In der folgenden Arbeit wird sich die Verfasserin mit dem Thema „Unterrichtsstörungen“ beschäftigen. Da es jedoch nicht möglich ist in dem begrenzten Umfang, der für diese Arbeit zur Verfügung steht das Thema in aller Ausführlichkeit zu behandeln, wird ein Schwerpunkt auf die Rolle des Lehrers gesetzt. Entgegen dem stereotypen Denkschema vom störenden Schüler und dem intervenierenden Lehrer versucht die Verfasserin aufzuzeigen, wie auch Lehrer Unterricht stören oder zu Störungen des Selben beitragen können. Dabei wird zunächst zu erläutern sein, was überhaupt als Unterrichtsstörung zu bezeichnen ist. Darüber hinaus werden der Begriff der Lehrerpersönlichkeit, Angstpsychologie und Körpersprache eine zentrale Rolle spielen, denn diese erscheinen der Verfasserin zur Erklärung von Störungen durch den Lehrer wichtig. Neben diesen wird sich ein Teil der Arbeit mit der Untersuchung von Fallbeispielen befassen, die einen Einblick in bestimmte Störsituationen und deren Gründe geben.
Die Arbeit erhebt keinesfalls den Anspruch der Vollständigkeit im Hinblick auf die Ausarbeitung des Schwerpunktes und sie soll auch nicht als Anleitung zum besseren Unterrichten verstanden werden. Es ist der Versuch eine Thematik näher zu beleuchten, die in der gängigen Literatur bisher zwar angesprochen, aber nach dem Kenntnisstand der Verfasserin nicht in vollem Umfang ausgearbeitet worden ist. Die für diese Arbeit verwendete Literatur ist größtenteils in den 70er und 80er Jahren entstanden und auch neuere Daten in der Literaturangabe sind meist nicht als Neuerscheinungen zu verstehen, sondern nur Neuauflagen und Überarbeitungen älterer Werke, in denen dann aber neuere Erkenntnisse mit verarbeitet wurden. In dem angesprochenen Zeitraum entstand eine Fülle von Werken zu diesem Thema, deren Vorworte und Einleitungen eine Art Befreiungsschlag in der Hinsicht vermuten lassen, als dass mit dem Aufkommen der Reformpädagogik, der kommunikativen Didaktik und anderen, neuen Modellvorstellungen dieser Zeit, endlich auch darüber geredet und geschrieben werden durfte, was viele Lehrer jeden Tag aufs Neue erleben, die Unterrichtsstörungen. In älteren Werken, vornehmlich aus den 50er und 60er Jahren, wird dieser Begriff noch gar nicht verwendet, sondern nur von Disziplinschwierigkeiten gesprochen und geschrieben und ein guter Lehrer bzw. ein guter Unterricht zeichnete sich durch möglichst hohe Disziplin der Schüler aus.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zum Begriff Unterrichtsstörungen
- 3. Lehrerpersönlichkeit
- 4. Lehrerangst als Ursache von Unterrichtsstörungen
- 5. Unsicherheit und Angst kommen auch durch Körpersprache zum Ausdruck
- 6. Untersuchung einiger Fallbeispiele
- 6.1 unbewusste Konflikte von Lehrerinnen und Lehrern
- 6.2 Verschiebung des Austragungsortes von Konflikten
- 6.3 Wenn pädagogisches Handeln an Heimtücke erinnert
- 6.4 Verstärkung von Unterrichtsstörungen
- 7. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Unterrichtsstörungen, fokussiert jedoch insbesondere auf die Rolle der Lehrkraft. Anstatt des traditionellen Bildes vom störenden Schüler und dem intervenierenden Lehrer, wird beleuchtet, wie Lehrer selbst zu Störungen beitragen können. Die Arbeit analysiert den Begriff der Unterrichtsstörung, die Bedeutung der Lehrerpersönlichkeit, Angstpsychologie und Körpersprache als Einflussfaktoren. Fallbeispiele veranschaulichen verschiedene Störsituationen und deren Ursachen.
- Definition und Einordnung von Unterrichtsstörungen
- Einfluss der Lehrerpersönlichkeit auf das Unterrichtsgeschehen
- Lehrerangst und Körpersprache als Störfaktoren
- Analyse von Fallbeispielen und deren Ursachen
- Interpretation von Schülerverhalten als Ausdruck von Bedürfnissen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Unterrichtsstörungen, wobei der Fokus auf der Rolle des Lehrers liegt. Im Gegensatz zu traditionellen Ansätzen, die Schüler als Hauptverursacher von Störungen betrachten, wird hier untersucht, wie Lehrerverhalten zu Störungen beitragen kann. Die Arbeit erläutert den Begriff der Unterrichtsstörung und untersucht die Bedeutung von Lehrerpersönlichkeit, Angstpsychologie und Körpersprache. Fallbeispiele sollen Einblicke in Störsituationen und deren Ursachen geben. Die Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dient als Versuch, eine Thematik zu beleuchten, die in der Literatur bisher nicht umfassend behandelt wurde.
