Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit dem Thema "Handel und Wirtschaft im antiken Griechenland der klassischen Epoche". Ziel dieser Arbeit ist eine Darstellung der Handelsstruktur des antiken Griechenland zu geben und der Frage nachzugehen, inwieweit der Staat regulierend in das wirtschaftliche System eingriff. Die Arbeit ist in zwei Abschnitte untergliedert. Der erste Abschnitt befaßt sich mit Handel in allgemeiner Form, dem Handelssystem des antiken Griechenlands ( soweit man von System sprechen kann ), differenzierten Formen des Einzelhandels, sowie dem Import - und Exportgeschäft. Der zweite Abschnitt der Arbeit beschäftigt sich mit der staatlichen Regulation des Handels im antiken Griechenland. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Getreideimport , einem elementaren griechischen Grundnahrungsmittel der klassischen Epoche, das u. a. für den Athener Staat von immenser Bedeutung für die Grundnahrungsversorgung war. Anhand dieses Beispiels sollen exemplarisch die staatlichen Steuerungsmechanismen im Handelsgeschäft dargestellt werden. Die Ausführungen zur Handelspolitik beziehen sich im wesentlichen auf die Stadt Athen, was darin begründet liegt, daß auf Grund der Bedeutung Athens in der klassischen Epoche der griechischen Antike die Quellenlage eingehend erforscht ist, was eine fundierte Beurteilung ermöglicht. Auf die Problematik der Einordnung und Bewertung der Quellenlage soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden, da die den Rahmen der Arbeit überschreiten würde. Diese Problematik wird im Zusammenhang mit der behandelten Thematik der einschlägigen Literatur ( Hasebroek, Andreades, Hopper ) erörtert.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Forschungsstand
- Der Handel in der griechischen Staatsutopie
- Handel in der griechischen Antike der klassischen Zeit
- Der Händler
- Gesellschaftliche Sichtweise des Handels
- Die Einstellung des Staates zu Handel und Händlern
- Handelspolitik des antiken Griechenlands
- Zur Handelspolitik allgemein
- Handelspolitik im Dienste der Versorgung
- Handelspolitik im Dienste fiskalischer Interessen des Staates
- Die ökonomische Tyrannis
- Zollpolitik der griechischen Polis
- Staatliche Handelspolitik
- Importpolitik der griechischen Polis am Beispiel des Getreidehandels
- Allgemeine Darstellung
- Getreideimport - Einfuhrhöhe und Versorgungseffizienz
- Getreideimport - Regelung des Versorgungsmechanismus durch den Staat
- Die staatliche Lenkung des Getreidehandels in Athen
- Schlußbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Handelsstruktur des antiken Griechenlands in der klassischen Epoche und analysiert den Einfluss des Staates auf das Wirtschaftssystem. Der Fokus liegt auf der staatlichen Regulierung, insbesondere am Beispiel des Getreideimports für Athen.
- Handelsstrukturen im antiken Griechenland
- Rolle des Staates in der Wirtschaft
- Der Getreideimport als Beispiel staatlicher Regulierung
- Die verschiedenen Händlertypen und ihre Funktionen
- Der Einfluss geographischer Faktoren auf die Handelspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort beschreibt die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, die Handelsstruktur des antiken Griechenlands darzustellen und den staatlichen Eingriff in das Wirtschaftssystem zu untersuchen. Die Arbeit ist zweigeteilt: Der erste Teil behandelt den Handel allgemein, während der zweite Teil die staatliche Regulierung, insbesondere den Getreideimport, fokussiert. Athen wird als Hauptbeispiel aufgrund der reichen Quellenlage gewählt.
Forschungsstand: Der Forschungsstand wird in zwei gegensätzliche Ansätze unterteilt: einen "modernistischen", der antike Wirtschaftsstrukturen mit modernen vergleicht, und einen, der von einer "wirtschaftlichen Primitivität" im antiken Griechenland ausgeht. Die Arbeit verortet sich im Kontext dieser Debatte und bevorzugt den Ansatz der "wirtschaftlichen Primitivität", der sich seit den 1940er Jahren durchgesetzt hat.
Der Handel in der griechischen Staatsutopie: Dieses Kapitel untersucht den Handel im Kontext des griechischen Idealstaates. Es argumentiert, dass der Idealstaat primär agrarisch ausgerichtet war, wobei Handel und Gewerbe eine untergeordnete Rolle spielten. Der Idealbürger sollte vom Gewinnstreben befreit sein. Das Kapitel diskutiert Platons und Aristoteles' Vorstellungen von einem autarken Staat mit begrenztem Handel, hauptsächlich zur Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern.
Handel in der griechischen Antike der klassischen Zeit: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Händlertypen im antiken Griechenland (Kapelos, Naukleros, Emporos), ihre Funktionen und ihre Position im Wirtschaftssystem. Es betont den Unterschied zwischen lokalen Händlern (Kapelos) und Fernhändlern (Naukleros und Emporos) und analysiert ihre Rolle im interlokalen und internationalen Handel. Die Kapitelteil beschreibt auch die unterschiedlichen Sichtweisen der Gesellschaft auf Handel und Händler.
