„Im Laufe der Geschichte hat sich das Verhältnis des Erwachsenen zum Kind immer wieder gewandelt. Dies führte und führt noch immer zu einem sich ständig veränderten Verständnis von Bildung und damit auch zu neuen Anforderungen für das Bildungswesen.“ (Laner, 2007, 11) Diesen neuen Anforderungen, im Hinblick auf die frühkindliche Bildung, ist das Sächsische Staatsministerium für Soziales 2007 mit dem Sächsischen Bildungsplan nachgekommen. Er soll ein Leitfaden, eine Orientierungshilfe für pädagogische Fachkräfte in Kinderkrippen, Kindergärten und Horten sein. Gleichzeitig definiert er den Bildungsauftrag, wie er im Sächsischen Kitagesetz §2 Absatz 2 festgeschrieben ist. (vgl. SMS, 2007, 9) Die Ausrichtung auf einen speziellen pädagogischen Ansatz bleibt dabei völlig offen. Zahlreiche Ansätze haben sich seit 1989 in Sachsens Kindereinrichtungen etabliert, auch die Montessoripädagogik. Nun stellt sich allerdings die Frage - Sind die, vor über 100 Jahren entwickelten Ideen Maria Montessoris überhaupt noch zeitgemäß? Sind sie geeignet, um den gesetzlich vorgeschriebenen Bildungsauftrag zu erfüllen? Werden sie dem Bildungsplan und dem darin enthaltenen Verständnis vom kindlichen Lernen gerecht? Welche Konsequenzen ergeben sich für die Praxis?
Inhaltlich gliedert sich die Hausarbeit in drei Teile. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Sächsischen Bildungsplan, im Speziellen mit dem „Bild vom Kind“, der Rolle der Erzieherin und den inhaltlichen Schwerpunkten. Teil zwei beschreibt diese Aspekte für die Montessoripädagogik. In Teil drei werden Bildungsplan und die Prinzipien Maria Montessoris gegenübergestellt und verglichen. Welche Parallelen, welche Unterschiede und welche Konsequenzen für die Gestaltung der pädagogischen Arbeit ergeben sich daraus?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Der sächsische Bildungsplan
- 1.1 Das Bild vom Kind
- 1.2 Rolle der Erzieherin
- 1.3 Inhalte des Bildungsplanes
- 2 Grundgedanken der Montessoripädagogik
- 2.1 Das Bild vom Kind
- 2.2 Rolle der Erzieherin
- 2.3 Inhalte und methodische Umsetzung in der Praxis
- 3 Parallelen, Unterschiede, Konsequenzen
- 3.1 Welche Ideen Maria Montessoris sind noch zeitgemäß?
- 3.2 Wo divergieren Bildungsplan und Montessoripädagogik
- 3.3 Konsequenzen für die Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Relevanz der Montessoripädagogik im Kontext des Sächsischen Bildungsplanes. Sie analysiert, inwieweit die von Maria Montessori entwickelten Prinzipien noch zeitgemäß sind und ob sie den Anforderungen des Bildungsplanes gerecht werden. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit dem Verständnis von Bildungsprozessen und der Rolle der Erzieherin in beiden pädagogischen Ansätzen.
- Das Bild vom Kind im Sächsischen Bildungsplan und in der Montessoripädagogik
- Die Rolle der Erzieherin in beiden pädagogischen Ansätzen
- Inhalte und methodische Umsetzung der Montessoripädagogik
- Parallelen und Unterschiede zwischen dem Sächsischen Bildungsplan und der Montessoripädagogik
- Konsequenzen für die pädagogische Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die sich wandelnden Anforderungen an die frühkindliche Bildung. Sie stellt den Sächsischen Bildungsplan als Orientierungshilfe für pädagogische Fachkräfte vor und beleuchtet die Bedeutung der pädagogischen Vielfalt in Sachsen. Die Einleitung stellt auch die Frage, inwieweit die Ideen Maria Montessoris noch zeitgemäß sind und ob sie den gesetzlich vorgeschriebenen Bildungsauftrag erfüllen können.
Kapitel 1 befasst sich mit dem Sächsischen Bildungsplan und untersucht das darin enthaltene Bild vom Kind. Es wird dargelegt, dass der Bildungsplan das Kind als aktiven Gestalter seiner Bildungsprozesse versteht, der seine „Aneignung von Welt“ durch eigene Erfahrungen und Interaktion mit anderen gestaltet. Der Bildungsbegriff des Bildungsplanes basiert auf dem Gedanken der Selbstbildung. Um diese zu fördern, werden Selbstbewusstsein, Selbstwert und Vertrauen in die Wirksamkeit der eigenen Bemühungen betont.
Kapitel 2 beleuchtet die Grundgedanken der Montessoripädagogik und beschreibt das Bild vom Kind aus dieser Sicht. Es werden die wichtigsten Inhalte und methodischen Prinzipien der Montessoripädagogik vorgestellt.
Schlüsselwörter
Sächsischer Bildungsplan, Montessoripädagogik, Selbstbildung, Bildungsprozesse, Bild vom Kind, Rolle der Erzieherin, pädagogische Vielfalt, frühkindliche Bildung, Entwicklungsförderung, Heterogenität, Interaktion, Lernumgebung.
- Quote paper
- Kathleen Siebert (Author), 2010, Montessori noch zeitgemäß?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/157306