2. Zum Begriff Unterrichtsstörungen: Dieses Kapitel definiert und grenzt den Begriff "Unterrichtsstörung" ein. Es werden sowohl äußere (Lärm, Hitze etc.) als auch innere Faktoren (Normenverständnis der Beteiligten) betrachtet. Der Text betont die subjektive Wahrnehmung von Störungen, da eine Situation für einen Lehrer störend sein kann, während ein anderer sie ignoriert. Beispiele sind das Kaugummikauen eines Schülers oder das Verhalten eines Lehrers, der hinter einen Schüler tritt. Unterrichtsstörungen werden als Mitteilung des Schülers an den Lehrer interpretiert (Langeweile, Unverständnis). Verschiedene Biografien, Erwartungen, Wertvorstellungen und "Lernografien" (z.B. Umgang mit neuen Medien) beeinflussen die Entstehung von Störungen. Der Text verdeutlicht die Komplexität der Problematik, in der unterschiedliche Interpretationen der Beteiligten aufeinandertreffen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Unterrichtsstörungen: Die Rolle der Lehrkraft"
Was ist der Fokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht Unterrichtsstörungen, konzentriert sich aber insbesondere auf die Rolle der Lehrkraft als potenzieller Störfaktor. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen, die Schüler als Hauptverursacher von Störungen betrachten, beleuchtet sie, wie Lehrerverhalten zu Störungen beitragen kann. Analysiert werden der Begriff der Unterrichtsstörung selbst, die Bedeutung der Lehrerpersönlichkeit, Angstpsychologie und Körpersprache.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Einordnung von Unterrichtsstörungen, den Einfluss der Lehrerpersönlichkeit auf das Unterrichtsgeschehen, Lehrerangst und Körpersprache als Störfaktoren, die Analyse von Fallbeispielen und deren Ursachen sowie die Interpretation von Schülerverhalten als Ausdruck von Bedürfnissen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Zum Begriff Unterrichtsstörungen, Lehrerpersönlichkeit, Lehrerangst als Ursache von Unterrichtsstörungen, Unsicherheit und Angst kommen auch durch Körpersprache zum Ausdruck, Untersuchung einiger Fallbeispiele (inkl. Unterkapitel zu unbewussten Konflikten, Verlagerung von Konflikten, pädagogischem Handeln und Verstärkung von Störungen) und Zusammenfassung.
Wie wird der Begriff "Unterrichtsstörung" definiert?
Der Begriff "Unterrichtsstörung" wird umfassend definiert und umfasst sowohl äußere Faktoren (Lärm, Hitze etc.) als auch innere Faktoren (Normenverständnis der Beteiligten). Die subjektive Wahrnehmung von Störungen wird betont, da eine Situation für einen Lehrer störend sein kann, während ein anderer sie ignoriert. Unterrichtsstörungen werden auch als Mitteilung des Schülers an den Lehrer interpretiert (Langeweile, Unverständnis).
Welche Rolle spielt die Lehrerpersönlichkeit?
Die Lehrerpersönlichkeit spielt eine zentrale Rolle. Die Arbeit analysiert, wie Angst, Unsicherheit und die Körpersprache des Lehrers zu Unterrichtsstörungen beitragen können. Fallbeispiele veranschaulichen, wie unbewusste Konflikte, die Verlagerung von Konflikten oder ein als heimtückisch empfundenes pädagogisches Handeln zu Störungen führen können.
Welche Fallbeispiele werden untersucht?
Die Arbeit untersucht mehrere Fallbeispiele, die verschiedene Störsituationen und deren Ursachen beleuchten. Diese Beispiele illustrieren die Komplexität der Problematik und die unterschiedlichen Interpretationen der Beteiligten.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Die Arbeit zeigt die Komplexität von Unterrichtsstörungen auf und hebt hervor, dass Lehrerverhalten einen erheblichen Einfluss auf das Entstehen von Störungen haben kann. Sie bietet einen neuen Blickwinkel auf die Thematik, indem sie die Perspektive des Lehrers und dessen innere Zustände in den Mittelpunkt stellt.
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- Bettina Nolde (Author), 2002, Unterrichtsstörungen - Ursachen und Analyse einiger Fallbeispiele, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/15385