„Euch kann ich’s ja ruhig sagen: Die Sache mit Emil kam mir selber unerwartet. Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Buch schreiben wollen.“
Mit diesen zwei Sätzen beginnt eines der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbücher, das jemals veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um das Werk „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner. Er veröffentlichte es 1929 und erlangte damit innerhalb kürzester Zeit einen Bekanntheitsgrad, der bis heute bei Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen beachtlich geblieben ist. Die Geschichte des kleinen Emil in der Großstadt Berlin erfreut sich ungebrochener Beliebtheit und ist Grundlage vieler seitdem veröffentlichter Kinder-Detektivgeschichten. Dabei muss man beachten, dass Kästner mit diesem Werk nicht nur einen sehr bedeutenden Teil zur Kinder- und Jugendliteratur beigetragen hat, sondern genauso auch eine große Rolle in der deutschen Filmgeschichte gespielt hat . Bereits 1931 verfilmte Gerhard Lamprecht „Emil und die Detektive“ nach dem Drehbuch von Billy Wilder und es wurde ein voller Erfolg auf der Leinwand . Der Film gilt als einer „der bedeutendsten Filme der frühen Tonfilmzeit“ und wird heute auch als erster Klassiker der deutschen Kinderfilmproduktion bezeichnet .
Bei der Betrachtung vom Buch und der Erstverfilmung fällt aber auf, dass es einige inhaltliche Differenzen gibt. Schon direkt am Anfang merkt der Rezipient, dass der Film in der Handlung anders beginnt, wie das Buch. Genau diese Differenzen sind der Untersuchungsgegenstand dieser Ausarbeitung.
Um jedoch diese Unterschiede verständlich darlegen zu können, werden zunächst einige Grundbegriffe und Elemente der systematischen Filmanalyse vorgestellt. Unterschiede in den Einstellungsgrößen, verschiedene Kamerabewegungen, Einstellungsverbindungen und Blickperspektiven werden kurz dargelegt und erleichtern das Verständnis der nächsten Abschnitte dieser Arbeit.
Darauffolgend werden dann die Filmabschnitte vorgestellt, die inhaltlich vom Buch abweichen. Es wird jeweils zuerst beschrieben, wie Szenen im Film dargestellt werden und in welcher Form sie eine Abweichung zur Buchvorlage aufweisen.
Anschließend wird im nächsten Gliederungsabschnitt eine inhaltsanalytische Beurteilung der Differenzen vorgenommen, welche schließlich die Grundlage einer fundierten Kritik bildet, die den gesamten Film im letzten Gliederungspunkt bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- „Emil und die Detektive“ – Ein Roman und seine Verfilmung
- Grundbegriffe und Elemente der systematischen Filmanalyse
- Die Einstellungsgrößen
- Die Kamerabewegungen
- Die Einstellungsverbindungen
- Die Kamera- und Blickperspektiven
- „Emil und die Detektive“ – Inhaltliche Abweichungen der Erstverfilmung von der Buchvorlage
- Der Denkmal – Streich
- Das mit Schlafmittel versetzte Bonbon
- Die Verfolgung mit der Straßenbahn
- Überbringung der Nachricht an Emils Großmutter
- Der versuchte Rück - Diebstahl
- Die Jagd auf Grundeis
- Ankunft in Neustadt
- Filmbegleitende, inhaltliche Differenzen zur Buchvorlage
- Inhaltsanalytische Beurteilung der Abweichungen im Film
- Die Erstverfilmung von „Emil und die Detektive“ – Inhaltlich teilweise anders akzentuiert, aber formal dennoch geglückt?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit der Erstverfilmung von Erich Kästners Roman „Emil und die Detektive“ aus dem Jahr 1931 und analysiert die inhaltlichen Unterschiede zwischen Buch und Film. Ziel ist es, die Abweichungen im Film darzustellen und anschließend anhand einer inhaltsanalytischen Beurteilung zu bewerten.
- Analyse der inhaltlichen Differenzen zwischen Buch und Film
- Anwendung von Grundbegriffen und Elementen der systematischen Filmanalyse
- Bewertung der filmischen Umsetzung im Vergleich zur literarischen Vorlage
- Untersuchung der Bedeutung der Erstverfilmung für die deutsche Kinderfilmproduktion
- Rezeption von „Emil und die Detektive“ als Kinder- und Jugendbuch sowie als Film
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt den Roman „Emil und die Detektive“ sowie seine Erstverfilmung vor. Es werden die historischen und kulturellen Hintergründe der Entstehung des Romans und des Films beleuchtet. Kapitel zwei erläutert wichtige Grundbegriffe und Elemente der systematischen Filmanalyse. Hierbei werden verschiedene Einstellungsgrößen, Kamerabewegungen, Einstellungsverbindungen und Blickperspektiven vorgestellt, um im weiteren Verlauf der Arbeit die Unterschiede zwischen Buch und Film zu analysieren. Kapitel drei befasst sich mit den inhaltlichen Abweichungen der Erstverfilmung von der Buchvorlage. Verschiedene Szenen aus dem Film werden im Detail betrachtet und die Unterschiede zur literarischen Vorlage aufgezeigt. In Kapitel vier erfolgt eine inhaltsanalytische Beurteilung der Abweichungen im Film. Hierbei werden die Unterschiede zwischen Buch und Film hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Rezeption der Geschichte bewertet. Abschließend wird im fünften Kapitel die Erstverfilmung von „Emil und die Detektive“ bewertet und in Bezug auf ihre inhaltlichen und formalen Aspekte eingeordnet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von „Emil und die Detektive“ als Roman und Film. Wichtige Schlüsselbegriffe sind dabei: Kinder- und Jugendliteratur, deutsche Filmgeschichte, systematische Filmanalyse, Einstellungsgrößen, Kamerabewegungen, inhaltliche Abweichungen, inhaltsanalytische Beurteilung, Erstverfilmung, Kinderfilmproduktion.
- Arbeit zitieren
- Florian Meier (Autor:in), 2009, "Emil und die Detektive" - Film und Buch im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/154453