Handelspolitik des antiken Griechenlands: Dieses Kapitel analysiert die Handelspolitik der griechischen Poleis, insbesondere Athens. Es untersucht die Handelspolitik im Dienste der Versorgung und im Dienste fiskalischer Interessen des Staates, einschließlich der Zollpolitik und der staatlichen Regulierung. Es thematisiert auch den Begriff der "ökonomischen Tyrannis" im Kontext der staatlichen Handelspolitik.
Importpolitik der griechischen Polis am Beispiel des Getreidehandels: Dieses Kapitel untersucht detailliert die Importpolitik griechischer Poleis, speziell den Getreidehandel. Es analysiert die Einfuhrhöhe, die Versorgungseffizienz und die Mechanismen der staatlichen Regulierung des Getreidehandels in Athen. Das Beispiel des Getreideimports dient als exemplarische Darstellung staatlicher Steuerungsmechanismen im Handel.
Schlüsselwörter
Handel, Wirtschaft, antikes Griechenland, klassische Epoche, Athen, Getreideimport, staatliche Regulierung, Handelspolitik, Händlertypen, Kapelos, Naukleros, Emporos, ökonomische Tyrannis, Versorgung, Fiskalpolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Handelsstrukturen und staatliche Regulierung im antiken Griechenland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Handelsstrukturen des antiken Griechenlands in der klassischen Epoche und analysiert den Einfluss des Staates auf das Wirtschaftssystem. Der Fokus liegt dabei besonders auf der staatlichen Regulierung, insbesondere am Beispiel des Getreideimports nach Athen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte des Handels im antiken Griechenland, darunter Handelsstrukturen, die Rolle des Staates in der Wirtschaft, den Getreideimport als Beispiel staatlicher Regulierung, verschiedene Händlertypen und ihre Funktionen, sowie den Einfluss geographischer Faktoren auf die Handelspolitik. Sie beleuchtet auch den Handel im Kontext griechischer Idealstaaten (Platon, Aristoteles) und die unterschiedlichen gesellschaftlichen Sichtweisen auf Handel und Händler.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Vorwort, Forschungsstand, Der Handel in der griechischen Staatsutopie, Handel in der griechischen Antike der klassischen Zeit, Handelspolitik des antiken Griechenlands, Importpolitik der griechischen Polis am Beispiel des Getreidehandels und Schlußbemerkung. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Themas, beginnend mit einer Einführung und einem Überblick über den Forschungsstand, über die Darstellung des Handels in idealen Staatsmodellen bis hin zur detaillierten Analyse der staatlichen Regulierung des Getreidehandels.
Welche Händlertypen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet verschiedene Händlertypen: Kapelos (lokale Händler), Naukleros (Schiffsführer und Händler) und Emporos (Fernhändler). Die unterschiedlichen Funktionen und Positionen dieser Händlertypen im Wirtschaftssystem werden analysiert.
Wie wird die Rolle des Staates im Handel dargestellt?
Die Arbeit untersucht die Handelspolitik der griechischen Poleis, insbesondere Athens, und analysiert den staatlichen Eingriff in den Handel sowohl im Dienste der Versorgung als auch im Dienste fiskalischer Interessen. Dabei wird auch die Zollpolitik und der Begriff der "ökonomischen Tyrannis" im Kontext staatlicher Handelspolitik diskutiert. Der Getreideimport dient als Fallbeispiel für staatliche Regulierungsmechanismen.
Welche Bedeutung hat der Getreideimport für die Analyse?
Der Getreideimport, insbesondere nach Athen, dient als exemplarische Fallstudie, um die staatliche Regulierung des Handels im antiken Griechenland zu analysieren. Die Arbeit untersucht die Einfuhrhöhe, die Versorgungseffizienz und die Mechanismen der staatlichen Lenkung des Getreidehandels.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf eine umfangreiche Quellenlage, die im Detail im Text ausgewiesen ist. Athen wird als Hauptbeispiel aufgrund der reichen Quellenlage gewählt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Handel, Wirtschaft, antikes Griechenland, klassische Epoche, Athen, Getreideimport, staatliche Regulierung, Handelspolitik, Händlertypen, Kapelos, Naukleros, Emporos, ökonomische Tyrannis, Versorgung, Fiskalpolitik.
Wie wird der Forschungsstand dargestellt?
Der Forschungsstand wird in zwei gegensätzliche Ansätze unterteilt: einen "modernistischen", der antike Wirtschaftsstrukturen mit modernen vergleicht, und einen, der von einer "wirtschaftlichen Primitivität" im antiken Griechenland ausgeht. Die Arbeit verortet sich in diesem Kontext und bevorzugt den Ansatz der "wirtschaftlichen Primitivität".
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- Kristian Seewald (Author), 1995, Handel und Wirtschaft im alten Griechenland, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/15119