Kaoru Ishikawa – Erfinder des Ursache-Wirkungs-Diagramms1
Kaoru Ishikawa war Japaner und lebte von 1915-1989. Im Jahr 1939
machte Ishikawa an der Universität von Tokio seinen Abschluss als
Chemiker und erwarb bei der Nissan Liquid Fuels Co., Ltd erste
Berufserfahrungen. Danach trat Ishikawa im Rang eines Technischen
Spezial Offiziers in die japanische Marine ein. 1943, während des
zweiten Weltkrieges, entwickelte er sein erstes Ursache-Wirkungs-
Diagramm (Synonyme siehe Punkt 1.2). Das Ursache-Wirkungs-
Diagramm ist eines der sieben Qualitätswerkzeuge, deren Anwendung
von Ishikawa oft empfohlen worden ist, da hierdurch mit einfachen Mitteln
die am häufigsten auftretenden Probleme gelöst werden können.
Kaoru Ishikawa wurde 1949 Mitglied der Japanese Union of Scientists and Engineers (JUSE)
und arbeitete dort in der Forschungsgruppe Qualitätssicherung mit, während er zugleich an der
Universität von Tokio lehrte. Anfang der 1950er Jahre begann Ishikawa in der JUSEForschungsgruppe
ein gruppenarbeitsorientiertes Konzept anzuwenden, das 1962 offiziell
Qualitätssicherungs-Zirkel genannt wurde. Jenes Konzept wurde in der ganzen Welt unter dem
Namen Qualitätszirkel bekannt. Ishikawa schlussfolgerte, dass diese Qualitätszirkel-Aktivitäten
auf der ganzen Welt implementiert werden könnten, wenn man jeweils gewisse Anpassungen
an die vorliegenden Rahmenbedingungen vornahm.
Man kann Ishikawa als einen der Pioniere der qualitätsbezogenen Aktivitäten in Japan
bezeichnen. Er war sogar zeitweilig Präsident der Japanese Union of Scientists and Engineers
und außerdem ein Befürworter von gemeinsamen und koordinierten Anstrengungen zum
Vorteile Japans im Geiste der Tätigkeit des japanischen Ministeriums für internationalen Handel
und Industrie (MITI).
Ishikawa schrieb mehrere Bücher zum Thema Qualitätsmanagement; u.a.: „What is Total
Quality Control? The Japanese Way”, „How to operate QC Circle Activities” und „Guide to
Quality Control”.
Kaoru Ishikawa erhielt hohe nationale und internationale Auszeichnungen, u.a. den japanischen
Deming Prize, welcher mit dem deutschen Ludwig-Erhard-Preis vergleichbar ist.
1 vgl. Kamiske / Brauer (1999), S. 40f.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Geschichte und Einordnung des Ursache-Wirkungs-Diagramms
- 1.1 Kaoru Ishikawa - Erfinder des Ursache-Wirkungs-Diagramms
- 1.2 Synonyme des Ursache-Wirkungs-Diagramms
- 1.3 Die sieben Qualitätswerkzeuge / Seven Quality Tools (Q7)
- 2. Erstellung eines Ursache-Wirkungs-Diagramms
- 2.1 Bildung des Projektteams
- 2.2 Phasen der Entwicklung und Umsetzung eines Ursache-Wirkungs-Diagramms
- 2.2.1 Problemformulierung
- 2.2.2 Festlegen der Ursachengruppen erster Ordnung
- 2.2.3 Erfassen von Ursachen weiterer Ordnung (Einzelursachen und Nebenursachen)
- 2.2.4 Identifikation der wahrscheinlichsten Ursachen
- 2.2.5 Überprüfung der wahrscheinlichsten Ursachen auf ihre Richtigkeit
- 2.2.6 Ableitung und Einführung der Problemlösung
- 2.2.7 Umsetzen und Controlling der optimalen Lösung
- 2.3 Spezielle Varianten des Ursache-Wirkungs-Diagramms
- 2.3.1 Anwendung der CEDAC-Methode
- 2.3.2 Ursache-Wirkungs-Analyse mit einem Liniendiagramm
- 3. Anwendung des Ursache-Wirkungs-Diagramms im Unternehmen am Beispiel eines Kundentelefons
- 4. Fazit und Beurteilung des Ishikawa-Diagramms als Instrument des Qualitätsmanagements
- 4.1 Vorteile des Einsatzes im Unternehmen
- 4.2 Nachteile und Probleme der Anwendung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Ursache-Wirkungs-Diagramm, auch Ishikawa-Diagramm oder Fischgrätendiagramm genannt, als Instrument des Qualitätsmanagements. Ziel ist es, die Entstehung, Anwendung und die Vor- und Nachteile dieses Werkzeugs im Unternehmenskontext zu erläutern. Das Diagramm wird anhand eines Beispiels aus der Praxis veranschaulicht.
- Geschichte und Entwicklung des Ursache-Wirkungs-Diagramms
- Schritte zur Erstellung und Anwendung des Diagramms
- Varianten des Ursache-Wirkungs-Diagramms
- Anwendung in der Praxis anhand eines Beispiels
- Bewertung der Vor- und Nachteile des Ishikawa-Diagramms im Qualitätsmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
1. Geschichte und Einordnung des Ursache-Wirkungs-Diagramms: Dieses Kapitel führt in die Geschichte des Ursache-Wirkungs-Diagramms ein und stellt seinen Erfinder, Kaoru Ishikawa, vor. Es beschreibt die verschiedenen Synonyme des Diagramms (Ishikawa-Diagramm, Fischgrätendiagramm etc.) und ordnet es in den Kontext der sieben Qualitätswerkzeuge ein. Die Beschreibung von Ishikawas Lebensweg und seinen Beiträgen zum Qualitätsmanagement liefert den historischen Hintergrund und die Bedeutung des Diagramms für die Qualitätskontrolle. Die Erläuterung der sieben Qualitätswerkzeuge verdeutlicht die Stellung des Ursache-Wirkungs-Diagramms innerhalb eines umfassenderen methodischen Ansatzes.
