Wenn wir uns mit der Psychologie des Lerners beschäftigen, fühlen wir uns bald genötigt, die Prädiktoren seines akademischen Erfolges extrapolieren zu wollen. Welche kognitiven, sozialen und emotionalen Faktoren tragen zu gutem Lernerfolg bei und welche Umstände und Entwicklungen verhindern kontinuierliche gute Leistung? Im kognitiven Bereich besitzt der pädagogische Psychologe mit dem Konzept des IQ das mächtigste Instrument der akademischen Psychologie überhaupt. Zusammenhänge zwischen Intelligenz und Schulleistung sind hoch und mannigfaltig, empirisch valid und reliabel zu fassen. Im motivationalen Bereich des Lerners aber tut sich die akademische Psychologie bislang schwer. Die diskutierten Konzepte lavieren in ihrer Theorie und sind vor allem empirisch schwerer zu fassen. Als ein fruchtbarer Bereich aber hat sich immerhin die Attributionsforschung erwiesen, jene Wissenschaft von den subjektiven Kausalzuschreibungen der Menschen, und bringt empirisch abgesicherte Ergebnisse. Wenn sich die Lerner interindividuell in ihren Attributionen unterschieden und ein logischer Zusammenhang zwischen diesen persönlichen Attributionsmustern und anderen Variablen (wie Leistung e.g.) bestünde, würde das auf die konzeptuelle Validität motivationaler Faktoren und ihre Wichtigkeit hindeuten. Vielleicht ließe sich sogar ein kausaler Zusammenhang zwischen verschiedenen empirisch greifbaren Konzepten herausstellen, um von der Einseitigkeit der Prädiktion aus Kognition heraus zu einem multifaktoriellen Modell der Entwicklung des Lerners und seiner Lernergebnisse zu gelangen.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit 5 Studien der Attributionsforschung, in denen Zusammenhänge zwischen den motivationalen Faktoren Kausalattributionen und Selbstkonzept und der Variablen akademische Schulleistung untersucht wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischen Konzepte, Methoden und Empirie für
- Kausalattributionen
- Selbstkonzept
- Akademische Leistung
- Zusammenhänge
- Die Studien, ihre Methoden und Ergebnisse
- Stevenson, Lee & Stigler (1986).
- Nicholls (1979)
- Marsh (1984) UND Marsh (1986)
- Kurtz-Costes & Schneider (1994)
- Schlussfolgerung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen Selbstkonzept, Kausalattributionen und akademischen Leistungen. Sie untersucht, wie verschiedene motivationale Faktoren, insbesondere die Art und Weise, wie Schüler Erfolge und Misserfolge erklären, das Selbstbild und die schulischen Leistungen beeinflussen.
- Kausalattributionen und der Hedonic Bias
- Das Selbstkonzept
- Die Akademische Leistung
- Zusammenhänge zwischen den drei Konzepten
- Empirische Studien und ihre Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die grundlegende Fragestellung der Arbeit und erläutert die Bedeutung der motivationalen Faktoren im Kontext des Lernerfolgs. Sie hebt die Attributionsforschung als fruchtbaren Bereich hervor und beschreibt die Motivation für die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Kausalattributionen, Selbstkonzept und akademischer Leistung.
Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Konzepte und empirischen Methoden, die in der Attributionsforschung verwendet werden. Dabei wird insbesondere auf den Hedonic Bias und die verschiedenen Dimensionen von Kausalattributionen eingegangen. Außerdem wird das Konzept des Selbstkonzepts und seine Bedeutung für die Leistungsmotivation erläutert. Das Kapitel stellt verschiedene Methoden zur Erhebung von Kausalattributionen, Selbstkonzepten und akademischen Leistungen vor und diskutiert deren Vor- und Nachteile.
Kapitel 3 stellt die Ergebnisse von fünf ausgewählten Studien zur Attributionsforschung vor, die sich mit den Zusammenhängen zwischen den motivationalen Faktoren und akademischen Leistungen beschäftigen. Dabei werden die jeweiligen Methoden, Ergebnisse und Interpretationen der Studien diskutiert und ihre Bedeutung im Kontext der Forschungsfrage beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind Kausalattributionen, Selbstkonzept, akademische Leistung, Hedonic Bias, Self-Serving Effect, Attributionsforschung, Motivation, Lernerfolg, empirische Forschung, Schulnoten, und standardisierte Verfahren.
- Quote paper
- Sascha Topolinski (Author), 2003, Zusammenhänge zwischen Selbstkonzept, kausalen Attributionen und akademischen Leistungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/15474