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Innerhalb der interdisziplinären Textverständlichkeitsforschung wurden bereits diverse Verfahren zur Bestimmung der Schwierigkeit von Sachtexten entwickelt. Die ältesten Methoden stellen dabei die in den 1920er-Jahren in den USA entstandenen Lesbarkeitsformeln dar, die als Vorgänger der moderneren instruktionspsychologischen Ansätze gelten können. Diese Ansätze haben wiederum eigene Modelle zur Bestimmung von Textschwierigkeit entwickelt, die sich von den Lesbarkeitsformeln erheblich unterscheiden.
Die vorliegende Arbeit wird je ein Beispiel beider Ansätze einer genauen Analyse unterziehen, um der Frage nachzugehen, durch welche Methode sich die Schwierigkeit von Texten genauer bestimmt lässt. Im ersten Teil wird zunächst ein Repräsentant der Lesbarkeitsforschung, die Lesbarkeitsformel von Flesch (1948) einer näheren Beleuchtung unterzogen (1.). In einer Vorstellung der Methode wird eine Einführung in die Funktionsweise der Formel gegeben. Dabei werden die Fragen geklärt, welche Merkmale bei der Bestimmung der Textschwierigkeit berücksichtigt werden, und durch welches Verfahren (objektiv, subjektiv) diese Methode zur Bestimmung des Schwierigkeitsgrades gelangt (1.1). Daraufhin wird eine Problematisierung der Lesbarkeitsformel vorgenommen, wobei die Auswahl der für die Verständlichkeit relevanten Merkmale und das Verfahren der Bestimmung kritisch unter die Lupe genommen und einer Bewertung unterzogen werden (1.2). Der zweite Teil der Arbeit wendet sich anschließend einem instruktionspsychologischen Ansatz, dem Hamburger Modell (Langer, Schulz von Thun, Tausch 1993) zu (2.). Dabei gleicht der Aufbau der Untersuchung demjenigen des ersten Teils: Auf eine Vorstellung der Methode (2.1) folgt auch hier eine Problematisierung (2.2), wobei den gleichen Leitfragen wie in 1.1 und 1.2 nachzugehen sein wird. Im dritten Teil wird in einem Vergleich der beiden Methoden zu diskutieren sein, bei welchem Modell es sich um ein genaueres Instrument zur Bestimmung von Textschwierigkeit handelt. Es wird sowohl zu klären sein, welche Merkmalauswahl als auch welches Verfahren besser geeignet sind, um den Schwierigkeitsgrad von Texten zu bestimmen. Die Untersuchung, die hauptsächlich im theoretischen Bereich, auf Konzept-Ebene vorgenommen wird (wobei zur Stützung der Argumentation auch auf empirische Untersuchungen verwiesen wird), gelangt dabei zum Vorschlag eines neuen Modells zur Bestimmung von Textschwierigkeit (3.)
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Inhaltsverzeichnis
- I Einführung
- II Hauptteil: Die Lesbarkeitsformel von Flesch vs. Das Hamburger Verständlichkeitsmodell
- 1. Die Lesbarkeisformel von Flesch
- 1.1 Vorstellung
- 1.2 Problematisierung
- 2. Das Hamburger Verständlichkeitsmodell
- 2.1 Vorstellung
- 2.2 Problematisierung
- 3. Diskussion beider Methoden
- 1. Die Lesbarkeisformel von Flesch
- III Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert zwei unterschiedliche Methoden zur Bestimmung von Textschwierigkeit: Die Lesbarkeitsformel von Flesch und das Hamburger Verständlichkeitsmodell. Ziel ist es, die Stärken und Schwächen beider Ansätze zu beleuchten und zu beurteilen, welches Modell besser geeignet ist, die Schwierigkeit von Texten zu bestimmen.
- Die Lesbarkeitsformel von Flesch und ihre Anwendung auf deutsche Texte
- Das Hamburger Verständlichkeitsmodell und seine theoretischen Grundlagen
- Vergleich der beiden Methoden hinsichtlich ihrer Stärken und Schwächen
- Bewertung der jeweiligen Merkmalauswahl und der Verfahren zur Bestimmung der Textschwierigkeit
- Entwicklung eines möglichen neuen Modells für die Bestimmung von Textschwierigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
I Einführung
Die Einführung stellt die Frage nach der Verständlichkeit von Texten und die Bedeutung der Textverständlichkeitsforschung für die Erstellung von Schulbüchern dar. Sie führt in die zwei Hauptansätze zur Bestimmung der Textschwierigkeit ein: die Lesbarkeitsformeln und die instruktionspsychologischen Modelle.
II Hauptteil: Die Lesbarkeitsformel von Flesch vs. Das Hamburger Verständlichkeitsmodell
1. Die Lesbarkeisformel von Flesch
1.1 Vorstellung
Dieser Abschnitt beschreibt die Lesbarkeitsformel von Flesch, die auf der Analyse von Textoberflächenmerkmalen wie Wortlänge und Satzlänge basiert. Die Funktionsweise der Formel, die Auswahl relevanter Merkmale und die Bestimmung des Schwierigkeitsgrades werden vorgestellt.
1.2 Problematisierung
Die Kritik an der Flesch-Formel wird hier beleuchtet, wobei sowohl die Auswahl der berücksichtigten Merkmale (Wort- und Satzlänge) als auch die vernachlässigten Textmerkmale (inhaltliche Komponente, Bedeutung von Wörtern, Satzstruktur) diskutiert werden.
2. Das Hamburger Verständlichkeitsmodell
2.1 Vorstellung
Dieser Abschnitt stellt das Hamburger Verständlichkeitsmodell vor und erklärt seine theoretischen Grundlagen sowie die Auswahl der für die Verständlichkeit relevanten Textmerkmale.
2.2 Problematisierung
Die Kritik an dem Hamburger Verständlichkeitsmodell wird hier behandelt, wobei auch hier die Auswahl der berücksichtigten Merkmale und die vernachlässigten Textmerkmale analysiert werden.
3. Diskussion beider Methoden
Dieser Abschnitt bietet einen Vergleich der beiden Methoden und beleuchtet ihre Stärken und Schwächen. Es werden die Merkmalauswahl, die Verfahren zur Bestimmung der Textschwierigkeit und die Eignung für die Analyse von Texten diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Bestimmung von Textschwierigkeit, Lesbarkeitsformeln, das Hamburger Verständlichkeitsmodell, Textmerkmale, Wortlänge, Satzlänge, Inhaltskomponente, Oberflächenstruktur, Verständlichkeit, Schwierigkeitsgrad, Schulbücher, instruktionspsychologische Modelle, empirische Untersuchungen, theoretische Modelle.
- Quote paper
- B.A. Bastian Heger (Author), 2008, Eine Diskussion zweier Methoden zur Bestimmung von Textschwierigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/155583