2. Erstellung eines Ursache-Wirkungs-Diagramms: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den Prozess der Erstellung eines Ursache-Wirkungs-Diagramms. Es beginnt mit der Bildung eines Projektteams und führt dann Schritt für Schritt durch die verschiedenen Phasen der Entwicklung und Umsetzung, beginnend mit der Problemformulierung, über das Identifizieren von Ursachengruppen und Einzelursachen bis hin zur Ableitung und Umsetzung von Lösungen. Die verschiedenen Unterkapitel strukturieren den Prozess klar und ermöglichen ein systematisches Verständnis der Methode. Die Einbeziehung von Kontrollmechanismen und der Umsetzung der optimalen Lösung runden den Prozess ab.
3. Anwendung des Ursache-Wirkungs-Diagramms im Unternehmen am Beispiel eines Kundentelefons: In diesem Kapitel wird die praktische Anwendung des Ursache-Wirkungs-Diagramms anhand eines konkreten Beispiels, dem Problem "langes Warten am Telefon", illustriert. Der Fokus liegt auf der Darstellung, wie das Diagramm eingesetzt wird, um die Ursachen für das Problem zu identifizieren und zu analysieren. Es wird gezeigt, wie die Methode hilft, die verschiedenen Faktoren zu strukturieren und die wahrscheinlichsten Ursachen herauszufiltern, um letztendlich Lösungsansätze zu entwickeln.
4. Fazit und Beurteilung des Ishikawa-Diagramms als Instrument des Qualitätsmanagements: Dieses Kapitel fasst die Vor- und Nachteile des Ursache-Wirkungs-Diagramms als Instrument des Qualitätsmanagements zusammen. Es werden die Stärken des Diagramms bezüglich der Visualisierung komplexer Zusammenhänge und der systematischen Problemlösung hervorgehoben. Gleichzeitig werden potenzielle Schwächen und Herausforderungen bei der Anwendung, wie z.B. die subjektive Bewertung von Ursachen, angesprochen. Die kritische Auseinandersetzung mit den Limitationen des Werkzeugs rundet das Verständnis ab.
Schlüsselwörter
Ursache-Wirkungs-Diagramm, Ishikawa-Diagramm, Fischgrätendiagramm, Qualitätsmanagement, Qualitätswerkzeuge, Problemlösung, Ursachenanalyse, Kaoru Ishikawa, Prozessoptimierung.
Häufig gestellte Fragen zum Ursache-Wirkungs-Diagramm
Was ist das Thema des Dokuments?
Das Dokument befasst sich umfassend mit dem Ursache-Wirkungs-Diagramm (auch Ishikawa-Diagramm oder Fischgrätendiagramm genannt) als Instrument des Qualitätsmanagements. Es behandelt die Geschichte, die Erstellung, die Anwendung und die Vor- und Nachteile dieses Werkzeugs.
Wer hat das Ursache-Wirkungs-Diagramm erfunden?
Das Ursache-Wirkungs-Diagramm wurde von Kaoru Ishikawa erfunden.
Welche anderen Namen hat das Ursache-Wirkungs-Diagramm?
Das Diagramm ist auch unter den Namen Ishikawa-Diagramm und Fischgrätendiagramm bekannt.
Welche Schritte sind bei der Erstellung eines Ursache-Wirkungs-Diagramms zu beachten?
Die Erstellung umfasst die Phasen: Problemformulierung, Festlegen der Ursachengruppen erster Ordnung, Erfassen von Ursachen weiterer Ordnung (Einzelursachen und Nebenursachen), Identifikation der wahrscheinlichsten Ursachen, Überprüfung der wahrscheinlichsten Ursachen, Ableitung und Einführung der Problemlösung sowie Umsetzung und Controlling der optimalen Lösung. Die Bildung eines Projektteams ist ebenfalls wichtig.
Welche Varianten des Ursache-Wirkungs-Diagramms gibt es?
Das Dokument erwähnt die Anwendung der CEDAC-Methode und die Kombination mit Liniendiagrammen als spezielle Varianten.
Wie wird das Ursache-Wirkungs-Diagramm in der Praxis angewendet?
Die Anwendung wird anhand eines Beispiels aus der Praxis (langes Warten am Kundentelefon) illustriert, um die Schritte zur Identifizierung und Analyse der Ursachen zu zeigen.
Welche Vorteile bietet das Ursache-Wirkungs-Diagramm im Qualitätsmanagement?
Vorteile liegen in der Visualisierung komplexer Zusammenhänge und der systematischen Problemlösung.
Welche Nachteile oder Probleme können bei der Anwendung des Ursache-Wirkungs-Diagramms auftreten?
Mögliche Nachteile sind die subjektive Bewertung von Ursachen.
Wo wird das Ursache-Wirkungs-Diagramm im Kontext anderer Qualitätswerkzeuge eingeordnet?
Das Diagramm gehört zu den sieben Qualitätswerkzeugen (Seven Quality Tools, Q7).
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Ursache-Wirkungs-Diagramm, Ishikawa-Diagramm, Fischgrätendiagramm, Qualitätsmanagement, Qualitätswerkzeuge, Problemlösung, Ursachenanalyse, Kaoru Ishikawa, Prozessoptimierung.
- Quote paper
- Stefan Küppers (Author), Andrej Smolarek (Author), 2002, Ursache-Wirkungs-Diagramm als Instrument des Qualitätsmanagements im Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/15603