Revolution – ein vielfach gesagter und oft fälschlicherweise benutzter Begriff um eine Krise bzw. Krisen zu charakterisieren. Die vorliegende Arbeit soll dem Leser im ersten Kapitel die Entwicklung der Semantik des Begriffs "Revolution" näherbringen. Hierzu ist eine kurze Darstellung des Begriffs und seiner Bedeutung aus der Antike bis in die heutige Zeit vonnöten. Im zweiten Kapitel werden die Merkmale einer Revolution mit Bezug zu Eugen Rosenstock-Huessy´s Werk „Die europäischen Revolutionen und der Charakter der Nationen“ dargestellt. Ausgehend von dem Merkmal der „Sprache“ , versucht das dritte Kapitel eine Antwort zu finden auf die Frage, welche Sprache(n) charakteristisch in der deutschen Revolution von 1989 sich ihren Weg in die Öffentlichkeit bahnten und von der Gesellschaft okkupiert wurden. Im vierten Kapitel wird daraufhin ein kurzes Fazit gezogen.
Die vorliegende Arbeit beruht auf dem Auswerten von Sekundärliteratur. Hierbei bildet das Werk „Die europäischen Revolutionen und der Charakter der Nationen“, in der Ausgabe von 1987, von Eugen Rosenstock-Huessy die Basisgrundlage. Unter dem oben bereits genannten Merkmal wird dann weitere Forschungsliteratur hinzugezogen, um eventuelle Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede aufzuzeigen. Es werden zwar die ausgemachten Merkmale und Bedingungen einer Revolution kurz skizziert, das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Etablierung einer „zweiten bzw. neuen Sprache“, welche in einer Revolution einen neuen Stellenwert erhält und weiterhin als Legitimationsgrundlage für die Herrschaftssicherung herangezogen werden kann.
Diesen Aufbau der Hausarbeit hält der Verfasser für sinngemäß, um erstens einen Überblick zu geben, wie sich die Bedeutung des Begriffs „Revolution“ im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Zweitens soll dargestellt werden, inwieweit die Merkmale von Revolution, die Rosenstock-Huessy ausmacht, auf die deutsche Revolution von 1989 anwendbar sind oder nicht. Dazu gehört der zum Beispiel bei Rosenstock-Huessy verwendete Sachsenspiegel . Dieser bildet die Meinung heraus, dass nach der Russischen Revolution nur noch „Revolutionsunfähige“ übrig bleiben würden. Diesen Umstand gilt es zu überprüfen. Und drittens besitzt die „Sprache“ das ungeheuerliche Machtpotenzial selbst Regierungen und Institutionen hinwegzufegen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Die Entwicklung des Revolutionsbegriffes
- a) Die Antike
- b) Das Mittelalter
- c) Der Revolutionsbegriff, wie er heute Verwendung findet
- 2. Die Revolutionsmerkmale im Werk „Die europäischen Revolutionen und der Charakter der Nationen“
- a) Merkmale des Werkes von Rosenstock-Huessy, die nicht auf die deutsche Revolution von 1989 übertragbar sind
- 3. Die Rolle der Sprache in der deutschen Revolution von 1989
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
- 6. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Entwicklung des Revolutionsbegriffs und der Rolle der Sprache in der deutschen Revolution von 1989. Sie untersucht, wie sich die Semantik des Begriffs „Revolution“ im Laufe der Geschichte verändert hat und welche Merkmale eine Revolution im Sinne von Eugen Rosenstock-Huessy's Werk „Die europäischen Revolutionen und der Charakter der Nationen“ aufweisen. Darüber hinaus analysiert die Arbeit, welche Sprachen in der deutschen Revolution von 1989 eine entscheidende Rolle spielten und wie diese die öffentliche Meinung beeinflussten.
- Entwicklung des Revolutionsbegriffs von der Antike bis zur Gegenwart
- Analyse der Revolutionsmerkmale nach Rosenstock-Huessy
- Die Bedeutung der Sprache als Schlüsselfaktor in der deutschen Revolution von 1989
- Untersuchung der Sprache(n) in der deutschen Revolution von 1989
- Bedeutung der „zweiten bzw. neuen Sprache“ in einer Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Revolutionsbegriffs von der Antike bis zur Gegenwart. Es zeigt auf, wie sich die Bedeutung des Begriffs im Laufe der Geschichte verändert hat und welche unterschiedlichen Vorstellungen von Revolutionen in verschiedenen Epochen vorherrschten.
Das zweite Kapitel untersucht die Merkmale einer Revolution anhand des Werkes „Die europäischen Revolutionen und der Charakter der Nationen“ von Eugen Rosenstock-Huessy. Es wird geprüft, inwieweit diese Merkmale auf die deutsche Revolution von 1989 anwendbar sind.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Rolle der Sprache in der deutschen Revolution von 1989. Es analysiert, welche Sprachen in der Revolution eine bedeutende Rolle spielten und wie diese die öffentliche Meinung und den Verlauf der Ereignisse beeinflussten.
Schlüsselwörter
Revolution, Revolutionsbegriff, Sprache, deutsche Revolution von 1989, Eugen Rosenstock-Huessy, „Die europäischen Revolutionen und der Charakter der Nationen“, öffentliche Meinung, Legitimationsgrundlage, Herrschaftssicherung.
- Quote paper
- Thomas Kreuder (Author), 2010, Der moderne Revolutionsbegriff und die Rolle der Sprache der Revolution von 1989, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/152742