Es wird untersucht, inwieweit Lady Macbeth von traditionellen weiblichen Eigenschaften abweicht und ob sie als emanzipierte Figur oder als Person, die den gesellschaftlichen Erwartungen ihrer Zeit unterliegt, betrachtet werden kann.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle der Frau im elisabethanischen England, Lady Macbeths Charakterisierung und Ambivalenz, die Darstellung von Macht und Geschlechterrollen, Lady Macbeths Entwicklung im Drama und die Frage nach Emanzipation und Unterwerfung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Rolle der Frau im elisabethanischen England, ein Kapitel zur Charakterisierung der Lady Macbeth im Hinblick auf ihr Geschlecht und ein Fazit/Zusammenfassung.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage vor: die Analyse der Rolle der Lady Macbeth unter Berücksichtigung ihres Geschlechts und ihres vielschichtigen Charakters. Sie hebt die Ambivalenz von Lady Macbeths Handlungen und Gefühlen hervor und formuliert die zentralen Fragen, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen.
Was ist der Inhalt des Kapitels zur Rolle der Frau im elisabethanischen England?
Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Stellung der Frau im elisabethanischen England. Es beschreibt die Abhängigkeit der Frauen von Männern, ihren Ausschluss aus dem öffentlichen Leben und die geringe Bedeutung weiblicher Charaktere im Theater. Es wird gezeigt, wie Lady Macbeth mit ihren Handlungen gegen die bestehenden gesellschaftlichen Normen verstößt.
Worauf konzentriert sich das Kapitel zur Charakterisierung der Lady Macbeth?
Dieses Kapitel analysiert Lady Macbeths Charaktereigenschaften und verschiedene Interpretationen ihrer Affinität zu typisch männlichen Eigenschaften. Es untersucht ihren ersten Monolog, ihre Entschlossenheit, Zielstrebigkeit und manipulative Seite. Es wird die Frage diskutiert, ob Lady Macbeth eine unabhängige Figur oder eher eine "stage manager" für Macbeth ist.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Lady Macbeth, Shakespeare, Macbeth, Geschlecht, Geschlechterrollen, elisabethanisches England, Macht, Herrschaft, Ambivalenz, Emanzipation, Manipulation, Weiblichkeit, Männlichkeit.
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- Steffen Plutz (Author), 2009, Der zwiespältige Charakter der Lady Macbeth im Hinblick auf ihr Geschlecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/158269