Mephisto ist Teufel, d.h. das Böse und damit Gegenspieler Gottes und Feind
des Menschen. Er steht für Verneinung, Nihilismus, Zerstörung, Chaos,
Stillstand und sagt von sich selbst: „Ich bin der Geist, der stets verneint.“
Damit geht einher, dass er ein Misanthrop ist: Er glaubt weder an den Sinn der
menschlichen Bestrebungen, noch an die menschliche Vernunft.
Der Grund hierfür liegt darin, dass er nur „ein Teil des Teils, der anfangs alles
war“ ist, d.h. im Gegensatz zum Streben nach Ganzheit, dem Göttlichen, steht.
Er kann Fausts Streben in seiner Ganzheit nicht erfassen. Er glaubt, ihn vom
rechten Weg abbringen zu können, indem er ihn mit irdischen Genüssen
betrügt und scheut somit nicht, die Wette einzugehen, zu der es zwischen Faust
und ihm kommt. Faust kann seine zweite Seele, die des hohen Strebens nach
Unendlichkeit, darüber hinaus jedoch nicht vergessen. Mephisto kann die
Wette folglich nicht gewinnen. Darin besteht seine Tragik.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 0.1. Mephisto - die Figur
- 0.1.1. Sein Wesen
- 0.1.2. Seine Funktion
- 0.2. Mephisto - die Rolle
- 0.1. Mephisto - die Figur
- 1. Gustav Gründgens' Darstellung des Mephisto
- 1.1. Die äußere Erscheinung (inkl. Gegenstände im Verhältnis zum Körper)
- 1.1.1. Die Statur
- 1.1.2. Die Physiognomie
- 1.1.3. Die Maske
- 1.1.4. Das Kostüm
- 1.1.5. Die Gegenstände (im Verhältnis zum Körper)
- 1.2. Die Körpersprache (inkl. Stimme)
- 1.1.1. Die Mimik
- 1.1.2. Die Gestik
- 1.1.3. Die Bewegung
- 1.1.4. Die Stimmqualität, die Tonlage und der Text im Verhältnis zum Körper
- 1.1.5. Einfluss von Mephistos Spielweise auf den Rhythmus der Inszenierung
- 1.3. Zusammenfassende Bemerkung anhand von Kritiken
- 1.1. Die äußere Erscheinung (inkl. Gegenstände im Verhältnis zum Körper)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Gustav Gründgens' Darstellung des Mephisto in seiner Inszenierung von Goethes Faust I am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Ziel ist es, Gründgens' Interpretation der Figur anhand seiner physischen Erscheinung, Körpersprache und stimmlichen Gestaltung zu untersuchen und im Kontext der Inszenierung zu beleuchten. Die Analyse stützt sich auf eine Videoaufnahme aus dem Jahr 1960.
- Gründgens' körperliche Darstellung des Mephisto
- Die Rolle der Körpersprache und Stimme in Gründgens' Interpretation
- Der Einfluss von Gründgens' Mephisto auf den Rhythmus der Inszenierung
- Vergleich mit anderen Mephisto-Darstellungen (implizit)
- Die Vielschichtigkeit der Mephisto-Figur in Gründgens' Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Figur Mephisto und seine Rolle in Goethes Faust I vor. Sie differenziert zwischen Mephisto als literarische Figur und seiner schauspielerischen Interpretation. Es wird auf Mephistos Wesen als teuflischer Gegenspieler Gottes und Feind des Menschen eingegangen, seine Funktion im göttlichen Plan als Katalysator für Fausts Entwicklung wird erläutert. Die Einleitung legt den Fokus auf die Ambivalenz der Figur: Mephisto ist nicht nur das Böse, sondern kann vielschichtig interpretiert werden, von einem derben Volksteufel bis hin zum geistigen Gegenprinzip Fausts. Die Einleitung bereitet den Boden für die anschließende Analyse von Gründgens' Darstellung.
1. Gustav Gründgens' Darstellung des Mephisto: Dieses Kapitel analysiert Gründgens' Darstellung des Mephisto detailliert. Es untersucht seine äußere Erscheinung, einschließlich Statur, Physiognomie, Maske, Kostüm und die mitgeführten Gegenstände, sowie seine Körpersprache, bestehend aus Mimik, Gestik, Bewegung und Stimmqualität. Der Einfluss dieser Elemente auf den Rhythmus der Inszenierung wird ebenso beleuchtet wie die Zusammenschau der Eindrücke durch kritische Stimmen. Der Kapitel konzentriert sich auf die konkrete Umsetzung der Figur durch Gründgens und deren Wirkung auf das Gesamtbild der Inszenierung. Es wird deutlich, dass Gründgens nicht nur die physischen Aspekte der Rolle detailliert gestaltete, sondern auch mit seiner Ausdrucksweise den Charakter des Mephisto prägte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse von Gustav Gründgens' Mephisto-Darstellung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung des Mephisto durch Gustav Gründgens in seiner Inszenierung von Goethes Faust I am Deutschen Schauspielhaus Hamburg im Jahr 1960. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von Gründgens' Interpretation der Figur anhand seiner physischen Erscheinung, Körpersprache und stimmlichen Gestaltung im Kontext der Inszenierung. Die Analyse basiert auf einer Videoaufnahme.
Welche Aspekte von Gründgens' Darstellung werden untersucht?
Die Analyse umfasst Gründgens' äußere Erscheinung (Statur, Physiognomie, Maske, Kostüm, Gegenstände), seine Körpersprache (Mimik, Gestik, Bewegung, Stimme) und den Einfluss dieser Elemente auf den Rhythmus der Inszenierung. Die Arbeit bezieht auch kritische Stimmen zur Darstellung mit ein.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, Gründgens' Interpretation der Mephisto-Figur zu untersuchen und zu beleuchten, wie er die Figur durch seine physische Präsenz und Ausdrucksweise geprägt hat. Es geht darum, die Vielschichtigkeit der Figur in Gründgens' Interpretation aufzuzeigen und deren Wirkung auf das Gesamtbild der Inszenierung zu analysieren.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung und ein Hauptkapitel. Die Einleitung stellt die Figur Mephisto und seine Rolle in Goethes Faust I vor, differenziert zwischen literarischer Figur und schauspielerischer Interpretation und legt den Fokus auf die Ambivalenz der Figur. Das Hauptkapitel analysiert detailliert Gründgens' Darstellung, wobei die äußere Erscheinung und Körpersprache im Einzelnen untersucht werden. Es wird ein Vergleich mit anderen Mephisto-Darstellungen implizit angesprochen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die primäre Quelle ist eine Videoaufnahme von Gründgens' Mephisto-Darstellung aus dem Jahr 1960. Zusätzlich werden kritische Stimmen und Rezensionen berücksichtigt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Gründgens' körperliche Darstellung des Mephisto, die Rolle der Körpersprache und Stimme in seiner Interpretation, der Einfluss auf den Rhythmus der Inszenierung, implizite Vergleiche mit anderen Darstellungen und die Vielschichtigkeit der Mephisto-Figur in Gründgens' Interpretation.
Wie wird die Ambivalenz der Mephisto-Figur dargestellt?
Die Einleitung betont die Ambivalenz der Mephisto-Figur: Mephisto wird nicht nur als das Böse dargestellt, sondern als vielschichtige Figur, die von einem derben Volksteufel bis hin zum geistigen Gegenprinzip Fausts interpretiert werden kann. Diese Ambivalenz wird auch in Gründgens' Darstellung untersucht.
- Quote paper
- Noémie Schlentz (Author), 2003, Gustav Gründgens´Darstellung des Mephisto in seiner Inszenierung des Faust I für das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/15509